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Wieso die Restaurants im Burgquartier schliessen mussten 

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Innerhalb von zwei Jahren gingen fünf Restaurants im Burgquartier zu. Philippe Roschy, Präsident von Gastro Stadt Freiburg, erklärt die Hintergründe und geht auf die Frage ein, welche Herausforderungen die Beizen in der Stadt bewältigen müssen.

Im Burgquartier in Freiburg schliesst ein Restaurant nach dem anderen: der Gasthof zum Schwanen und das Restaurant Krone vor zwei Jahren, das vegane Restaurant Bliss, das Restaurant Poke & Co. und der Italiener Lo Spaghetto dieses Jahr. Das Spezielle: Es handelt sich um fünf Restaurants im selben Quartier an fast derselben Strasse. Der einzige Lichtblick bietet der Gasthof zum Schwanen, den die katholische Kirche erworben hat und renovieren will (die FN berichteten). 

Zurzeit wird das Burgquartier umgestaltet. Nächstes Jahr soll dort eine Fussgängerzone entstehen. Eigentlich wäre das eine ideale Ausgangslage für Restaurants und Terrassen. Die FN haben bei Philippe Roschy, Präsident der städtischen Beizervereinigung und Inhaber von zwei Gastrobetrieben, nachgefragt, warum die Lokale trotzdem schliessen. 

Philippe Roschy, was ist da los im Burgquartier? Weshalb schliessen alle Restaurants? 

Die Schliessung von Restaurants kann verschiedene Gründe haben: wirtschaftliche Schwierigkeiten etwa, Änderungen in der Geschäftsleitung, Gesundheitsvorschriften, Personalmangel oder saisonale Schwankungen. Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Schritt in der Regel auf individuellen Entscheidungen der Restaurantbesitzer oder auf bestimmten Umständen basiert. 

Sie sprechen von individuellen Ursachen für eine Schliessung. Was sind oder waren die Gründe für die Schliessung der oben genannten Restaurants? 

Es ist ein verbreitetes Problem in der Schweiz, dass Restaurants schliessen. Nicht nur das Burgquartier ist betroffen. Auch in der Altstadt hat es mehrere Restaurants, die zu gegangen sind, genauso wie im Pérolles. Das liegt auch am Mangel von Parkplätzen. Die Kunden haben ihre Konsumgewohnheiten geändert, sie gehen mittags seltener ins Restaurant. In verschiedenen Unternehmen herrscht weiterhin Telearbeit. 

Das Restaurant Krone im Burgquartier wurde vor zwei Jahren bereits geschlossen. 
Bild Charles Ellena

Gibt es ein generelles Beizensterben? 

Es gibt keinen allgemeinen Trend oder ein Beizensterben, der alle Restaurants betrifft. Das Gastgewerbe ist äusserst vielfältig und dynamisch. Die Entwicklung von Restaurants kann von Region zu Region, von Stadt zu Stadt und sogar von Quartier zu Quartier stark variieren. Allerdings ist es wichtig anzumerken, dass die Gastrobranche generell mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert ist, die ihre Existenz beeinflussen können. Dazu gehören wirtschaftliche Schwankungen, steigende Betriebskosten wie Mieten und Arbeitskosten, Konkurrenzdruck, Änderungen in den Verbraucherpräferenzen und Gesundheitsvorschriften, wie wir sie während der Covid-19-Pandemie gesehen haben. Im Allgemeinen muss sich der Gastronom an die Nachfrage des Marktes oder der Kundschaft anpassen. Sein Standort ist dabei auch ein Thema, wenn es sich um ein Touristengebiet, ein Universitätsviertel oder sogar um einen Bereich für Geschäftsessen handelt. 

In meiner Brasserie hatte ich mittags 20 bis 25 Prozent weniger Umsatz während der Bauarbeiten.

Spielt die Baustelle im Burgquartier eine Rolle dabei, dass die Restaurants schliessen? 

Das hat ganz sicher auch einen Einfluss. Im Pérolles gab es auch eine Baustelle. Dort haben sie die Strasse während drei darauffolgenden Jahren saniert. In meiner Brasserie hatte ich mittags 20 bis 25 Prozent weniger Umsatz während der Bauarbeiten. Das Problem im Burgquartier ist, dass die Stadt jetzt noch die Hochzeitergasse und die Reichengasse erneuern will. Das Restaurant Schweizerhalle hat zum Beispiel die Terrasse auf beiden Strassen. Es ist zwar vorgesehen, dass die Strassen zwischen Februar und April nächsten Jahres renoviert werden, wenn für ein Restaurant wenig Betrieb auf den Terrassen ist. Wir hoffen jedoch, dass es bei den Bauarbeiten keine Verspätung geben wird. Nicht, dass die Renovationen in den Sommer verschoben werden, wenn die Restaurants die Terrassen brauchen. Sonst könnten gleich noch mal ein oder sogar zwei Restaurants schliessen. Das muss die Stadt Freiburg mit den Restaurantbesitzern unbedingt abklären. 

Die Baustelle im Burgquartier könnte eine Rolle dabei spielen, weshalb die Restaurants dort schliessen, so Philippe Roschy.
Bild Charles Ellena

Das Burgquartier wird nächstes Jahr zu einer Fussgängerzone – eigentlich ideal für Restaurants und Terrassen könnte man meinen. Was sagen Sie dazu? 

Ja, eine Fussgängerzone ist zwar schön und gut. Aber es ist die gleiche Ausgangslage wie in der Altstadt. Dort hat die Stadt Freiburg gesagt, dass sie eine Begegnungszone schaffen werde und das mehr Leute anziehen wird. Geworden ist es aber wie ein Museum. In der Altstadt hat es kein Beizer-Leben mehr wie noch vor einigen Jahren. 

Ich habe bisher noch nie einen Direktor einer Firma aus der Agglomeration mit dem Bus in die Stadt fahren sehen, um dort mit seinen Kunden essen zu gehen.

Wird die Situation besser werden, wenn die Umbauarbeiten im Burgquartier abgeschlossen sind? 

Es wird nächstes Jahr sicher schön aussehen, wenn das Burgquartier fertig ist. Aber ob die Freiburger Bevölkerung wirklich dort hinuntergehen wird, um schnell einen Kaffee zu trinken, wie sie es sonst getan hat, wenn es keine Parkplätze zur Verfügung hat, weiss ich nicht. Dieses Phänomen beobachten wir in letzter Zeit sehr oft, insbesondere bei industriellen Agglomerationen wie Marly. Die Direktoren der grossen Firmen laden ihre Kunden oft zum Essen ein. Doch bisher habe ich noch nie einen dieser Direktoren mit dem Bus in die Stadt fahren sehen, um dort essen zu gehen. Sie gehen lieber in ein Restaurant ausserhalb der Stadt essen, weil es dort mehr Parkplätze hat und sie keine Geldbusse riskieren.  

Was unternimmt der Branchenverband gegen die Schliessungen der Restaurants? 

Gastro Freiburg als Arbeitgeberverband für Restauration und Hotellerie hat bereits zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Schliessung von Restaurants zu verhindern oder zu minimieren. Im Falle der Stadt Freiburg streben wir eine aktive Zusammenarbeit mit den Behörden an und standen auch bereits mehrfach im Kontakt mit der Politik. Wir setzen uns insbesondere für ein urbanes Zusammenleben ein. Dieser Forderung wird jedoch nicht genügend Rechnung getragen. Auch in anderen Bezirken engagieren sich meine kantonalen Kommissionskollegen bei den oder mit den Behörden. 

Zur Person 

Inhaber von zwei Gastrobetrieben

Gastronom Philippe Roschy.
Archivbild Aldo Ellena

Philippe Roschy ist seit 2011 der Inhaber der Brasserie Le Boulevard 39, Metzgerei Roschy (seit 1951 in der vierten Generation) und seit 2020 der Auberge Aux 4 Vents. Der 44-jährige Freiburger Metzger und Koch wurde im Mai dieses Jahres zum Präsident von Gastro Freiburg gewählt. Bereits vorher gehörte er zum Vorstand von Gastro Freiburg. agr

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