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Wie Marcello, die Künstlerin aus Freiburg, in Paris Karriere macht

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Bildbetrachtung von Sabine Altorfer: Die Freiburger Bildhauerin Adèle d’Affry machte unter dem Pseudonym Marcello in Paris und international Karriere. Eine Genderdiskussion à la 19. Jahrhundert? Nicht ganz.

Es ist eine spannende Geschichte über eine aussergewöhnliche Künstlerin, die man in der Deutschschweiz kaum mehr kennt.

Verwirrt und neugierig bleibt das Auge hängen. Üppige Draperien dominieren, grünlich, rosa, gelblich, geheimnisvoll von links oben beleuchtet. Die Wände im Hintergrund, die Ränder links und rechts bleiben dunkel. Der dunkelste Fleck sitzt im Vordergrund: Eine entspannt posierende Frau, eine Leinwand auf dem Schoss, blickt uns an. Da repräsentiert eine selbstbewusste Künstlerin vor grosser Kulisse. Für Irritation sorgt die Anschrift: «Marcello dans son atelier de Givisiez», 1871.

Marcello?

Hinter dem männlichen Künstlernamen Marcello verbirgt sich Adèle d’Affry, 1836 geboren in Givisiez bei Freiburg, durch junge und kurze Heirat in Rom Herzogin von Casti­glione Colonna und bald berühmt in Paris als Bildhauerin antikisierender Skulpturen. Für die Opéra Garnier schuf sie eine «Pythia», Königin Marie Antoinette liess sich von ihr eine Büste anfertigen. Nach ihrem frühen Tod 1879 vermachte sie ihr Werk dem Kanton Freiburg – zum Glück. Das Bild malte übrigens Georges-Jules-Victor Clairin.

Adèle d’Affry, Herzogin von Castiglione Colonna

Wird als Adèle d’Affry am 6. Juli 1836 in Freiburg geboren. Wächst auf dem Landsitz ihrer Familie in Givisiez auf und erhält eine umfassende Ausbildung. Bildhauerinnenausbildung in Rom, kopiert Michelangelo. 1856 heiratet sie in Rom Don Carlo Colonna, Herzog von Castiglione, er stirbt im Dezember in Paris an Typhus. Sie verkehrt in den vornehmen Kreisen, stellt 1863 erstmals am Salon aus. Unter dem Pseudonym Marcello. Warum bleibt unklar. Klar ist aber, dass ihr als Frau der Zugang École des Beaux-Arts de Paris verweigert wurde. Sie behält den Künstlernamen, obwohl alle wissen, wer dahintersteckt. In den 1860er-Jahren entstehen ihre wichtigsten Skulpturen wie die «Gorgo» oder «Pythia» für die Opéra Garnier.

Wikimedia

Sie modelliert sie, haut sie aber nicht eigenhändig und die Bronzegüsse erledigen sowieso Spezialisten. Aufträge für Büsten von Marie-Antoinette, Kaiserin Eugénie kann sie als Erfolge verbuchen. Sie reist viel, nimmt gar an der Krönung von Sissi in Budapest teil und schafft auch eine kleine Büste von ihr. Aus gesundheitlichen Gründen beginnt Adèle/Marcello wieder zu malen, zieht in die Gegend von Neapel und stirbt 1879 an Tuberkulose. Begraben wird sie in Givisiez, einen grossen Teil ihres Werks vermacht sie dem Kanton Freiburg, im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg ist eine permanente Ausstellung zu sehen.

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