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«Mit Messern unterwegs» – Jugendgewalt ist ein Schwerpunkt in der Freiburger Kriminalpolitik

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Die Staatsanwaltschaft, die Kantonspolizei, das Jugendstrafgericht und der Staatsrat haben gemeinsam die Schwerpunkte in der Kriminalitätsbekämpfung beschlossen. Fünf Bereiche sollen in den nächsten Jahren Priorität geniessen. 

Die Bekämpfung von Gewaltdelikten – begangen insbesondere durch Minderjährige –, Cyberkriminalität, Drogenhandel, organisierter Kriminalität und Finanzkriminalität sowie von ungebührlichem Verhalten und Unsicherheit sind die fünf Prioritäten der Freiburger Kriminalpolitik für die Jahre 2024 bis 2027. An einer gemeinsamen Medienkonferenz am Mittwoch stellten Staatsrat Romain Collaud (FDP), Generalstaatsanwalt Fabien Gasser, Polizeikommandant Philippe Allain und Jugendrichter Pierre-Laurent Dougoud die fünf Schwerpunkte vor.

Die Bekämpfung von Gewalt beschäftige das Jugendstrafgericht stark, berichtete der Jugendrichter.

Wir erleben in dieser Altersgruppe eine Banalisierung der Gewalt. Jugendliche sind mit Messern unterwegs, um sich – so sagen sie – im Fall der Fälle zu verteidigen.

Pierre-Laurent Dougoud
Jugendrichter

Relativ neu sei, dass junge Leute in Gruppen andere Personen angreifen. «Wir sprechen hier von einem ungleichen Kräfteverhältnis: zehn Angreifer gegen zwei Passanten. Das ist sehr beunruhigend», so der Jugendrichter. Der Anfangsimpuls für eine Straftat käme dabei meist nur von einigen wenigen Mitgliedern einer Gruppe: «In einer Bande braucht es nur ein oder zwei Personen mit etwas Charisma, die die anderen mitziehen.»

Schnell und angemessen bestrafen

Die Kriminalpolitik sieht vor, die Prävention bei Minderjährigen zu verstärken, die Betreuung von Opfern und Tätern zu intensivieren und die Kapazitäten zur Erkennung der Rückfallgefahr zu erhalten. Weiter hat die Kantonsregierung laut Romain Collaud die sofortige Schaffung von 2,8 Vollzeitäquivalenten am Jugendstrafgericht genehmigt. Damit soll das Gericht schneller handeln können. «Eine strafrechtliche Reaktion muss bei jungen Leuten schnell und angemessen erfolgen sowie auf den Jugendlichen und sein Umfeld zentriert sein», sagte Dougoud. «Das Gefühl, straffrei zu bleiben, ist gefährlich.» Die Richterinnen und Richter müssten sich Zeit nehmen können, um den Tätern ihre Verantwortung bewusst zu machen und ihnen ihre Strafe gut zu erklären.

Im Bereich Cyberkriminalität gebe es eine exponentielle Zunahme, stellte Philippe Allain, Kommandant der Kantonspolizei, fest. 2023 seien mehr als 1500 Strafanzeigen mit einer totalen Deliktsumme von 9,5 Millionen Franken eingegangen (die FN berichteten) – fast fünfmal mehr als noch vor vier Jahren. «Die sehr geringe Aufklärungsrate ist kein Grund, die Hände in den Schoss zu legen.» Die Kriminalpolitik will die nötigen Forensik- und Analysewerkzeuge anschaffen, um mit der raschen Entwicklung auf Seite der Kriminellen Schritt zu halten. Die Präventionsarbeit mit verschiedenen Partnern auszubauen, ist eine weitere vorgesehene Massnahme.

Strassenhandel verhindern

Bei der Bekämpfung des Drogenhandels will die Kriminalpolitik an zwei Punkten ansetzen: gegen organisierte kriminelle Netzwerke vorgehen und zusammen mit Partnerorganisationen Drogenabhängige betreuen. «Den Strassenhandel wollen wir so weit wie möglich verhindern», sagte Generalstaatsanwalt Fabien Gasser. Die Drogenabhängigen, die mit ihrer Nachfrage den illegalen Handel am Leben erhalten, sollten bei der Bekämpfung ihrer Sucht Hilfe erhalten.

Um wirksam gegen die organisierte Kriminalität und Finanzkriminalität vorzugehen, ist ein Ziel der Kriminalpolitik für die nächsten Jahre, die Wirtschaftsabteilungen der Staatsanwaltschaft aufzustocken. Unter anderem Menschenhandel soll aufgedeckt und dessen Opfer besser geschützt werden. Bei ungebührlichem Verhalten und Unsicherheit geht es beispielsweise um Diebstähle aus Fahrzeugen, Ladendiebstähle, Sachbeschädigungen und Schlägereien. Hier wollen sich die Strafverfolgungsbehörden den starken Schwankungen rasch anpassen können, indem sie personelle Mittel verlagern können. Der Einsatz von Taskforces habe sich in der Vergangenheit bereits als angemessene und wirksame Methode bewährt.

Die Häufigkeit von Diebstählen aus Fahrzeugen ist sehr schwankend. Entsprechend flexibel braucht es personelle Ressourcen von der Polizei und Staatsanwaltschaft.
Symbolbild: Keystone

Mehr Personal für die Staatsanwaltschaft

Um die Akteure bei der Kriminalitätsbekämpfung zu unterstützen, will der Staatsrat im Rahmen der jeweiligen Budgets und der finanziellen Möglichkeiten des Kantons Mittel zur Verfügung stellen. Für 2025 plant die Regierung, mit drei Vollzeitäquivalenten eine zusätzliche Einheit bei der Staatsanwaltschaft zu schaffen.

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