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Deshalb sterben Bienen fernab von ihrem Volk 

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Leere Bienenkästen geben diesen Winter Rätsel auf. Die Bienen sind fort, obwohl sich noch Futter in den Kästen befindet. Ein Experte erklärt, dass die Bienen nach Möglichkeit ausfliegen, um zu sterben. So schützen sich die Völker.

Mit der Überwinterung der Honigbienen sieht es nicht gut aus: Es zeichnen sich hohe Verluste bei den Bienenvölkern im Kanton ab. Das haben die FN bereits in einem Artikel Mitte Februar berichtet. Teils sind die Kästen der Imker leer, die Honigbienen ausgeflogen. Futter hat es jedoch noch genug darin. Das gibt den Imkern Rätsel auf. Auf den Zeitungsartikel meldeten sich Imker wie Private bei den FN, die sich um die Bienen sorgen. Eine Leserbriefschreiberin legte die Vermutung nahe, dass dem Sterben der Bienen eine Colony Collapse Disorder (CCD) zugrunde liegt. CCD ist eine aus den Vereinigten Staaten stammende Bezeichnung für das Bienensterben. Symptome sind der rasche Verlust ausgewachsener Arbeiterinnen im Stock und das Fehlen toter Arbeiterinnen im und um den Bienenkasten.

Geschädigt in den Winter

Um mehr über das Bienensterben zu erfahren, haben die FN nun Robert Lerch vom Bienengesundheitsdienst Apiservice kontaktiert. Das Beratungs- und Kompetenzzentrum Apiservice wurde Anfang 2013 als Tochter von Apisuisse, dem Branchendachverband der Schweizer Imker, gegründet. Obwohl die Zahlen aus der Winterverlusterhebung noch nicht bekannt sind, legt auch Robert Lerch nahe, dass diesen Winter mehr Völker sterben als in anderen Jahren. Den Grund dafür sieht er im schwierigen Jahr 2021:

Das letzte Jahr war ein schlechtes für die Bienen.

Im ersten Halbjahr hätten sie sich wetterbedingt nicht ausreichend ernähren können. Honig hätten die Insekten gar nicht oder erst spät produzieren können. Die Varroamilbe habe sich unterschwellig und rasch weiterentwickeln können, was ohne regelmässige Erhebung des Milbenbefalls und ohne konsequente Behandlung unentdeckt blieb. «Gewisse Völker sind geschädigt in den Winter. Das sehen wir jetzt», erklärt der Fachmann. 

Dass sich in den Bienenkästen teils keine Bienen befinden, Futter aber schon, erklärt Robert Lerch damit, dass die Biene ihr Volk schützen will: «Wenn sie draussen sterben kann, stirbt sie draussen. Sie will den Kasten nicht verschmutzen. Sie flieht, um zu sterben.» Ist es jedoch zu kalt draussen, um zu fliegen, würden die kranken Bienen im Kasten sterben. 

Andere Haltung

Auf den Begriff Colony Collapse Disorder angesprochen, sagt Robert Lerch, dass der Begriff aus den USA alles zusammenfasse, «was unerklärlich ist». Jedoch seien die Bienenhaltungsmodelle in der Schweiz nicht mit jenen in den USA vergleichbar: «In den Staaten werden Bienenkrankheiten mit Antibiotika bekämpft, und Lastwagen transportieren Tausende Bienenvölker als Bestäuberinnen vom Süden in den Norden.» Die Arbeit erfolge teils maschinell, und es seien oft Hilfskräfte im Einsatz. «In der Schweiz ist die Bienenhaltung komplett anders, deshalb können wir diesen Ausdruck hier nicht anwenden.» Die Imker in der Schweiz hätten vergleichsweise wenig Völker und seien ausgebildet. Der Bienengesundheitsdienst habe ein Betriebskonzept entwickelt, bei dessen Anwendung Winterverluste stark reduziert werden können. «Man muss immer das ganze Bild ansehen, und Winterverluste sind immer die Folge von geschwächten Völkern.» Schwächen könnten die Bienenvölker Krankheiten, Milben, Viren oder durch das Umfeld oder die Umwelt ausgelöster Stress. 

Eine Wabe voller Bienen.
Aldo Ellena/a

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