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12’000 Jahre Geschichte auf 65 Quadratmetern

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Das Bibel- und Orientmuseum in Freiburg lädt das Publikum auf eine Zeitreise zurück in den Alten Orient ein, als die Menschen langsam sesshaft wurden. Archäologische Zeugnisse zeigen, wie die Vergangenheit bis ins Christentum ausstrahlt.

Von Göttern zu Gott, so heisst die aktuelle Ausstellung im Bibel- und Orientmuseum in der Universität Freiburg. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem Erbe der Vielgötterei im Alten Orient und deren Einfluss auf die Entstehung der drei Weltreligionen mit einem Gott: des Judentums, des Christentums und des Islams. Die Ausstellung beleuchtet den langen Prozess, den die Menschen durchliefen, um das Unerklärbare zu akzeptieren und zu verstehen: den Ursprung des Lebens, den Tod oder die gewaltigen Naturphänomene. 

Die Ausstellung beginnt um 10’000 v. Chr. im Morgenland, als die Menschen allmählich ihr Nomadenleben als Jäger und Sammler aufgaben. Im Zentrum steht das antike Judäa, das einen Teil des heutigen palästinensischen Gebiets und den Süden Israels umfasste. Es besass über die Jahrhunderte bis zur Entstehung des römischen Reichs eine besondere strategische Position und war von seinen mächtigen Nachbarn – den Ägyptern, Assyrern, Babyloniern, Persern und Griechen – oft umkämpft. Anhand von Texten und figürlichen Darstellungen erfahren die Besucherin und der Besucher, wie die Menschen nach und nach die Erde urbar machten und die Böden kultivierten. Die Sesshaftigkeit führte aber auch zu einer grösseren Abhängigkeit der Menschen von klimatischen Verhältnissen. Gleichzeitig vollzog sich ein Wandel hin zu einer komplexen Mythologie mit einer Vielzahl an Gottheiten, die über die Klimazyklen und die meteorologischen Phänomene herrschten und Schutz im Leben wie im Tod gewährten.

Dem Unerklärlichen eine Form geben

Die neue Lebensweise führte zu einem veränderten Bewusstsein der Menschen bezüglich ihrer Einzigartigkeit. Unerklärliche Ereignisse, wie sie im Zusammenhang mit Geburt, Tod und den Ahnen entstehen, wurden schwer fassbaren Mächten zugesprochen. Die ideelle Auseinandersetzung damit kommt in verschiedenen Formen zum Ausdruck, zum Beispiel in Riten, Bestattungssitten und in symbolischen Tier- und Menschendarstellungen. Dabei spielt das Weibliche eine wichtige Rolle, wie Museumsdirektorin Marie-France Meylan Krause den FN bei einem Rundgang durch die Ausstellung erklärt. «Frauen sind die Quelle des Lebens. Zwar braucht es den Samen, aber ohne fruchtbare Erde entsteht nichts.» Weibliche Figuren erschienen im gesamten Alten Orient, vor allem in Form von Statuetten. In der Ausstellung sind sitzende, füllige Frauenfiguren, die Überfluss und Fruchtbarkeit symbolisieren, zu sehen. Etwas später kamen andere, stilisierte Darstellungen auf in Form von stehenden, nackten und nun schlanken Frauen. 

Zu den Darstellungen von wilden Tieren kommen jene von domestizierten Tieren wie Ziegen und Schafen hinzu, deren Köpfe und Hörner Kraft und Vitalität ausdrücken.

Von Göttern zu Gott

Nach und nach bekommen die Gottheiten die uns vertrauten Formen. Der ursprünglich aus Ägypten stammende Isis- und Osiriskult brachte beispielsweise Darstellungen von Mutter und Kind hervor, wie man sie später in der christlichen Madonna mit ihrem Kind wiederfindet. 

Der entscheidende Auslöser für die Verwandlung des ursprünglichen Wettergottes Jahwe zum einzigen Gott war die Zerstörung Jerusalems durch die babylonische Armee im Jahr 587 vor Christus, durch die die Judäer nach Palästina, Babylon und Ägypten und später nach Kleinasien und in den Mittelmeerraum verstreut wurden. Jahwe konnte seine Rolle als Nationalgott und Schutzgottheit des Königtums nicht mehr erfüllen. Erst nach der Rückkehr der Vertriebenen aus dem Exil begann sich die Verehrung Jahwes durchzusetzen. 

«Die Geschichte zeigt uns, dass wir alle Menschen sind, dass auch unsere Vorfahren Schwestern und Brüder im Geiste sind», sagt Marie-France Meylan Krause zum Schluss. «Das drückt sich dann aus, wenn wir eine höhere Macht um Hilfe bitten oder ihr danken, sowie das früher bei Geburten oder einer guten Ernte gemacht wurde.»

Die Ausstellung «Von Göttern zu Gott» im Bibel- und Orientmuseum Freiburg.
Corinne Aeberhard

Organisation

Das Museum erhält eine neue Direktion

Die jetzige Direktorin des Bibel- und Orientmuseums, Marie-France Meylan Krause, verlässt diesen Posten per Ende Januar. Sie wird künftig in der Stiftung tätig sein. Zudem wolle sie auf Mandatsbasis für verschiedene Museumsprojekte arbeiten, sagte sie den FN.  Ad interim wird das Museum von Konservator Leonardo Pajarola geführt. Meylan Krause war seit 2019 Direktorin des Bibel- und Orientmuseums. Zuvor war sie während acht Jahren Direktorin des Römischen Museums in Avenches. rsa

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