Es war ein heisser Sommer, und der Sensegraben zwischen Heitenried und Schwarzenburg wurde intensiv von Badegästen genutzt. Leider hinterliessen sie auch viel Abfall. Ein Team von freiwilligen Helferinnen und Helfern hat darum am Samstag im Rahmen der «Sodbachputzeta» fleissig aufgeräumt.
Es ist ein idyllischer Samstagnachmittag an der Sense in Heitenried. Die Sonne scheint, das Gebüsch entlang der Sense macht sich langsam, aber sicher bereit für den Winter, und das Wasser rauscht entlang des Sensegrabens vor sich hin. Aber Halt – schaut man ganz genau hin, sieht man immer mal wieder kleinere und grössere Personen durchs Gebüsch huschen. Allesamt sind sie bewaffnet mit grossen blauen Säcken und Handschuhen. Sie alle opfern ihren freien Nachmittag, um rund das Gebiet Sodbach aufzuräumen.
Eine lange Tradition
«Dokumentiert ist die Sodbachputzeta seit 100 Jahren», weiss der Heitenrieder Gemeinderat Bruno Grossrieder. Möglicherweise existiert die traditionelle Putzaktion aber schon wesentlich länger. Rund 30 Personen aus den Gemeinden Schwarzenburg und Heitenried helfen an diesem Samstag mit. Es seien seit Jahren immer etwa gleich viele, die mithelfen würden, sagt Grossrieder. Auch die Schwarzenburger Gemeinderätin Karin Remund ist vor Ort. Sie verteilt gerade das Material an die freiwilligen Helferinnen und Helfer. «Es freut uns sehr, dass immer wieder so viele kommen und mithelfen», sagt Remund.
Jung und Alt spannen zusammen
Auffällig viele Kinder und Jugendliche sind zur Putzaktion gekommen. «Das ist besonders wertvoll, denn eine bessere Sensibilisierung gegen das Littering gibt es nicht», freut sich Karin Remund. Denn auch wenn das Gebiet auf den ersten Blick sehr sauber aussieht: Am Ende des Nachmittags werden die Freiwilligen kiloweise Abfall gesammelt haben. «Meist sind es Getränkedosen, Plastikteller oder Wegwerfgrills», sagt Bruno Grossrieder. Alles, was während der heissen Sommermonate am beliebten Badeort zurückgelassen wird. Manchmal findet die Gruppe aber auch ganz «besondere» Hinterlassenschaften. Dieses Mal zum Beispiel zwei Plüschtiere, die an einen Baum genagelt worden waren. Bruno Grossrieder schmunzelt. «Wir haben schon viele verrückte Sachen gefunden, aber das ist eine Premiere.»
Auf Neophyten-Jagd
Die freiwilligen Putzerinnen und Putzer suchen an diesem Nachmittag aber nicht nur nach Abfall, sondern beseitigen auch gleich einige invasive Neophyten. So werden zum Beispiel büschelweise Einjähriges Berufkraut ausgerissen. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze mit weissen Blüten breitet sich in der Schweiz seit Jahren rasant aus und bedroht die einheimische Flora.
Aber egal, ob Plastikteller, Windeln oder Neophyten – am Schluss freuen sich alle, wenn sie sehen, wie viel Abfall sie an einem Nachmittag beseitigen konnten. «Jeden Tag landen 15 Lastwagen voller Plastikabfälle im Meer», weiss Karin Remund. Gut zu wissen, dass ein Teil des Abfalls aus dem Sensegraben nicht dort landen wird.
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