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Zu Besuch in der zweisprachigen Kita

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Im Gang der reformierten Krippe in Freiburg stehen Kinderwagen morgens um acht Uhr bereits in Reih und Glied. Zwei Väter ziehen ihren Kindern die Schuhe aus. Auch sie sind früh dran. Die meisten Kinder kommen erst später. Denn der eigentliche Betrieb der Kindertagesstätte (Kita) mit Aktivitäten, Spaziergängen und Spiel im grossen Garten beginnt erst um 9.30 Uhr.

Im ersten Stock hören wir Kinderstimmen. «Schmetterlinge – Papillons» heisst es ganz gross auf der Eingangstüre. Elf Kinder–zwischen ein und vier Jahren–sitzen im Kreis auf ihren Kissen. Nathalie, die ausgebildete Kleinkinderbetreuerin singt mit den Kleinen ein Lied, fragt, was sie am Wochenende gemacht haben. Zaghaft antworten die einen, ein Knabe sprudelt drauflos. «Der Charakter eines Kindes zeigt sich schon früh», meint die Kita-Leiterin Silvia Ackermann. In der Gruppe sitzen auch Geschwister: «Altersgemischte Gruppen haben auch Vorbildfunktion. Jüngere lernen von den Älteren.»

33 Kinder–14 Angestellte

Die Kita betreut 33 Kinder–aufgeteilt in drei zweisprachige Gruppen. Neun ausgebildete Kleinkinderzieherinnen (in Teilzeit) und drei Lernende betreuen sie. Alle sprechen Französisch und Dialekt. Und die Ausländerkinder? «Wir haben gut durchmischte Gruppen und relativ wenig Ausländerkinder, die entweder Französisch oder Deutsch verstehen», erklärt Silvia Ackermann.

Damit die Kinder sich an die Gruppe gewöhnen können, müssen sie mindestens drei Halbtage in der Krippe verbringen. «In einer Kita kommt auf das Kind sehr viel zu», gibt die Leiterin zu bedenken. Die meisten Kinder sind zwei bis drei Tage da. Ein paar wenige auch die ganze Woche. «Alleinerziehende haben keine andere Wahl», sagt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Pro Tag sind durchschnittlich zwölf Kinder anwesend: Vormittags- und Nachmittagskinder.

Zur Selbstständigkeit erziehen

In einem anderen Raum liegen Matratzen am Boden – für die tägliche Siesta. Im Esszimmer ist der Tisch gedeckt. Auch dafür sind die Kleinkinderzieherinnen verantwortlich. In jeder Gruppe sind zwei ausgebildete Gruppenleiterinnen, eine Lernende und eine Praktikantin präsent. Das Essen wird vom Dalerspital geliefert. Bis acht Uhr morgens können die Kinder in der Kita auch frühstücken. Und wie lautet das pädagogische Konzept? «Wir wollen das Kind vorab zur Selbständigkeit erziehen und zum freien Spielen bewegen», sagt die Bernerin, die in Neyruz die Kita gegründet und einige Jahre geleitet hat. «Wir wollen aber auch die Zweisprachigkeit fördern.» Die Nachfrage nach einem Platz in der reformierten Krippe ist gross. «Wir haben eine Warteliste mit rund 50 Kindern.»

33 Kinder–alle mit unterschiedlichen Bedürfnissen? Zugenommen haben vor allem die Allergien und damit die unterschiedlichen Essgewohnheiten, sagt Ackermann. «Die einen essen kein Schweinefleisch, andere haben Gluten- oder Lactoseprobleme.»

Geduld und Gelassenheit

Eine verantwortungsvolle Aufgabe für die Kitabetreuerinnen? «Zweifellos, daher bieten wir 16-Jährigen auch keine Lehrstelle an, obwohl dies rechtlich möglich wäre.» Zurzeit machen in der Kita drei Frauen eine dreijährige Lehre. Doch zuvor haben alle drei ein Jahr Praktikum gemacht. Silvia Ackermann empfiehlt dies allen, die den Beruf lernen möchten. «Wir sehen dann, wer dafür geeignet ist. Und die Jugendlichen wissen, ob dieser Beruf für sie das Richtige ist.»

Kitabetreuerin ist ein anstrengender Beruf. Von den Lernenden wird rund acht Stunden ungeteilte Aufmerksamkeit gefordert. Und was wird an Fähigkeiten erwartet? «Vorab viel Geduld.» Und Gelassenheit? «Die lernt man mit den Jahren.» Die Nachfrage nach einem Praktikumsplatz oder nach einer Lehrstelle in einer der elf Krippen in der Stadt ist aber sehr gross.

«Beim Praktikum sehen wir, wer für den Beruf der Kleinkinderzieherin geeignet ist.»

Silvia Ackermann

Leiterin der reformierten Krippe in Freiburg

Angebot: Reformierte Krippe Freiburg ist offen für alle

D ie reformierte Krippe in der Freiburger Unterstadt ist über 100 Jahre alt. Die «Armenkommission» der reformierten Kirchgemeinde hat sie 1897 gegründet. Anfangs war sie ein Heim für Arbeiterkinder. Der erste Standort befand sich bei der Mittleren Brücke. 1952 folgte der Umzug in das neu erstellte Gebäude am Chemin des Bains 2. Trägerschaft ist heute der Verein Reformierte Krippe Freiburg. Die Krippe steht allen Kindern offen, deren Eltern in Freiburg wohnen. Das Betreuungsgeld richtet sich nach dem Einkommen der Eltern. Die Kita betreut Kinder im Alter von zwei Monaten bis vier Jahre. Die Kindertagesstätten müssen einige Bedingungen erfüllen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. So schreibt das Jugendamt unter anderem die Anzahl der Betreuerinnen vor, wie Kita-Leiterin Ackermann sagt. il

www.creche-reformee.ch

Ausbildung: Wahlweise zwei oder drei Jahre Ausbildung

D ie dreijährige Lehre Fachangestellte Kleinkinderbetreuung (FaBe K) können Jugendliche bereits mit 16 Jahren antreten. An der Freiburger Berufsfachschule Soziales- und Gesundheit (ESSG) in Grangeneuve erfolgt die theoretische Ausbildung: Im ersten und zweiten Lehrjahr an zwei Tagen pro Woche, im dritten Lehrjahr an einem Tag. Kursthemen sind unter anderem: Ernährung und Hauswirtschaft, arbeiten mit Kindern mit speziellen Bedürfnissen, schwierige Betreuungssituationen, kreative Arbeitsmethoden oder Arbeit mit Kindern von null bis 24 Monaten.

Erwachsene mit Berufserfahrung können die Ausbildung FaBe K an der Berufs-Fach- und Fortbildungsschule (BFF) in Bern auch in zwei Jahren absolvieren. Voraussetzung ist die Vollendung des 22. Altersjahres und mindestens zwei Jahre Praxis im Bereich Betreuung. Bei der zweijährigen Ausbildung sind die Lernenden zu 80 Prozent in der Kita und zu 20 Prozent in der Schule.

Wer sich für den Beruf Fachangestellte Betreuung interessiert, muss bei den Krippen direkt nach einer Lehrstelle beziehungsweise nach einem Praktikumsplatz nachfragen. Die Krippen, die dem «Freiburger Krippenverband» angehören, sind auf der Webseite des Verbandes aufgelistet. il

www.crechesfribourg.ch

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