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Was Kerzers-Torhüter Lars Eicher mit Goalie Jordan Pickford und Starkoch Andreas Caminada gemein hat

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Als Torhüter des FC Kerzers hat Lars Eicher wenig Grund zum Lachen. Keiner kassiert so viele Gegentore wie der 20-Jährige. Den langjährigen YB-Nachwuchsgoalie trifft zwar kaum eine Schuld, für seinen Traum von der Profikarriere ist es dennoch nicht förderlich.

Lars Eicher ist nicht zu beneiden. 19-mal hat der Goalie des FC Kerzers in den letzten fünf Meisterschaftsspielen den Ball aus seinem Tor holen müssen. Mit durchschnittlich knapp vier Gegentreffern pro Match versteht es sich fast von selbst, dass die Seeländer in der 2. Liga nicht vom Fleck kommen. Und weil die Mannschaft von Rolf Rotzetter in den letzten fünf Partien bloss einmal getroffen hat, ist sie inzwischen ans Tabellenende gerutscht. Hinten löchrig und vorne harmlos – da ist guter Rat teuer.

19 Gegentreffer in fünf Partien werfen auf jeden Goalie ein schlechtes Licht, auch wenn er daran keine Schuld trägt. Oder fast keine. «Bei der letzten 0:3-Niederlage gegen Villars-sur-Glâne musste ich ein Tor auf meine Kappe nehmen», gesteht der 20-jährige Schlussmann. «Vielleicht noch ein weiteres, aber bei den anderen Gegentoren konnte ich nicht viel machen. Da waren Penaltys, Freistösse und Sonntagsschüsse dabei.» Oder die gegnerischen Stürmer hätten es sehr gut gemacht und ihm keine Abwehrchance gelassen. «Das muss man auch anerkennen.» Er lasse sich von den vielen Toren nicht verunsichern, versichert der Leidgeprüfte, obwohl es zuweilen sehr frustrierend sei. «Gegen Belfaux lagen wir nur 0:1 zurück. Als wir in der Schlussphase auf den Ausgleich drückten, kassierten wir in den letzten sechs Minuten noch drei Kontertore.»

Sportlerlehre als Koch

Auch wenn Eicher die allermeisten Gegentore nicht verhindern konnte, in den Leistungsdaten machen sie sich trotzdem unschön. Erst recht bei einem ehemaligen YB-Nachwuchsgoalie, der immer noch ein bisschen darauf hofft, auf den Weg in den Halbprofi- oder Profifussball zurückzukehren.

Bei den Young Boys durchlief der Berner sämtliche Nachwuchsstufen von den U10 bis zu den U21. Nach der obligatorischen Schulzeit machte Eicher eine Sportlerlehre als Koch und musste fortan den Spagat zwischen Fussball, Lehre und Schule meistern. «Wegen der Arbeitszeiten ist es nicht der ideale Beruf für eine Fussballerkarriere. Ich musste lange suchen, bis ich eine Lehrstelle fand, wo ich 80 Prozent arbeiten konnte und an den Wochenenden frei hatte», erinnert er sich. Im Migros-Restaurant im Shoppyland fand er schliesslich eine Lehrstelle. «Nach einem Jahr wollte ich da weg, weil es nicht so viel mit Kochen zu tun hatte.» Eicher wechselte ins Personalrestaurant der Migros Aare. «Da gefiel es mir besser, und ich profitierte auch von Arbeitszeiten wie in einer Mensa. Ich hatte am Wochenende frei und konnte jeden Tag um 16 Uhr ins Training gehen.» Eichers Engagement und Fleiss zahlten sich aus. Seine Karriere erreichte einen ersten Höhepunkt, als er am 3. Oktober 2019 in der Uefa Youth League beim 3:3 gegen die Glasgow Rangers das Tor der Berner U19 hüten durfte.

Pause wegen Abschlussprüfungen

Nach seinem Wechsel zu den U21 war der Kochlehrling die Nummer 3 in der Goalie-Hierarchie. Dank einer Doppellizenz konnte der damals 18-Jährige mit Prishtina Bern in der 2. Liga Spielpraxis sammeln. Dreimal wöchentlich trainierte er mit YB, dreimal mit Prishtina, und mit Letzteren schaffte Eicher am Ende der Corona-bedingt verkürzten Saison den Aufstieg in die 2. Liga inter.

Auch weil er oftmals verletzt ausgefallen war, gaben die Young Boys ihren Nachwuchsgoalie definitiv an Prishtina Bern ab. So kam Eicher im August 2021 als 19-Jähriger zu seinem Debüt in der interregionalen 2. Liga. In seinem neuen Verein war er Stammgoalie, alles lief bestens – und dennoch stand er in der Rückrunde kaum mehr im Tor. «Ich hatte wegen der im Sommer anstehenden Abschlussprüfungen den Kopf nicht mehr frei. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und habe deshalb bei Fussball eine Pause gemacht, um mich auf die Schule zu fokussieren.»

Die Prüfungen bestand Eicher diesen Sommer mit Bravour, zurück zu Prishtina Bern wollte er allerdings nicht mehr. «Es hatte sich im Team einiges getan, unter anderem war ein neuer Trainer gekommen. Ich fühlte mich nicht mehr wohl.»

Pickford vs Caminada

Durch seinen jüngeren Bruder Jan, der in den letzten Jahren Goalie des FC Kerzers gewesen war, kannte Lars Eicher den Freiburger 2.-Liga-Verein bestens. «Ich hatte viel Gutes über Kerzers gehört, und als ich ein Angebot erhielt, wollte ich für diesen Club spielen.» Angebote aus dem Raum Bern lehnte er mehrere ab. «Wenn ich fussballerische Ambitionen gehabt hätte, dann hätte ich bei Prishtina Bern bleiben müssen», sagt Eicher heute. «Aber ich wusste, dass es mit meinem Job schwierig wird, nach oben zu kommen. Ich habe die Türe zum Profisport aber noch nicht ganz geschlossen. Vielleicht ergibt sich ja noch etwas.» Sein Bruder hat gezeigt, wie es funktionieren kann: Auch er war Nachwuchsgoalie bei den Young Boys, wurde erst an Kerzers ausgeliehen, dann aus dem YB-Kader gekippt und steht nun seit diesem Sommer beim Nachwuchsteam des Challenge-League-Vereins Thun zwischen den Pfosten.

Die sportliche Karriere strebt Lars Eicher allerdings nicht mehr mit letzter Vehemenz an. Der Job ist ihm inzwischen genauso wichtig. Den englischen Nationaltorwart Jordan Pickford bewundert er zwar immer noch, den mehrfach ausgezeichneten Spitzenkoch Andreas Caminada aber ebenso. «Ich würde gerne einmal in die Sternegastronomie», sagt der 20-Jährige.

Eigenfehler und ein zu knappes Kader

So oder so will Lars Eicher beim FC Kerzers eine gute Figur abgeben und mit dem Team aus der Baisse finden. «Wir sind gut in die Saison gestartet, aber jetzt ist der Wurm drin», sagt er. «Wir machen viele dumme Fehler, geraten häufig früh in Rückstand und müssen dann einem Rückstand nachrennen.» Das Team sei sehr jung, es fehle noch an Erfahrung und Cleverness. «Den Ball einfach mal wegschlagen oder im richtigen Moment hart rangehen, das müssen wir noch lernen.»

Zudem hat sich das bewahrheitet, was Trainer Rolf Rotzetter schon vor Saisonbeginn befürchtet hat: Dem Kader des FCK fehlt es in der Breite an Qualität. Wenn die besten elf Spieler nicht auflaufen können, geht dies mit einem Leistungsabfall einher. «Wegen Verletzungen haben zuletzt einige Stammspieler gefehlt, insbesondere in der Defensive», erklärt Eicher. Als Ersatz hätten regelmässig Spieler der zweiten Mannschaft oder A-Junioren aushelfen müssen. «Wenn man sich nach jedem Spiel eingestehen muss, dass man schlechter war und verdient verloren hat, ist das Gift fürs Selbstvertrauen. Wir bräuchten wieder einmal ein Erfolgserlebnis, um aus der Negativspirale rauszukommen.»

Den Schwung vom Cupspiel mitnehmen

Für so ein Erfolgserlebnis braucht es aber nicht nur eine stabile Verteidigung, sondern auch Tore. Und davon hat Kerzers in den letzten fünf Meisterschaftspartien nur ein einziges erzielt. «Da fehlt uns die Durchschlagskraft, wir spielen unsere Angriffe nicht sauber zu Ende», kritisiert der Torhüter. «Manchmal hat aber schlicht das Glück gefehlt, bei mehreren Pfostenschüssen oder wenn der Gegner den Ball auf der Linie gerettet hat.»

Ein erstes Erfolgserlebnis konnten die Seeländer am Mittwoch beim 2:1-Sieg im Cup gegen Villars-sur-Glâne feiern. Ob sie den Schwung auch in die Meisterschaft mitnehmen können, wird sich am Samstag beim Heimspiel gegen Siviriez (18 Uhr, Erli) zeigen.

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