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Das Naturhistorische Museum nimmt seine Besucher mit nach Spitzbergen

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Fossilien, Eisbären und atemberaubende Landschaften: Die neuste Ausstellung des naturhistorischen Museums begleitet die Expedition eines französisch-schweizerischen Forschungsteams nach Spitzbergen, das von dort seltene Fossilien nach Freiburg gebracht hat.

Die Inselgruppe Spitzbergen, hoch oben in der Arktis gelegen, besticht durch unberührte, wilde Landschaften. Doch eine Reise nach Spitzbergen ist nicht gerade ein Zuckerschlecken: Die Temperaturen steigen auch im Sommer kaum über 10 Grad, es ist windig und häufig nass, dazu ziehen hungrige Eisbären durch die Gegend. Wie gut also, dass uns das Naturhistorische Museum eintauchen lässt in diese karge und doch schöne Welt, ohne dass wir nasse Füsse bekommen oder zum potenziellen Zmittag eines Eisbären werden.

Die Ausstellung «Expedition Spitzbergen» ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit – und bereits zum Zeitpunkt der Expedition war klar, dass daraus eine Ausstellung entstehen würde. Federführend war der französische Geologe Jean-Philippe Blouet, der an der Universität Freiburg doktoriert hat. Dort lernte er Emanuel Gerber kennen, der bis Ende 2020 Vizedirektor und Konservator der geowissenschaftlichen Sammlung im Naturhistorischen Museum war. Als Blouet ihm von einer bevorstehenden Expedition erzählte, entstand die Idee einer Ausstellung dazu.

Peter Wandeler (Direktor des Naturhistorischen Museums), Jean-Philippe Blouet (Geologe), Emanuel Gerber (ehem. Vizedirektor NHMF und Verantwortlicher der Ausstellung) und Luc Ebbo (Fossilienpräparator) an der Ausstellungseröffnung.
Aldo Ellena

«Ich finde es wichtig, der Öffentlichkeit zu zeigen, worüber wir forschen, und die Ergebnisse zugänglich zu machen», sagte Blouet an der Medienkonferenz zur Ausstellungseröffnung. Emanuel Gerber, Jean-Philippe Blouet und die Forschungsgruppe «Missing Link» sowie das Freiburger Design-Büro NG Tornay haben die Ausstellung konzipiert und gestaltet.

500 Kilogramm Fossilien

Die Reise ging im Sommer 2018 los. Die Mission: Fossilien suchen, finden und nach Hause bringen. Zur neunköpfigen Forschungsgruppe «Missing Link» gehörten französische und schweizerische Forschende, aber auch zwei Fotografen, welche die Expedition mit Fotos und Videos festhielten. Ihre Aufnahmen auf riesigen Bildschirmen ziehen die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sofort hinein in die arktische Welt.

Die Expedition an sich, die Strapazen der Tage in der Wildnis, Wind und Wetter ausgeliefert, mit wenig Schlaf – denn in der Nacht müssen die Forscher Gewehr bei Fuss Wache halten wegen der Eisbären – bilden einen Teil der Ausstellung. Den anderen bestreiten die Fundstücke, die das Forscherteam mit nach Hause gebracht hat: Rund 500 Kilogramm Gesteine mit Fossilien; einen Grossteil davon haben die Forscher alleine mit Muskelkraft durch die arktische Tundra geschleppt.

Jean-Philippe Blouet erklärte bei der Medienkonferenz zur Ausstellung, dass es für das Mitnehmen von Fossilien aus Spitzbergen keine spezielle Bewilligung braucht. Im Gegenteil – mit dem Bergen der Fossilien leisten die Forscher einen Beitrag zu deren Erhalt. «Das Klima auf Spitzbergen ist sehr rau, es gibt keine Bäume. Die Erosion schreitet sehr rasch voran, was auch die Fossilien zerstören kann.»

Weil die Gesteine und Felsen so offen da liegen, ist die Inselgruppe auch ein wahres Mekka für Geologen und Paläontologen. Interessant ist, dass die Fossilien dort aus tropischen Gefilden stammen. Denn einst lag Spitzbergen am Äquator – bis der Mechanismus der Plattentektonik die Inselgruppe langsam in den hohen Norden befördert hat.

Drei Regionen

Das Team hat drei verschiedene Gegenden von Spitzbergen besucht und dabei Fossilien aus verschiedenen Erdzeitaltern mitgebracht. Da wären etwa versteinerte Baumstrünke aus der Gegend um die Siedlung Pyramiden, wo sich der älteste versteinerte Wald der Welt befindet: Er ist rund 380 Millionen Jahre alt. In Dickson-Land fanden die Forscher Fossilien urtümlicher Süsswasserfische in Flussablagerungen, die rund 400 Millionen Jahre alt sind. Und in Sassendalen stiessen sie auf versteinerte Zeugen aus der frühen Dinosaurierzeit vor rund 240 Millionen Jahren.

Aus dieser Region brachten sie zwei extrem seltene Fundstücke mit: die Versteinerung eines ganzen Fisches sowie der intakte Schädel und Kiefer eines Meeressalamanders. Blouet sagte:

Wir haben hier in der Ausstellung wahrscheinlich einer der schönsten Meeressalamander-Schädel der ganzen Welt. Diese sind sehr selten.

Minutiöse Präparation

Doch bis so ein Fossil aussieht, wie es in der Ausstellung präsentiert wird, braucht es viel. Denn Fossilien liegen in der Regel nicht offen da, sondern sind in Steinen eingeschlossen. Geübte Geologen wie Blouet erkennen an Strukturveränderungen im Stein, dass sich darin ein Fossil befindet. An der Fundstelle brechen die Forscher die Steine vorsichtig heraus und bereiten sie für den Transport vor.

Einmal bei den Präparatoren sind diese mehr als ein Jahr lang minutiös damit beschäftigt, die Fossilien aus den Steinen herauszuarbeiten. «Es ist nicht nur eine wissenschaftliche Arbeit, sondern auch eine ästhetische», sagte Luc Ebbo, einer der Expeditionsteilnehmer und Präparator, vor den Medien.

Das Forscherteam hat nicht nur auf Spitzbergen und bei der Präparation der Fundstücke Beeindruckendes geleistet – mit der Ausstellung ist es ihnen auch gelungen, die Expedition für jedermann zugänglich zu machen.

Programm

Mehrere Vorträge geplant

Die Ausstellung «Expedition Spitzbergen» ist ab sofort und noch bis 30. Januar 2022 geöffnet. Zur Ausstellung sind verschiedene Anlässe geplant: Di., 15. Juni, 9 bis 10 Uhr: Café-Visite: Reise in die Arktis. Führung und Diskussion bei Kaffee und Gipfeli mit Cédric Botter von der Forschungsgruppe «Missing Link». Do., 7. Oktober, 19.30 bis 20.30 Uhr: Flora und Fauna von Spitzbergen: Leben und Überleben im hohen Norden. Vortrag von Konservator Gregor Kozlowski in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten. Di., 12. Oktober, 9 bis 10 Uhr: Café-Visite: Expedition Spitzbergen. Führung und Diskussion bei Kaffee und Gipfeli mit Kurator Emanuel Gerber. Do., 2. Dezember, 19.30 bis 20.30 Uhr: Forschen am Ende der Welt: Einblicke in das Leben einer Polarstation auf Spitzbergen. Vortrag von Gregor Kozlowski. So., 9. Januar 2022, 11 bis 11.45 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Peter Wandeler, Direktor des Naturhistorischen Museums. Sa., 22. Januar 2022, 19.30 bis 2 Uhr: Spitz´Night – ein Winterabend im Zauber des Polarlichts: Wissenschaft, Kultur und Musik in entspannter Atmosphäre. nas

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