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Art brut vom Feinsten im Tinguely-Museum

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Das Museum Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle zeigt aktuell Werke von Künstlerinnen und Künstlern des Ateliers Creahm in Villars-sur-Glâne. Eine Ausstellung, die mitten ins Herz trifft. 

Art brut ist ein Sammelbegriff für autodidaktische Kunst von Menschen mit einer psychischen Erkrankung, einer geistigen Behinderung, von gesellschaftlichen Aussenseitern, aber auch gesellschaftlich Unangepassten. Art brut meint eine Kunst quasi in ihrem Rohzustand – jenseits etablierter Formen und Strömungen. In Villars-sur-Glâne fördert das betreute Atelier Creahm Talente der Art brut. Seit einem knappen Monat sind ihre Werke im Museum Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle zu bestaunen.

Werke korrespondieren

Schon beim Betreten der Kunsthalle mit den grossen Tinguely-Maschinen und den bunten Nanas von Niki de Saint Phalle wird sichtbar, dass der Ort für diese Ausstellung wie gemacht ist. Denn beide waren selbst von der Art brut fasziniert und auf ihre Weise ver-rückt. So korrespondieren viele Werke von Creahm bestens mit den Kunstobjekten der Dauerausstellung. Wie beispielsweise die auf Kalkpapier gemalten, an Lineart erinnernden Figuren des Künstlers Léonard Périès. Sie wurden bewusst mit den Bildern von Keith Haring in Beziehung gesetzt, wie Creahm-Co-Leiterin Laurence Cotting erklärt. Auch die Bilder von Silvia von Niederhäusern mit ihren vielen bunten Kreisen widerspiegeln auf ihre eigene Art das Thema der Bewegung in Tinguelys Maschinen. 

Rosalina Aleixo ist in der Ausstellung «CRrrrEAHM» mit einer Porträt-Serie von aktuellen und verstorbenen Schauspielerinnen und Schauspielern, aber auch eines Gottéron-Fans oder einer Figur aus einer Vampirserie vertreten. Sie ist die Adoptivtochter der verstorbenen Schauspielerin Magali Noël, die unter anderem in Fellini-Filmen spielte und lange Zeit in Freiburg lebte. 

Farbintensiv und akribisch

Eine regelrechte Farbexplosion präsentiert das Werk des Halbgriechen Iason Scyboz. «Wenn er bei uns im Atelier malt, kennt er keine Grenzen», erzählt Cotting. Und fährt weiter:

Er malt überallhin, auf das Bild, neben das Bild, er schmiert Farbe in seine Haare, und wenn er sich draussen im Garten aufhält, kommt es schon mal vor, dass er die Pilze auf der Wiese bemalt.

Seine Bilder sind denn auch Ausdruck purer Freude an der Farbe und der Natur. Nebst eruptierenden Vulkanen sind in seinem Werk aber auch leisere Töne zu finden. So erinnert ein Bild unweigerlich an Monets Seerosen.

Margot Gaillards Zeichnungen mit Gruppen von kleinen Menschen und Bäumen in Schwarz-Weiss wirken daneben akribisch. Ihre Bilder inspirierten die Schriftstellerin Isabelle Flükiger zu einer Geschichte, die von Gaillard illustriert wurde. 

Art brut pur

Art brut im wahrsten Sinne des Wortes versinnbildlichen die Tonerde-Figuren von Guy Vonlanthen. «Schon das Material ist ursprünglich. Aber auch die Machart hat etwas Elementares, sehr Haptisches», erklärt Cotting auf dem Rundgang mit den FN. Vonlanthen hat die Figuren in seinen Händen entstehen lassen und mit ein paar wenigen Einkerbungen jedem Gesicht einen eigenen Charakter eingehaucht. «Man hat das Gefühl, dass jede Figur versucht, sich in die Gruppe einzufügen, um sich trotz all ihrer Macken irgendwie wohlzufühlen.»

Pointilismus à la Vuillème

Voller ausserirdischer Liebe stecken schliesslich die Werke von Rémy Vuillème. «Wenn er bei uns arbeitet, gibt es nichts, das er nicht in seine Einzelteile zerlegt – den Bleistift, den Radiergummi. Er ist ständig daran, die Welt zu transformieren», sagt Cotting lachend. Für seine Bilder verwendet der Künstler Acryl-Marker, deren Spitzen eingedrückt werden müssen, damit Farbe fliesst. Jedes Mal, wenn er das macht, hinterlässt er einen Punkt auf dem Papier. Und so entstand seine ganz persönliche Punkttechnik, mit der er Ausserirdische, Fahrräder und andere rollende Vehikel aufs Gemälde bringt – angereichert mit ganz vielen Herzen.

Ausstellung

«CRrrrEAHM» bis zum 29. Januar

Der erste Teil der Ausstellung «CRrrrEAHM» im Museum Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle dauert bis zum 29. Januar. Danach werden in einem zweiten Teil die verbleibenden Künstlerinnen und Künstler des Ateliers Creahm gezeigt. Die Öffnungszeiten sind: Mi.–So. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr. Daneben gibt es verschiedene Führungen. Am Do., 10. Nov., um 18 Uhr findet zudem die Vernissage des Buchs «Alice et les lucioles» von Isabelle Flükiger statt, das von Margot Gaillard illustriert wurde. Infos unter www.mahf.ch. rsa

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