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Wie vor 50 Jahren der Grundstein für das Sensler Museum gelegt wurde

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Vor genau 50 Jahren ist mit drei Unterschriften die Basis für das heutige Sensler Museum in Tafers gelegt worden. Ebenso wechselvoll wie der Werdegang des Museums ist die spannende Geschichte des Hauses selbst.

Am 21. Dezember 1972, also vor 50 Jahren, ist die Stiftung Heimatmuseum des Sensebezirks gegründet worden, die heutige Trägerin des Sensler Museums in Tafers. Die Vertreter der drei Institutionen Gemeinde Tafers, Pfarrei Tafers und des damaligen Heimatkundevereins Deutschfreiburg (heute Verein Kund) haben mit ihrer Unterschrift damals den Weg frei gemacht, um einen vom Verein lang gehegten Wunsch zu erfüllen.

Lang gehegter Wunsch

Dieser Wunsch nach einem Ort, um das Brauchtum des Bezirks einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, geht auf das Jahr 1926 zurück. Damals ist der «Heimatkundeverein des Sensebezirks und der benachbarten interessierten Landschaften» gegründet worden. Bereits im zweiten Artikel der Statuten steht als Ziel und Zweck die «die Pflege der Heimat und Volkskunde (…) durch die Gründung und Leitung eines Heimatmuseums».

Weil die Verantwortlichen damals optimistisch waren, dass diese Idee bald umgesetzt werden kann, haben sie auch bereits angefangen, «alte Gegenstände und Hausrat» für das künftige Museum zu sammeln und vorerst im Estrich des damaligen Amthauses zu deponieren. Dort ruhten sie neun Jahre, um dann an einer Heimatausstellung in der Stadt Freiburg gezeigt zu werden, bevor sie wieder zurück ins Depot gingen.

Aufruf in den FN von 1937, dass die Leute Gegenstände sammeln sollen für das künftige Heimatmuseum.
Aus dem FN-Archiv

Gesucht altes Zeug

Am 19. Januar 1937 erschien in den «Freiburger Nachrichten» ein Aufruf, weitere Gaben aus Estrichen und Kellern zu stiften. Die damalige Sparkasse des Sensebezirks (heute Clientis) hatte dem Heimatkundeverein dafür einen Raum im Schloss Maggenberg zur Verfügung gestellt. Doch dann kam der Krieg, und die Idee ruhte für eine Weile. Sie wurde dann wieder aufgenommen, und zwar mit der Diskussion über einen möglichen Standort. Im Gespräch waren alte Herrschaftshäuser wie das Schloss Heitenried, das Schloss Maggenberg und das Schloss Heitiwil. Durch einen Artikel über das alte Sigristenhaus in Tafers in den Blättern zur Heimatkunde 1952/53 kam erstmals die Idee auf, dass sich dieses historische Gebäude im Dorfkern von Tafers als Museum eignen könnte (siehe Kasten).

3000 Franken zum Start

Der Heimatkundeverein fällte am 28. September 1969 den Grundsatzentscheid, ein Heimatmuseum zu errichten. Dies, nachdem der Vorstand erste Verhandlungen mit der Pfarrei Tafers geführt hatte. So kam es am 21. Dezember 1972 zum historischen Akt der Verurkundung der neuen Stiftung. Mit 3000 Franken Stiftungskapital fingen die Gründer sehr bescheiden an, zumal das Haus vor der Eröffnung des Museums restauriert werden musste. Im Zweckartikel der Stiftung ist damals unter anderem festgehalten, «Sammlung von Geldmitteln für die Schaffung und den weiteren Ausbau des Museums».

1973 unterzeichnete die Stiftung einen Mietvertrag für eine Dauer von 50 Jahren. In den nächsten zwei Jahren wurde fleissig Geld gesammelt, denn die Renovation und die Einrichtung des Museums kosteten insgesamt rund 640‘000 Franken. Geld kam von der Pfarrei Tafers und von der Loterie Romande (je 100‘000 Franken), Bund und Kanton gaben Subventionen (120‘000 Franken). Durch diverse Vergabungen kamen weitere 120‘000 Franken zusammen, der Rest durch Sammelaktionen.

Eröffnung 1975

Der «richtige» Geburtstag ist der 13. Juli 1975. Damals wurde nämlich das Sensler Heimatmuseum mit einem Umzug eröffnet. Es war ein richtiges Volksfest, an dem praktisch der halbe Bezirk teilgenommen hat. Man schätzte die Zahl der Besucherinnen und Besucher auf bis zu 20‘000. Die Sensler Gemeinden haben das Museum von Anfang an mit einem Beitrag pro Kopf der Bevölkerung unterstützt. Zu Beginn war dies ein Franken pro Einwohner, drei Franken für die Sitzgemeinde Tafers.

Die Euphorie der Anfangsphase hielt zumindest in finanzieller Hinsicht nicht so lange an. In den Protokollen der Stiftung kann man immer wieder nachlesen, dass Krisensitzungen wegen Geldmangel stattgefunden haben. Es wurde über eine Erweiterung nachgedacht, denn so schön die historischen Räume auch sind, so unpraktisch haben sie sich für einen Museumsbetrieb herausgestellt. Grössere Ausstellungen, die mehr Besucherinnen und Besucher anziehen könnten, waren nicht möglich, sodass das Museum Schwierigkeiten hatte, finanzielle Reserven anzulegen.

Eröffnung neue Dauerausstellung am 1. September 2013.
Charles Ellena/a

Neue Strategien gesucht

1990 hat sich eine Arbeitsgruppe unter dem damaligen Vize-Stiftungspräsidenten Beat Hayoz des Themas angenommen. Sie hat das Sensler mit anderen Museen verglichen und Massnahmen vorgeschlagen, unter anderem professionellere Strukturen auf Stiftungsebene und im Museumsteam, bessere Abstützung und die Erschliessung neuer finanzieller Mittel.

Konkret wurde als Folge davon 1992 in der Person von Raoul Blanchard der erste Konservator mit einem 20-Prozent-Pensum angestellt. Er organisierte neu vier Wechselausstellungen pro Jahr. Auch der Name wechselte: Aus dem Sensler Heimatmuseum wurde das Sensler Museum. Zugleich wurde der unterstützende Verein «Freunde des Sensler Museums» gegründet, der gut zehn Jahre später schon 850 Mitglieder zählte.

Ausbaupläne

Kann das historische Gebäude ausgebaut werden? Diese Frage ging 1997 an vier Architekturbüros. Ihre Vorschläge waren ein Jahr später Thema der Ausstellung «Eine Zukunft für das Museum – ein Museum für die Zukunft». Viel passierte mit den Vorschlägen nicht. Doch immerhin: 1998 registrierte das Museum mit 13‘684 Besucherinnen und Besuchern eine Rekordzahl, die später nie wieder geknackt worden ist.

Die aktuelle Ausstellung zeigt noch bis Ende Januar eine umfangreiche Sammlung von Adventskalendern aus aller Welt.
Sarah Neuhaus/a

Die neuen alten Probleme

Die letzten 20 Jahre waren geprägt von vielen guten Ausstellungen (seit 2013 mit einer neuen Dauerausstellung), von schwankenden Besucherzahlen und von der latenten Diskussion um die Zukunft des Museums. Immerhin konnte das Museum 2011 mit der Region Sense einen Leistungsvertrag abschliessen. Die Sensler Gemeinden unterstützen die Einrichtung mit 120’000 Franken pro Jahr. Als das Sigristenhaus 2009 saniert werden musste (Dach, Heizung, Beleuchtung, elektrische Anlagen), hat die Pfarrei als bisherige Besitzerin Hilfe gesucht und ist bei der Dorfschaft Tafers und bei der Gemeinde Tafers fündig geworden. Sie haben zur dritt die EG Sigristenhaus gegründet, welche ab dann die Besitzerin des Hauses geworden ist und die Renovation finanziert hat. Noch heute erlässt die EG Sigristenhaus der Stiftung einen Grossteil der Miete. Zudem ist der Anteil der Sitzgemeinde Tafers höher als jener der anderen Sensler Gemeinden. 

Doch ist die Diskussion um die Zukunft nicht abgeschlossen. Beat Hayoz, bis Juni 2022 Stiftungsratspräsident, fasste es beim 40-Jahr-Jubiläum wie folgt zusammen:

Das Sensler Museum ist zu gut für ein Ortsmuseum, aber zu schwach für ein Bezirksmuseum.

Das Sensler Museum befindet sich im alten Sigristenhaus, hier ein Bild von 1993.
Alain Wicht/a

Geschichte

Zur Geschichte des Sigristenhauses in Tafers

1780 baute Zimmermeister Hans Meuwly von Bächlisbrunnen ein neues Haus in Tafers. Obwohl beim Bau klar war, dass es als Schulhaus dienen sollte, erstellte er es wie damals üblich als typisches Bauernhaus mit niedrigen Kammern, zwei Laubengeschossen und einem Satteldach. In diesem Gebäude wurde auch tatsächlich bis 1840 unterrichtet, aber nur in zwei Räumen. Diese dienten auch für allerlei andere Versammlungen, etwa der «Bodenschrot-Gemeinde» oder der Zehntpflichtigen. Daneben diente das Gebäude auch als Amtsraum, wohl für die Gemeindeverwaltung und als Versammlungsraum für Gemeindeversammlungen. Als die Schule später auszog, übernahmen das Friedensgericht und das Waisenamt bis 1898 die Räume, wie Professor Schmid, Präsident der eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege, in einem Artikel in den «Freiburger Nachrichten» vom 27. April 1973 ausführte. Auch das Betreibungs- und Konkursamt war im Haus stationiert. Wie es in den Unterlagen heisst, wurden jeweils am Sonntag nach dem Gottesdienst Bekanntmachungen verkündet. Den Namen Sigristenhaus bekam das Gebäude erst danach, denn von Anfang an bis Ende der 1940er-Jahre war es der Sitz des Kirchensigristen und seiner Familie. Seine Wohnung diente gemäss Unterlagen des Heimatkundevereins auch als Versammlungsraum der Dorfgemeinde. im

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