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Wie weiter im Freiburger Fussball?

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Ob Eishockey, Volleyball, Unihockey, Basketball oder Badminton, die Meisterschaften sind schweizweit in allen Ligen und Altersklassen abgebrochen worden. Die grosse Ausnahme: Fussball. Der Schweizer Fussballverband SFV hat am 13. März den Spielbetrieb in der Super League und in der Challenge League bis zum 30. April ausgesetzt. Daraufhin hat auch der Freiburger Fussballverband FFV bekannt gegeben, dass bis Ende April in den kantonalen Ligen weder gespielt noch trainiert werden darf. Zu einem Abbruch der Meisterschaft haben sich bisher aber weder der SFV noch der FFV durchringen können. Warum nicht, wenn die übrige Sportwelt doch überall die Notbremse gezogen hat?

«Nicht auf Biegen ­ und Brechen»

«Wir wollen nicht auf Biegen und Brechen die Saison durchstieren», versichert Alfons Duffing, der als Mitglied des Zen­tralkomitees FFV über den weiteren Saisonverlauf im Kanton mitentscheidet. «Die Gesundheit der Fussballerinnen und Fussball und ihrer Familien sowie die Eindämmung des Virus haben auch bei uns oberste Priorität.» In diesen Zeiten sei die Solidarität der gesamten Schweizer Fussballfamilie mehr gefragt denn je. «Wir wollen eine Einheit sein, SFV und Regionalverbände, und gemeinsam entscheiden. Der FFV will nicht eigenmächtig etwas für die Freiburger Ligen beschliessen, auch wenn er das im Prinzip könnte.»

Die Schwierigkeit ist allerdings, dass beim SFV viele Parteien mitmischen und alle unterschiedliche Interessen vertreten. «Bis sich der SFV, die Swiss Football League, die 1.  Liga und die zahlreichen Regionalverbände alle einig sind, wie es weitergehen soll, braucht es einige Zeit», erklärt Duffing.

Die Rahmenbedingungen würden sich ständig ändern, und wenn man etwas entschieden habe, dann sei es bereits wieder hinfällig geworden. «Anfangs sind wir davon ausgegangen, dass man weiterhin Fussball spielen kann, weil der Sport ja draussen stattfindet und man nicht eingeengt ist.» Diese Annahme habe sich später als falsch erwiesen, also habe man eine neue Lagebeurteilung vornehmen müssen.

Alles oder nichts

Mit jedem neuen Corona-Infizierten und mit jeder neuen bundesrätlichen Verordnung zur Bekämpfung des Virus sinkt die Wahrscheinlichkeit weiter, dass nach dem 30. April wieder Fussball gespielt wird. Trotz der fast täglich schlechten Nachrichten will man beim FFV nach vorne schauen. «Können wir diese Saison noch Fussball spielen? Und wenn ja, wie organisieren wir das? Das sind die Fragen, mit denen wir uns aktuell befassen», erklärt Duffing. Zwar tendiere die Wahrscheinlichkeit, dass auf kantonaler Ebene in der Meisterschaft wieder gekickt werden könne, gegen null. «Aber wir wollen bereit sein, falls doch.»

Bei FFV ist man deshalb daran, verschiedene Szenarien auszuarbeiten. Gesetzt der Fall, der Bundesrat hebt am 30.  April seine Massnahmen zum Abstandhalten auf. Wie geht es dann weiter? «Dann müssten wir den Vereinen sicherlich noch zwei Wochen Aufbauzeit geben, bis sie nach dem Trainingsverbot wieder bereit sind, Matches auszutragen. Ab Mitte Mai wäre demnach der Meisterschaftsbetrieb wieder möglich», so Duffing. Das Problem: Am Mitte Mai gäbe es zum Beispiel in der 2. Liga acht Meisterschaftsrunden, die wegen der fussballfreien Zeit nicht ausgetragen werden konnten und die nachgeholt werden müssten. Soll dies mit englischen Wochen, also mit Spielen unter der Woche, nachgeholt werden? «Theoretisch wäre dies eine Möglichkeit, praktisch lassen sich im Amateurfussball aber acht englische Wochen für so viele Ligen und Vereine organisatorisch nicht umsetzen», erklärt Duffing. Für die Meisterschaft ­sehe er daher schwarz, «deshalb haben wir uns mit der Idee beschäftigt, wenigstens die Cupspiele durchführen zu können. Die allerneusten Entwicklungen gehen aber eher in die Richtung, dass es keinen Alleingang geben wird. Entweder werden bei den Aktiven Meisterschaft und Cup weitergeführt, oder beides wird abgeblasen.»

Kurzmeisterschaften für Junioren

Auch wenn bei den Aktiven eine Carte blanche ohne Aufsteiger und Absteiger immer wahrscheinlicher wird, so sucht der FFV doch nach Möglichkeiten, um die Fussballplätze wiederzubeleben. «Eine Idee ist, zum Beispiel im Juni eine kleine Meisterschaft für die Junioren auf die Beine zu stellen, wenn es denn die Umstände erlauben», erklärt Alfons Duffing. «Man könnte 4er- oder 5er-Gruppen bilden und so noch ein paar Spiele austragen. Das würde den Vereinen die Möglichkeit geben, ihre Buvetten ein paar Tage zu füllen und Einnahmen zu generieren, was für viele nicht unwichtig wäre.»

Welche Szenarien in dieser Saison noch möglich sind, das werde sich spätestens mit dem nächsten Bundesratsentscheid im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie klären. «Wir warten den nächsten Entscheid ab. Bis dahin arbeiten wir weiter an Alternativen», versichert Duffing. «Das Zen­tralkomitee ist von den Vereinen gewählt worden und hat unter anderem den Auftrag erhalten, die Meisterschaft zu organisieren und durchzuführen, wobei gewisse Sicherheitsstandards eingehalten werden müssen.» Man sei nicht in einer Diktatur, in der das Zentralkomitee nach Lust und Laune entscheide. «Wir werden in den nächsten Tagen auf die Vereine zugehen, um herauszufinden, wie sie die ganze Sache sehen und welche Erwartungen sie haben. Ziel ist es, bis spätestens Ende April Klarheit zu haben.»

Stimmen der Clubpräsidenten

«Der FFV sollte mutig sein und als gutes Beispiel vorangehen»

Andreas Schrag (FC Plaff– eien): «Dass in den Profiligen diskutiert wird, wie man die Meisterschaft fortsetzen kann, kann ich nachvollziehen. Auf kantonaler Ebene habe ich Mühe, das zu verstehen. Wir sind alle Breitenfussballer, Hobbykicker, da macht es keinen Sinn, etwas durchdrücken zu wollen. Der Freiburger Verband sollte einen Schlussstrich ziehen hinter die kantonalen Meisterschaften. Er sollte mutig sein, als gutes Beispiel verangehen und als Erster diesen Entscheid kommunizieren. Ich bin überzeugt, dass es andere Regionalverbände dem FFV gleichtun würden. Dann hätten die Vereine endlich Gewissheit. Dann könnten sie zum Beispiel anfangen, Lösungen für die Trainerverträge zu finden.

Daniel Portmann (SC Düdingen): «Wir sind nicht nur vom Entscheid des Freiburger Verbands betroffen, sondern unsere 2.-Liga-Inter-Mannschaft wird auch von den Plänen des Schweizer Verbands tangiert. Wir hätten gerne Klarheit, wie es weitergeht, oder dass man zumindest ein Datum erhält, bis ein Beschluss kommuniziert wird. So wie es jetzt läuft, befinden wir uns in einem Vakuum. Wir können weder die alte Saison richtig abschliessen noch die neue planen. Bei unserer Planung müssen wir zwei Ligen im Auge behalten, sollten wir als Tabellenleader der 2. Liga inter je nach Meisterschaftswertung doch irgendwie aufsteigen. Deshalb wären wir froh, möglichst rasch Klarheit zu haben.»

Otto Hediger (FC Courgevaux): «Es ist eine schlimme Situation für alle, niemand weiss, wie es weitergeht. Verband und Vereine, alle warten auf neue Informationen. Ich wünsche mir, dass der Freiburger Fussballverband hinsteht und die kantonalen Meisterschaften offiziell abbricht, unabhängig davon, was in anderen Verbänden beschlossen wird. Dann wüsste man, woran man ist, und man könnte sich neu ausrichten. Mich würde auch interessieren, ob der Freiburger Verband den Vereinen finanziell entgegenkommt. In welchem Rahmen profitieren wir vom Hilfspaket, dass der Bund für den Sport gesprochen hat? Unsere Trainer müssen wir weiterhin bezahlen, Einnahmen haben wir aber keine.»

Richard Schafer (FC Ueberstorf): «Das Wichtigste ist, dass wir das grassierende Virus eindämmen und besiegen können. Wenn das als Konsequenz bedeutet, dass die Fussball-Meisterschaft abgebrochen wird, dann unterstütze ich das voll und ganz. Ich verstehe, dass der Freiburger Verband mit seinem Entscheid wartet und sich auf den Schweizer Verband abstützen will. Im Prinzip spielt es keine Rolle, wann der Entscheid offiziell wird. Er kann eh nur in eine Richtung gehen: Ich sehe eh, nicht, wie die Meisterschaft in den kantonalen Ligen zu Ende gespielt werden könnte. Der Best Case wäre für mich, wenn wir am 1. Juli mit der Vorbereitung auf die neue Saison anfangen könnten.»

Thomas Stucki (FC Gurmels): «Momentan geht es darum, Leben zu schützen, da gibt es Wichtigeres als Sport. Dass der Freiburger Fussball-Verband abwartet und schaut, wie sich die Lage entwickelt, ist verständlich. Was will er auch sagen, wenn nicht einmal der Bundesrat weiss, wie es weitergeht. Bei FFV arbeiten Amateure, da kann man nicht verlangen, dass sie eigenständig einen Entscheid fällen. Im Prinzip wissen wir alle, dass es auf kantonaler Ebene keine Fortsetzung der Meisterschaft geben wird. Durch die Absage der Euro 2020 gibt es für die Profis in den Super League mehr Spielraum, aber auf unserem Niveau läuft Anfang Juli, wenn die Ferien beginnen, nichts mehr.» ms

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