In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage hat sich der Staatsrat zu Littering und Rindersterben geäussert. Der Staat habe nur geringen Handlungsspielraum, um Littering zu verhindern.
Als Littering bezeichnet man das achtlose Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen. Immer mehr Menschen werfen Abfälle wie Getränke-, Essens- oder Zigarettenverpackung dort weg, wo sie gerade anfällt – sei es auf dem Spaziergang durch die Natur oder beim Autofahren.
Für Bauern bedeutet dies, dass sie entlang von Wegen und Strassen immer mehr Zeit für das Zusammenlesen von Abfällen aufwenden müssen. Liegt Abfall in Wiesen und Feldern, wo Tiere fressen, so wird es kritisch. Insbesondere Gegenstände aus Metall, Glas und verschiedenen Kunststoffen sind gefährlich für den Verdauungsapparat von Rindern. Die Tiere erleiden innere Verletzungen, und es kommt zu Entzündungen und Schmerzen. Im Extremfall sterben sie.
Täter sind schwer zu schnappen
Aus diesem Grund hatte Grossrat und Tierarzt Dominique Butty (Die Mitte) im August einen parlamentarischen Vorstoss gestartet zum Thema Littering und Rindersterben. Er erkundigte sich beim Staatsrat nach Statistiken über die Anzahl der Todes- und Krankheitsfälle bei Rindern im Zusammenhang mit Littering und darüber, wie es mit Kontrollen und Bussen aussieht, und ob der Staatsrat eine Sensibilisierungskampagne durchführen würde.
In seiner Antwort schreibt der Staatsrat, dass das Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (LSVW) und die Nutztierversicherungsanstalt Sanima keine Statistiken zur Anzahl Todes- und Krankheitsfälle bei Rindern im Zusammenhang mit Littering im eigentlichen Sinn haben.
Der Staatsrat betont, dass Littering eine strafbare Handlung ist. In diesem Jahr wurden allgemein wegen Littering bisher knapp 40 Ordnungsbussen verhängt. Das LSVW hat bisher keinen Fall, also konkret eine Widerhandlung gegen die Tierschutzgesetzgebung, bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Die Hauptschwierigkeit besteht darin, die Identität der Person, die die Widerhandlung begangen hat, festzustellen. Aus diesem Grund hat der Staat nur einen geringen Handlungsspielraum, um Littering zu verhindern. Daher sei es wichtig, die Bevölkerung zu sensibilisieren.
Sensibilisierungskampagne
Im Frühjahr 2020 hatte die Kantonspolizei ein Einsatzkonzept ausgearbeitet, das zuerst eine Sensibilisierungsphase vorsieht, gefolgt von einer Ahndungsphase. Die Umsetzung dieses Konzepts verzögerte sich, da wegen der Corona-Pandemie andere Prioritäten gesetzt wurden.
Der Staatsrat erwähnt noch, dass der Schweizerische Bauernverband schon seit mehreren Jahren Sensibilisierungskampagnen durchführt. Dabei werden Tafeln entlang von Strassen aufgestellt, die nach wie vor online bezogen werden können. Freiburger Bäuerinnen und Bauern können diese Tafeln und Broschüren beim Freiburgischen Bauernverband bestellen.
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