Weil es sonst einfach nicht mehr reicht

Ein Leserbrief zur Eidgenössischen Abstimmung vom 3. März über die Initiative für eine 13. AHV-Rente

Und wieder sind sie zeitgenau unterwegs mit der märchenhaften Behauptung: «Die Alten werden immer reicher.» Ja, schön wärs; und ja, es gibt solche. Das sind übrigens diejenigen, deren Nachkommen sich dann toll ins Fäustchen lachen, wenn es ums Erben geht, und sich vehement gegen eine gerechte Erbsteuer wehren. Alle anderen nicht so Begüterten, inklusive Mittelstand, brauchen sie aber dringend, die 13. AHV-Rente. Sie verbessert die Situation der heutigen und künftigen Rentnerinnen und Rentner. Die Renten reichen nicht mehr, weil alles teurer geworden ist. Mieten, Krankenkassenprämien und Preise für Lebensmittel steigen. Das nagt auch heftig an den Renten-Einkommen. Die 13. AHV-Rente stärkt die Kaufkraft und kompensiert den Kaufkraft-Verlust, nicht nur bei Rentnerinnen, sondern auch bei Rentnern. Der Kaufkraft-Verlust ist ja auch in der Wirtschaft bereits spürbar. Breite Kreise haben Mühe, ein würdiges Leben zu finanzieren. Dies, nachdem sie ein Berufsleben lang zu mickerigen Löhnen gearbeitet haben, kleine Renten, keine grossartige 2. Säule oder gar keine haben, und sie auch nicht wie Gutverdienende in den Genuss einer 3. Säule kommen. Die vielzitierte Bundesverfassung, gelegentlich hervorgeholt, wenn es Partikularinteressen betrifft, hat es in sich und gilt auch für Renten. Es ist an der Zeit, nunmehr auch endlich den Artikel 112 zur AHV ernst zu nehmen: «Die Renten haben den Existenzbedarf angemessen zu decken». Die 13. AHV kommt der Forderung des Artikels partiell einen Schritt näher, da gibt es dann allerdings, um dem Artikel sinngemäss gerecht zu werden, noch einiges zu tun. Deshalb schon jetzt ein überzeugtes Ja zur 13. AHV-Rente.

Suzanne Gilomen, Lugnorre