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Afghanen in Freiburg schauen hilflos auf ihre alte Heimat

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Afghanistan ist seit Sonntag in den Händen der radikalislamischen Taliban. Die FN haben mit einem afghanischen Flüchtling über die Situation in seinem Herkunftsland gesprochen.

Wir treffen Layeq Mohammadi im Restaurant zum Brennenden Herz in Rechthalten. Der 24-jährige Kochlehrling kam 2015 als Flüchtling in die Schweiz. Zwei Jahre zuvor hatte er Afghanistan Richtung Iran verlassen, weil er in seinem Land keine Perspektive mehr sah, wie er sagt. Mohammadi lebte dort in der Provinz Ghazni, rund 150 Kilometer von Kabul entfernt, zusammen mit seinen Eltern, einem Bruder und fünf Schwestern.

«Mein Vater wurde damals wegen eines Landkaufs verhaftet, ich weiss nicht warum. Aber seither hatte ich immer Angst vor der Polizei.» Bereits im Alter von zehn Jahren habe er als Lebensmittelhändler gearbeitet, was viel Neid hervorgerufen habe, erzählt er weiter. Mohammadi gehört der Ethnie der Hazara an und ist schiitischen Glaubens. Die Hazara werden in Afghanistan seit Jahrhunderten verfolgt. Zu ihren ärgsten Feinden gehören heute die sunnitischen Taliban.

Dennoch beschreibt der angehende Koch sein Leben damals in Ghazni als nicht besonders unfrei. Solange die Amerikaner im Land gewesen seien, sei man einigermassen sicher gewesen – obwohl auch damals nahe gelegene Städte von den Taliban beherrscht gewesen seien. 

Schicksal ungewiss

Seit dem Abzug der westlichen Truppen und der totalen Übernahme des Landes durch die radikalislamistischen Taliban am Sonntag macht sich Mohammadi aber Sorgen. «Ich habe versucht, meine Eltern telefonisch zu erreichen, aber es klappte nicht.» Er vermutet, dass die Taliban die Telefongesellschaften wie alles andere in ihren Besitz genommen haben.

Auch seine Schwester, die in Kabul verheiratet sei, habe ihre Eltern nicht erreichen können. «Sie sagte mir bloss, dass die Lage in Kabul schwierig sei. Die Stadt sei abgeriegelt, und man komme kaum an Lebensmittel», erzählt Mohammadi. Auch wisse man nicht, was mit den Menschen passieren werde, ob die Mädchen noch zur Schule gehen dürften. Mohammadis Schwester in Kabul hat eine Tochter im Schulalter, eine Schwester in Ghazni bestand kürzlich die Eintrittsprüfung für eine Hochschule. «Ob sie da noch hingehen kann? Ich weiss es nicht.»

Trotz all dieser Ungewissheit wirkt Mohammadi schicksalsergeben. «Doch, ich habe Angst, aber ich kann nichts machen.» Den Afghaninnen und Afghanen bleibt derweil nur, was der ebenfalls in Freiburg lebende Kaminfegerlehrling Shezad Khan als Kind aus Angst vor den Taliban gelernt hat: «Möglichst unsichtbar leben, bloss nicht auffallen.»

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