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Die Äschen im Kanton Freiburg – ein Ausflug mit dem Fischereiaufseher

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Äschen sind bedrohte Fische und ihre Laichplätze werden im Kanton Freiburg geschützt. Mit dem Fischereiaufseher und Wildhüter Pascal Balmer haben die FN einheimische Fische in der Glane und Saane gesucht. 

«Hier sind zwei Äschen», ruft Wildhüter Pascal Balmer und schaut über den Rand der St.-Apollonia-Brücke in Villars-sur-Glâne hinunter auf die Glane. «Gleich da. Man sieht sie nicht so gut, aber wenn sie sich bewegen, dann erkennt man sie.» Und tatsächlich: Zwei ausgewachsene Fische schwimmen dort in Ruhe. 

Dieses Gebiet an der Glane gehört zu den wichtigsten Freiburger Laichplätzen dieser einheimischen Fische. Balmer zeigt auf der anderen Seite auf den Kies und die grösseren und kleineren Steine im Wasser. «Hier ist der Sand etwas aufgewühlt, und es gibt verschiedene Strukturen durch den Kies. Das ist der perfekte Laichplatz für sie», sagt er. Das Wasser ist nicht tief, und es gibt eine leichte Strömung. «Da drüben beim Sandstein ist zum Beispiel gar kein idealer Ort für diese Fische, um ihre Eier zu legen.»

Bis zu 6000 Eier

Beträgt die Wassertemperatur sechs bis zehn Grad Celsius, pflanzen sich die Äschen im Frühling fort. Balmer holt das Thermometer hervor und misst die Temperatur der Glane. 9,3 Grad Celsius beträgt sie an diesem Tag: «Das ist eine ideale Temperatur zum Laichen.» Die Äschenmännchen sind die ersten vor Ort und verteidigen die guten Laichplätze. Anschliessend kommen die Weibchen, machen zwischen dem Kies mit ihrer Schwanzflosse eine Art Grube und legen rund 3000 bis 10’000 Eier, so Balmer. Die Männchen befruchten diese danach. «Äschen gehören zu den Tieren, die viele Eier legen und sich danach nicht um diese kümmern.» Das sei die Reproduktionsstrategie «r». Ein geringer Teil der Nachkommen überlebt dabei. Der Fokus liegt hier auf der Quantität. Es gibt auch noch die «K-Strategie» in der Tierwelt. Wale, Elefanten oder Menschen beispielsweise haben weniger Nachkommen. Diese Arten sorgen für ihre Nachkommen, die dadurch eine hohe Lebenserwartung haben. Hier gehe es um Qualität. Bei den Fischen ist die «r-Strategie» weit verbreitet.

Alles ist temperaturabhängig

Nach ungefähr drei bis vier Wochen schlüpfen die kleinen Fische. Das ist temperaturabhängig. «Je höher die Temperatur, desto schneller entwickeln sie sich und schlüpfen. Je kälter es ist, desto länger dauert dies», erklärt Balmer. Der Zeitpunkt könne genau berechnet werden.

Die Tiere lassen sich danach von der Strömung treiben und halten sich weiter unten am Flussrand in ruhigeren Gewässern auf. Balmer läuft entlang der Glane flussabwärts. Er bückt sich und strahlt mit der Taschenlampe ins seichte Gewässer. So sind die jungen Fische überhaupt erst zu sehen. «Wenn es ganz viele hat, dann leuchten ihre Augen richtig.» Er sucht ein wenig, und dann hat er eins gefunden. «Hier», sagt er und zeigt auf den knapp zwei Zentimeter kleinen Fisch. «Wenn sie noch so jung sind, bleiben sie hier, wo sie die grossen Fische nicht fressen können.» Da seien sie geschützt vor Gefahren. Sie schwimmen weiter, sobald sie eine bestimmte Grösse erreicht haben.

Eine junge Äsche. 
Bild: Aldo Ellena

Von der Strömung getrieben

Weiter unten findet er weitere. «Das ist der ideale Ort für sie», sagt er. Rund ein Dutzend dieser kleinen Fische zählt er hier. Das wird er dem kantonalen Amt für Wald und Natur melden. Wie alle Freiburger Wildhüter ist Pascal Balmer auch Fischereiaufseher. Das heisst, dass zu seinen Aufgaben ebenso das Überwachen des Fischbestands sowie der Lebensräume dieser Tiere gehört. Sobald die Laichzeit beginnt, sind die Fischereiaufseher vor Ort und kontrollieren die Laichplätze der Äschen. «Manchmal sehen wir fast 100 von ihnen auf einem Haufen. Wir zählen sie und geben diese Information weiter.» Da Balmers Gebiet nicht mehr die Glane einschliesst und er diese Woche lediglich die Ferienvertretung übernommen hat, weiss er nicht genau, ob diese jungen Äschen die ersten oder die letzten sind. «Die Laichzeit hat eigentlich Anfang März begonnen. Dieses Jahr ein wenig früher, wegen des wärmeren Wetters.» 

Bedrohte Fischart

Balmer packt seine Taschenlampe und das Thermometer ein, geht zu seinem Auto und fährt Richtung Altstadt. Die Laichplätze der Äschen sind von kantonaler Bedeutung und werden geschützt. Deshalb darf an der Saane in der Stadt, unterhalb der Staumauer Magerau bis zur Mottabrücke, niemand während der Laichzeit der Äsche im Wasser stehend fischen, sondern nur vom Ufer aus. Hinweisschilder entlang des Flusses weisen die Menschen auf diese Regelung hin.

«Äschen sind bedrohte Fische, weil ihr Lebensraum immer mehr schwindet», fasst Balmer zusammen. Grund dafür seien vor allem die Veränderung des Wasserstandes, die steigenden Temperaturen, die Wasserverschmutzung und das Eingreifen des Menschen in ihre Natur. Die Behörden schützten in erster Linie die bedeutenden Laichplätze. «Und es gibt immer mehr Bemühungen, den Lebensraum dieser Tiere zu erhalten und neuen zu schaffen.»

Hinweisschilder informieren die Menschen entlang der Saane. 
Bild: Aldo Ellena

Balmer läuft entlang dem Flussufer. «Vielleicht sehen wir hier mehr Äschen.» Er geht näher zur Saane, bückt sich ein wenig, schaut ins Wasser – nichts. Alles, was Balmer entdeckt, sind Bachflohkrebse und eine tote Grundel. «Das Wasser hat auf dieser Seite zu wenig Dynamik. Das heisst aber nicht, dass es auf der anderen Uferseite keine Äschen gibt», erläutert der Fischereiaufseher. Denn dort gebe es für sie ideale Verhältnisse zum Laichen.

Zahlen und Fakten

Das Fleisch riecht nach Thymian

Äschen sind Süsswasserfische und gehören zur Familie der Forellenfische. Ihr lateinischer Name lautet «Thymallus thymallus», weil der Geruch ihres Fleischs an Thymian erinnert. Ausgewachsene Äschen können 500 bis 1500 Gramm wiegen und zwischen 30 und 50 Zentimeter lang werden. Die Rückenflosse ist bei den Männchen besonders auffallend und farbig. In Europa kommt die Äsche vor allem in Mittel- und Nordeuropa vor.

Die Äschen gehören zu den stark gefährdeten Fischarten und sind in der Schweiz geschützt. Ihr Bestand hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen, auch im Kanton Freiburg. Deshalb haben die kantonalen Behörden ein Monitoring begonnen, um die Entwicklung der Äschen zu beobachten. Wo möglich wird der fehlende Kiesboden durch Sanierungsmassnahmen wiederhergestellt, was für mehr Nachkommen sorgt. Drei Laichgebiete gehören im Kanton zu den wichtigsten. Die Fischereiaufseher führen dort jährliche Kontrollen durch. km

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