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Das sagen die Gegner der Spitalinitiative 

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Nach dem Komitee der Spitalinitiative haben die Gegenvorschlag-Unterstützer ebenfalls ihre Abstimmungskampagne lanciert. Die Unterstützer sehen die Annahme der Initiative als Gefahr für die Freiburger Bevölkerung. 

Die Freiburgerinnen und Freiburger werden am 9. Juni über die Volksinitiative «Für eine bürgernahe öffentliche Spitalnotaufnahme 24/24» sowie den entsprechenden Gegenvorschlag abstimmen. Konkret fordert die Initiative Folgendes: Eine Spitalnotaufnahme im Süden und im Zentrum des Kantons sowie im deutschsprachigen Teil, die an allen Tagen rund um die Uhr geöffnet ist. 

Zu dieser Initiative hat der Staatsrat einen Gegenvorschlag eingereicht. Konkret will er bei lebensbedrohlichen Notfällen in Randregionen Rapid Responder schicken, ausserdem soll es für nicht lebensbedrohliche Notfälle eine kantonsweite einheitliche Telefonnummer geben. Dazu sollen die Gesundheitszentren renoviert und ausgebaut und ein neues Spitalzentrum gebaut werden. Die jährlichen Kosten werden auf rund 7,2 Millionen Franken geschätzt. 

Nachdem am vergangenen Freitag das Komitee der Initiative seine Abstimmungskampagne lanciert hatte (die FN berichteten), haben die Gegenvorschlag-Unterstützer am Mittwochmorgen im Rathaus ihre Abstimmungskampagne ebenfalls offiziell gestartet. Zu den Unterstützern zählen die Grossrätin Anne Meyer Loetscher (Die Mitte, Broye), der Grossrat Simon Zurich (SP, Freiburg), Anouk Osiek Marmier, die Präsidentin von Ärztinnen und Ärzte Freiburg, Jeremy de Mooij, Präsident der Freiburger Apothekergesellschaft, Émilie Risse, Vorstandsmitglied des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner, die Grossrätin Estelle Zermatten (FDP, Greyerz), der Grossrat Marc Fahrni (SVP, Vivisbach) und der Grossrat Urs Perler (Mitte Links – CSP, Sense). 

Die Gegenvorschlag-Unterstützer (v.l.): Jeremy de Mooij, Anouk Osiek Marmier, Estelle Zermatten, Simon Zurich, Anne Meyer Loetscher, Urs Perler, Émilie Risse und Marc Fahrni. 
Bild: Anne Gugler 

Qualität vor Quantität 

«Es ist eine Initiative, die für die Freiburgerinnen und Freiburger eine Gefahr darstellt», warnte Simon Zurich. «Es reicht nicht, ‹Notfall› an die Tür zu schreiben, sondern man braucht eine richtige Notaufnahme, die bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllt.» Und das sei mit der Initiative nicht gegeben. Mit dem Gegenvorschlag und den darin enthaltenen Massnahmen werde nicht nur das HFR gestärkt, sondern die ganze Notfallversorgung, sagte Urs Perler überzeugt:

Wir haben ein realistisches Projekt im Gegensatz zur Initiative.

Die Freiburger Bevölkerung würde mit der Annahme des Gegenvorschlags eine koordinierte Versorgung des Kantons ermöglichen, so Perler:

Patienten können schnell, erstklassig und adäquat behandelt werden.

Mit den Rapid Respondern würde ausserdem die Zeit bis zur ersten Intervention bei Notfällen verkleinert werden, erklärte Marc Fahrni. Das sei von enormer Wichtigkeit. 

«Es gehen immer noch zu viele Menschen in die Notaufnahme, obwohl sie nicht in akuter Lebensgefahr sind», sagte Anouk Osiek Marmier. Dieses Problem der überfüllten Notaufnahmen würde mit der einheitlichen Telefonnummer ebenfalls gelöst werden. «Qualität ist bei der medizinischen Versorgung wichtig», betonte Simon Zurich. Und mit der Annahme des Gegenvorschlags würde die Sicherheit der Patienten erhöht werden. 

Um die Bevölkerung zu informieren, seien in jeder Region im ganzen Monat Mai Informationsanlässe geplant. 

Kommentare (2)

  • 27.04.2024-Christian Müller

    Hier einige Gedanken zum Artikel „Das sagen die Gegner der Spitalinitiative” aus Sicht eines Rettungssanitäters.
    Der Gegenvorschlag ist sicherlich aus Sicht des Kanton, wie auch auf Grund des Fachkräftemangels eher umsetzbar, bzw. der aktuelle Status kann beigehalten werden.
    Für die Notfallversorgung die Rettungskette mit Rapid Responder (ohne s) zu ergänzen bringt nur so viel, wie sich Dienstfreie RettungssanitäterInnen – welche sonst bei den Ambulanzdiensten im Kanton arbeiten und ländlich, etwas abseits wohnen, sich auch bereit erklären diesen Service in der Freizeit ad hoc anzubieten.
    Rapid Responder können, dann aber „nur” eine erste erweiterte Erste Hilfe zum Patienten / der Patientin bringen, ihn/sie aber nicht ins Spital transportieren. Würden die Ambulanzdienste einen Rapid Responder wie einen zusätzlichen Rettungswagen mit einem Notfallfahrzeug einsetzen, würden diese – mit allergrösster Wahrscheinlichkeit – an den Bestehenden Ambulanzstützpunkten (z.B. Tafers oder Vaulruz) Dienst tun und bei Einsätzen mit vermuteter Lebensbedrohung (P1) eingesetzt werden, was hohe Vorhaltekosten mit sich bringt, aber keine zusätzliche Transportmittel.
    Als Rapid Responder können nur RettungssanitäterInnen (oder Notärzte/-ärztinnen) eingesetzt werden (gem. IVR Richtlinien), First Responder wie First Responder PLUS können diese Dienstleistung nicht erbringen, da es sich bei Ihnen in aller Regel um LaienhelferInnen handelt oder um nicht-notfallmedizinisches Fachpersonal. Kann ein Rapid Responder eingesetzt werden, bringt dieser Punktuell dem Patienten/Patientin sicherlich ein Benefit im Sinne z.B. von schnellerer Schmerztherapie o.ä., jedoch bietet er keinen Ersatz für einen Rettungswagen (wie im Beispiel des Herzinfarktes oder Schlaganfall hier ist ein zügiger Transport MIT der Ambulanz ins Kantonsspital nötig).
    Eine bessere Ergänzung wäre hier – neben den schon bestehenden First Responder PLUS für lebensbedrohliche Notfälle, der Einsatz zusätzlicher Rettungswagen in der Peripherie, ergänzt mit präklinischen Fachspezialisten, dies sind erfahrene RettungssanitäterInnen, welche eine mehrmonatige Weiterbildung absolvieren und den hausärztlichen Notfalldienst (Notfallarzt) entlasten, diese könnten dann, wenn sie sich in der Nähe eines Notfalls befinden, als Rapid Responder agieren. Solche Emergency Care Practitioner oder Emergency Care Paramedic’s sind in England oder Australien schon lange im Einsatz. Ergänzen bzw. Entlasten die ambulante hausärztliche Notfallversorgung, ersetzen aber keine Notfallstation oder Permenance.
    Egal ob Rapid Responder oder präklinischer Fachspezialist, RettunssanitäterInnen wachsen nicht auf den Bäumen (3-jährige Grundausbildung), möchte der Gegenvorschlag effektiv eine Verbesserung müssten alle diese Funktionen eingeführt werden im Kanton (präklinischer Fachspezialist wie Rapid Responder) oder wie die First Responder PLUS besser gefördert und unterstützt werden. Als Transportmöglichkeit in die dann einzige Notfallstation (v.a. Nachts), müssten mehr Rettungswagen in der Peripherie zur Verfügung stehen.
    Wahrscheinlich wird egal welche Variante ob Initiative oder Gegenvorschlag bei der Umsetzung viel Zeit in Anspruch nehmen oder nicht vollständig umgesetzt werden können, da es am Personal mangelt. Nur soviel: an RettungssanitäterInnen mangelt es mehr, als an Pflegefachpersonal.

  • 24.04.2024-Philipp Imboden

    Solange für die deutschsprachigen Einwohner des Kantons, keine adäquate Notversorgung in ihrer Muttersprache gegeben ist, kann nicht davon ausgegangen werden, dass diese sich an das HFR wenden.
    Auch ist es unwahrscheinlich, dass jemand aus der Veveyse bis nach Freiburg fährt, wenn er ein ausserkantonales Spital in 15 bis 20 Minuten erreicht.

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