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Zwerge und Riesen sterben schneller aus: Neue Erkenntnisse aus Freiburg

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Dank der Software eines Wissenschaftlers der Uni Freiburg gelangte ein Forschungsteam zu einer interessanten Erkenntnis: Sehr kleine und sehr grosse Tiere verfügen über ein erhöhtes Aussterberisiko. Auch der Mensch hat mit dem Artensterben zu tun. 

Sonne, Strand und Palmen – wäre es nicht manchmal schön, auf einer kleinen, einsamen Insel zu leben? Dieser Wunsch soll gut überdacht sein, denn Inseln sind Hotspots für das Artensterben: Sie beherbergen zwar bis zu 20 Prozent aller auf der Erde lebenden Arten. Gleichzeitig lebt aber rund die Hälfte aller Arten, die von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur als bedroht eingestuft wurden, auf Inseln. In der Vergangenheit sind bereits Hunderte von Inselspezies ausgestorben. Das klingt bereits nicht mehr so verlockend, oder? 

Zwerge und Riesen ziehen den Kürzeren

Folgendes könnte den Inseltraum noch stärker trüben: Ein internationales Forscherteam, zu dem auch Daniele Silvestro vom Swiss Institute of Bioinformatics (SIB) der Universität Freiburg gehört, gelangte zu einer brisanten Erkenntnis: Es fand heraus, dass Arten, die auf Inseln leben, über Merkmale verfügen, die mit einer höheren Anfälligkeit für das Aussterben einhergehen. Darüber informierte die Universität Freiburg gestern in einer Mitteilung.

Als Reaktion auf die einzigartigen Bedingungen der Inselumgebungen machen viele Lebewesen evolutionäre Veränderungen durch. Dazu gehören insbesondere extreme Veränderungen der Körpergrösse. Deshalb finden sich auf Inseln viele extrem kleine, aber auch extrem grosse Arten. Dieses Phänomen ist als «Inselgigantismus» beziehungsweise als «Inselverzwergung» bekannt: Verwandte grosser kontinentaler Arten neigen dazu, auf Inseln kleiner zu werden. Und kleine Arten werden auf einer Insel tendenziell grösser. Zu den bereits ausgestorbenen Inselarten gehören beispielsweise das Zwergmammut und das Zwergflusspferd. 

Grosses Tier, grosse Jagdtrophäe

Das Forscherteam mit Freiburger Beteiligung fand heraus, dass sowohl die Zwerge als auch die Riesen ein unglückliches evolutionäres Los gezogen haben: Sie verfügen nämlich über ein höheres Aussterberisiko als Arten mit mittlerer Körpergrösse – sozusagen ein Bodyshaming der Evolution. 

Aber was sind die Gründe für das Aussterben der Zwerge und Giganten? «Einerseits können phyletische Giganten grössere Jagdtrophäen bieten», schreibt der an der Forschung beteiligte Kurator für Paläontologie an der deutschen Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Roberto Rozzi. Ein grosses Tier gibt also schlicht mehr her als Beute. «Auf der anderen Seite scheinen zwergwüchsige Arten über eine geringere Abschreckungskraft zu verfügen, was die Jagd oder den Angriff durch eingeführte Raubtiere erleichtert.»

Auswertung fossiler Daten

Um zu diesen Erkenntnissen zu gelangen, werteten die Forschenden Daten von über 1500 Arten, von Fossilien aus den letzten 23 Millionen Jahren sowie von lebenden Inselsäugetieren von 182 Inseln weltweit aus. Die Auswertung erfolgte mit einer speziellen Software, die der Forscher der Uni Freiburg entwickelte: «Wir brauchten ein Modell, das die Aussterberaten in der fernen Vergangenheit, also lange vor dem Erscheinen des Menschen, und in der jüngeren Vergangenheit abschätzen konnte, um das Ausmass des anthropogenen Einflusses auf die Inseltiere zu beziffern.»

Auch der Mensch ist schuld

Die Forschungsarbeit gelangte zu einer weiteren Erkenntnis, die nicht gerade ein gutes Licht auf den Homo sapiens wirft: Es gibt eine klare Korrelation zwischen dem Aussterben der Inselarten und der Ankunft des modernen Menschen. Daniele Silvestro ergänzt:

Mit unserem neuen Modell haben wir herausgefunden, dass die Ankunft des Menschen mit einem zehnfachen Anstieg der Aussterberaten verbunden ist.

Seither sind die Aussterberaten noch nicht zurückgegangen, und Hunderte von Inselarten gelten als gefährdet. 

Die Ergebnisse der Gruppe würden zeigen, wie wichtig es ist, die Muster des Aussterbens in der Vergangenheit zu verstehen, um den aktuellen Zustand und die Bedrohungen der Biodiversität zu beurteilen. «Diese Arbeit unterstreicht auch die Dringlichkeit von Erhaltungsmassnahmen und die Bedeutung des Schutzes bestimmter Arten, beispielsweise derjenigen, die sich zu extremen Grössen entwickelt haben», schreibt die Universität. 

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