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Warum ein elfjähriger Bub mehr als ein Jahr auf eine Reise nach Deutschland warten musste

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Der elfjährige Maximilian Wattendorff aus Freiburg kann den 4. Juni kaum erwarten. Dann nämlich reist er als Vertreter der Schweiz an das deutsche Kindermedienfestival «Goldener Spatz» nach Deutschland – eine Reise, auf die er mehr als ein Jahr hat warten müssen.

Er geht in die 5. Klasse, ist wissbegierig, mag Filme sowie die deutsche Sprache und ist sehr aufgeweckt: Maximilian Wattendorff wird die Schweiz zusammen mit einem anderen Buben aus Graubünden am deutschen Kindermedienfestival vertreten, das Anfang Juni in den deutschen Städten Erfurt und Gera über die Bühne geht.

Vor anderthalb Jahren

Angefangen hat alles vor fast anderthalb Jahren. Damals sah Maximilian im Fernsehen einen Werbespot, in dem Kinder-Juroren aus dem deutschsprachigen Europa gesucht wurden. «Da will ich mitmachen», sagte er seinen Eltern. Die Aufgabe war lösbar: Er musste einen Kinofilm anschauen und eine Kritik darüber schreiben.

Maximilian wählte den Film «Als Hitler das rosa Kaninchen stahl», die Verfilmung eines Romans von Judith Kerr. «Ich habe die Handlung kurz beschrieben und festgehalten, wer mitspielt und was mir am Film gefallen hat», erzählt Maximilian. Er habe sich die Sache nicht leicht gemacht und lange am Text gearbeitet, bevor er ihn abgeschickt habe. Das war Ende Januar 2020.

«Du bist dabei!»

Während er sich grosse Hoffnungen machte, rechneten die Eltern nicht gross damit, dass ausgerechnet ihr Sohn ausgewählt werden würde. Bis schliesslich mit der Post ein grosser und dicker Umschlag mit der guten Nachricht kam. «Ich hätte den ganzen Tag nur jubeln können», erinnert sich Maximilian, als er die Worte gelesen habe: «Du bist dabei!»
Dabei sein hiess in diesem Fall, dass er eine Einladung erhielt, als Schweizer Vertreter zusammen mit Kindern aus Deutschland sowie Österreich, Liechtenstein und den deutschsprachigen Teilen von Belgien und Italien an das Festival zu reisen und als Mitglied der Kinderjury einen Preis zu vergeben. «Ich habe mich riesig darauf gefreut, die anderen Kinder zu treffen und mich mit ihnen auszutauschen», erzählt Maximilian.

Dann kam alles anders

Die Reise sollte im Mai 2020 stattfinden, also vor einem Jahr. Sollte, denn Maximilian und die anderen Kinder konnten wegen der Corona-Pandemie nicht anreisen. Das Festival wurde auf den September 2020 verschoben.

Dann erhielt die Familie ein neues Reisedatum und Maximilian packte seine Koffer… Doch es wurde wieder nichts daraus. «Wegen der steigenden Fallzahlen landete der Kanton Freiburg zwei Tage vor unserem Abflug auf der Liste der Risikogebiete», erklärt Maximilians Mutter, Anna Eleganczyk Wattendorff. Er sei ziemlich enttäuscht gewesen, erzählt der Junge. Schon die Zeit zwischen Einladung und Abreisetermin war ihm lang vorgekommen und noch länger die Verschiebung in den Herbst, und dann klappte es wieder nicht. Das Jugendmedientreffen 2020 fand schliesslich ohne ihn statt. Eine grosse Enttäuschung.

Eine neue Chance

Doch dann gab es wieder eine gute Nachricht: Maximilian bekam eine zweite Chance. Aufgrund der besonderen Umstände erhielt er eine Freikarte für das Festival 2021.

Am 4. Juni ist es nun so weit. Maximilian reist für gut eine Woche nach Deutschland und nimmt vom 6. bis 12. Juni zusammen mit anderen Neun- bis Dreizehnjährigen am Festival teil. «Ich freue mich sehr», sagt der aufgeweckte Junge. Er ist gespannt auf die anderen Kinder und hofft, neue Freunde zu finden. Das Programm sieht unter anderem vor, dass die Kinder Filme und Serien zusammen schauen und in Gruppen Kritiken schreiben. Er freue sich darauf, mit anderen zusammenzuarbeiten.

Wissen, was läuft

«Mir gefällt am Schreiben, dass ich selber Geschichten erfinden und etwas erklären kann, was vielleicht nicht so klar ist.» Er schreibe nicht nur gerne, sondern sehe sich auch gerne Wissenssendungen wie Logo und Galileo an, verfolge die Tagesschau. «Und ich lese die «Freiburger Nachrichten»», sagt er. Er wolle wissen, was in der Welt laufe.

Daneben sieht er sich natürlich auch gerne Filme an. Vor der Pandemie war er im Rahmen des Jugendprogramms «Die Zauberlaterne» regelmässig im Freiburger Kino Rex. Pandemiebedingt gibt es dieses Angebot derzeit nur online.

Ein Wort-Rekord

Er möge Actionfilme, erzählt Maximilian. Gerade habe er sich «Ghostbusters» angesehen. Er könnte sich vorstellen, mal selber ein Drehbuch für einen Film zu schreiben. Denn Schreiben und die deutsche Sprache mag er sehr gerne, auch wenn er neben Deutsch auch gerne Mathematik als Fach hat. Er schreibt Tagebuch und hat in der Schule die Aufgabe, den längsten Satz ohne Komma und mit nur einem Verb zu bilden, mit Bravour und einem neuen Rekord an Worten gemeistert. «Keinen blassen Schimmer», antwortet er auf die Frage, ob er denn schon einen Berufswunsch habe.

Urlaub von der Schule

Das hat ja noch etwas Zeit. Erst geht es jetzt mal nach Deutschland. Maximilian reist allein. Die Eltern bringen ihn an den Flughafen Zürich, wo er den anderen Schweizer Vertreter, einen Jungen aus dem Kanton Graubünden, treffen wird. Und dann geht es mit einer Begleitperson nach Erfurt.

Da die Anreise an einem Freitag vorgesehen ist und er dann eine Woche weg ist, mussten seine Eltern extra ein Urlaubsgesuch bei der Schule Au in der Stadt Freiburg einreichen. Dieses wurde für so einen besonderen Anlass bewilligt.

Abenteuer und kleine Freuden

«Es ist ein richtiges Abenteuer», sagt Maximilian, der sich auf jede einzelne Minute der Reise freut und am liebsten schon den Koffer packen würde. Vorfreude ist die schönste Freude, sagt man. Im Fall von Maximilian ist diese nicht doppelt, sondern dreifach so gross, weil er so lange warten musste. «Es kann nur noch besser werden», sagt er mit einem Lachen im Gesicht.

Und er verrät auch gleich, auf welches Detail er sich aktuell ganz besonders freut und was er schon im Internet gegoogelt hat: «Auf das Frühstücksbuffet im Hotel in Gera!»

Zum Anlass

Der «Goldene Spatz» wird seit über 40 Jahren verliehen

Der «Goldene Spatz» ist das grösste Festival für deutschsprachige Kindermedien. Es findet heuer bereits zum 29. Mal statt. Die Wurzeln des Festivals reichen 40 Jahre, also in die DDR-Zeiten, zurück. Zwischen 1979 und 1989 wurden beim «Goldenen Spatz» im Zweijahresrhythmus Kinderfilme der DDR ausgezeichnet. Seit 1993 ist es ein gesamtdeutscher Preis, der von einer Stiftung getragen wird. Mit dem Hauptpreis, dem «Goldenen Spatz», werden heute Filme, Serien, TV-Beiträge und digitale Medienangebote ausgezeichnet, die der Fachjury besonders gut gefallen haben. Diese Jury besteht aus Kindern im Alter von 9 bis 13 Jahren aus allen deutschsprachigen Gebieten Europas. Aus dem Gastgeberland Deutschland nimmt aus jedem Bundesland ein Kind teil. Neben dem von der Kinderjury vergebenen Preis vergibt der Mitteldeutsche Rundfunk, der Sender MDR, einen mit 4000 Euro dotierten Drehbuchpreis. Ein weiterer Preis ergibt sich aus der Abstimmung der Zuschauerinnen und Zuschauer.

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