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Warum die Krippe in der Pfarrkirche Tafers anders ist als andere Krippen

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Sie ist 100 Jahre alt und doch topmodern: Bei der Weihnachtskrippe in Tafers ist nicht alles so wie bei anderen Krippen. So wird das Jesuskind von auffallend vielen Frauen umringt.

Früher war es gang und gäbe, dass Familien über die Festtage von Dorf zu Dorf pilgerten, um sich in den Pfarrkirchen die verschiedenen Krippen anzusehen. «Wienachte ga ggùgge» hiess dieser Brauch, der heute wohl weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Dabei würde es sich durchaus lohnen, die Unterschiede von einzelnen Krippen zu entdecken. Denn Krippe ist längst nicht gleich Krippe. Einige halten sich eher schlicht an die Darstellung von Christi Geburt nach den beiden Evangelisten Matthäus und Lukas. Andere stellen seine ganze Lebensgeschichte oder zumindest Episoden daraus dar. Unterschiede gibt es zudem, was das Material betrifft. Das trifft auch auf die Krippe in der Pfarrkirche Tafers zu – die 100 Jahre alt ist.

Gips oder Holz

«Als ich als Heitenrieder nach Tafers gekommen bin, war ich der Auffassung, dass eine schöne Krippe unbedingt Gipsfiguren haben muss», erzählt Marius Schneuwly. Der pensionierte Lehrer ist Organist in Tafers und erfüllt die «Oase der Ruhe» in der Pfarrkirche in der Weihnachtszeit regelmässig mit Orgelklängen.

Er habe sich damals gefragt, wann denn die Taferser endlich eine «richtige» Krippe anschaffen, denn diese bestand «nur» aus Holzfiguren, erzählt er mit einem Lachen. Das ist 60 Jahre her. Mittlerweile hat Marius Schneuwly seine Meinung geändert. «Denn die Holzfiguren sind viel wertvoller als Gips.» Die Krippenfiguren aus Gips habe man früher praktisch von der Stange beziehen können. Er erklärt:

Man konnte beispielsweise den Josef in einer bestimmten Länge und Farbe bestellen und so die Krippenlandschaft zusammenstellen.

Bei den Holzfiguren sei dies anders. Diese wurden – zumindest früher – von Hand geschnitzt. Sie waren deshalb seltener und wertvoller.

Die Krippe in der Pfarrkirche Tafers ist ein Werk des deutschen Bildhauers Georg Busch (1862-1943). Er hat vor allem christliche Werke in Bronze, Stein und Holz geschaffen: Denkmäler, Altäre, Kreuzwege, Grabmäler und Heiligenstatuen. Darunter ist auch die Krippe in der St. Martinskirche in Tafers. Warum die Pfarrei Tafers damals ausgerechnet Krippenfiguren in München besorgt hat, ist nicht bekannt. Nur eine weitere Kirche in der Schweiz, jene im zürcherischen Wiedikon, verfügt ebenfalls über eine Krippe des Münchner Künstlers.

Das stehende Kind

Klar ist, dass diese Krippe ein paar Besonderheiten aufweist. Die Erste ist augenfällig, wenn man Maria und Josef mit der Jesusfigur anschaut. Denn das Kind liegt nicht wie sonst üblich in der Krippe. Es steht vielmehr darauf, gestützt von Maria. Der früher in Tafers wirkende Pfarrer Gerhard Bächler hat dies in einer Beschreibung so interpretiert, dass dies ein Symbol dafür ist, dass Gott zu allen Menschen stehe.

Ungewöhnlich ist auch, dass ein Hirte neben den üblicherweise vorkommenden Schalmeien und Hirtenflöten bei Krippen ein etwas exotisches Instrument spielt, nämlich einen Dudelsack. «Das sieht man sonst kaum bei einer Krippe», sagt Marius Schneuwly, der «Wienachte ga ggùgge» auch heute noch praktiziert und deshalb die Unterschiede der Krippen gut kennt.

Eine Einladung

Die Krippenfiguren von Tafers sind zudem in Gruppen geschnitzt, was ebenfalls nicht oft zu sehen ist: Mehrere Figuren entstanden aus einem Block und erwecken so den Eindruck, dass das neu geborene Kind im Stall von Bethlehem von vielen Menschen besucht wird. Das war vom Künstler als Einladung gedacht, Georg Busch soll am 29. Januar 1920 seinen Entwurf und die letzte Besonderheit der Krippe von Tafers wie folgt beschrieben haben: «Die Hirten und die Könige sind in massigen Gruppen gehalten, um beim Beschauer das Empfinden zu wecken, sich den Besuchern der Krippe, den Hirten und Weisen anzuschliessen.»

Alt und modern zugleich

Und zum Schluss noch dies: Wer genau hinsieht, entdeckt unter den Besuchergruppen überraschend viele Frauen. Während üblicherweise Männer – Hirten und Weisen – in solchen Krippenlandschaften dominieren, verströmt die Taferser Krippe einen Hauch von Feminismus: Nicht weniger als zehn Frauen sind dabei. «Das heisst, dass Tafers eine moderne Krippe hat, auch wenn sie schon 100 Jahre alt ist», fasst Marius Schneuwly zusammen.

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