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Der K.o.-Schlag kam um 0.39 Uhr: «Das wirft uns nicht aus der Bahn»

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Gottéron hat in Lausanne das längste Spiel der Clubgeschichte in der dritten Verlängerung 2:3 verloren. Das Positive: Nach schwachem Start und 0:2-Rückstand fanden die Freiburger endlich zu ihrem Playoff-Eishockey.

Geschockt wirkten die Freiburger nicht, als sie sich um 1 Uhr morgens in den Katakomben der Vaudoise Arena bereits um ihre Regeneration kümmerten, einige mit Sauerstoffmaske auf dem Hometrainer, andere schlicht mit einem grossen Teller Pasta in der Hand. Betont gelassen gab sich auch Trainer Christian Dubé im Interview, adrett und frisch, als hätte er nicht gerade fast fünf Stunden nervenaufreibendes Playoff-Eishockey mitverfolgt. «Das wirft uns nicht aus der Bahn. Es ist keine Überraschung, dass es nach zwei Spielen 1:1 steht, ich dachte nie, dass wir die Serie klar gewinnen oder klar verlieren», sagte Dubé. «Nun werden wir uns schütteln und am Samstag zu Hause wieder mit Selbstvertrauen angreifen, denn nach einem schwachen Start haben wir anschliessend einen richtig guten Match gezeigt. Chapeau an mein Team.»

Lausanne und Gottéron lieferten sich einen fast fünfstündigen Kampf.
Bild: Keystone

Drittlängstes Spiel im Schweizer Eishockey

Gottérons Trainer versuchte vorzuleben, was er schon vor den Playoffs gepredigt hatte; sich nicht zu sehr frustrieren zu lassen, weil die Playoffs auch bei erfolgreichen Teams nie frei von Rückschlägen sind. Dabei war Grund für Frust in der Nacht auf Donnerstag durchaus vorhanden. 4:39 Stunden lang kämpften die Freiburger letztlich vergeblich, weil Jason Fuchs um 0.39 Uhr in der 107. Spielminute mit einer Direktabnahme den 3:2-Siegtreffer für Lausanne erzielte.

Es war für Gottéron der längste Match der Clubhistorie und der drittlängste Match im Schweizer Eishockey überhaupt. Nur elf Spielminuten fehlten zum Rekord, den Servette und Bern vor fünf Jahren aufgestellt hatten.

Lange Freiburger Gesichter direkt nach dem fatalen Gegentreffer.
Bild: Keystone

Bykow dem Siegtor am nächsten

In den zweieinhalb Verlängerungen gab es nur wenige hochkarätige Chancen. Auf Freiburger Seite hätte Andrei Bykow, der am Montag in Spiel eins den Siegtreffer erzielt hatte, in seinem 800. Spiel beinahe schon wieder das goldene Tor erzielt. Seine Chance in der 68. Minute, als er nach einem schönen Querpass den Puck knapp nicht an Lausanne-Goalie Connor Hughes vorbeibrachte, war Gottérons beste in der Overtime. «Irgendwann ist die Müdigkeit dann halt erkennbar», sagte Dubé. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr wurden aussichtsreiche Situationen auf beiden Seiten durch mangelnde Präzision bereits im Ansatz gleich selbst abgewürgt.

«Wir hätten 0:4 hintenliegen können»

Dass der Match überhaupt in die Overtime gehen würde, darauf deutete in der ersten Hälfte der regulären Spielzeit nichts hin. «Wir hätten nach dem ersten Drittel 0:4 hintenliegen können. Auch deshalb hadere ich nicht allzu sehr mit der Niederlage», sagte Dubé. Tatsächlich dominierten die gradlinigen und bissigen Lausanner am Anfang das Geschehen deutlich. Im ersten Abschnitt herrschte Daueralarm vor dem Tor von Reto Berra.

Unterbrochen wurde dieser nur kurz, als Jiri Sekac Mauro Dufner mit dem Stock im Gesicht traf und vier Minuten auf die Strafbank musste. Aber selbst im Powerplay brachten die Freiburger nichts zustande – und kassierten drei Sekunden vor Ablauf der Strafe sogar den Shorthander durch Michael Raffl. Der Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen, weil ihm ein Wechselfehler des Heimteams vorausgegangen war. Die Schiedsrichter bemerkten diesen jedoch nicht.

Am Anfang spielten Michael Raffl und der LHC Gottéron an die Wand.
Bild: Keystone

Und dennoch war es einzig und allein Berra – der sich in überragender Form befindet und insgesamt 54 von 57 Schüssen abwehrte – zu verdanken, dass Gottéron nach dem Startabschnitt nur 0:1 im Rückstand lag. «Wir waren physisch in dieser Phase schlicht nicht da», sagte Stürmer Nathan Marchon.

Und es wurde vorerst nicht besser: Sekac schoss in der 25. Minute im Powerplay das hochverdiente 2:0, zwei Minuten später hatte er gar das 3:0 auf dem Stock. Aus Freiburger Sicht musste man mit einer Klatsche rechnen.

Gottérons Auferstehung

Doch es folgte drei Tage nach Ostern Gottérons Auferstehung. «Wir haben Charakter gezeigt», sagte Marchon. Sein Trainer stimmt dem zu: «Die Reaktion hat mir sehr gut gefallen. Wir haben gezeigt, dass wir körperlich mithalten können», sagte Dubé.

Eineinhalb Spiele dauerte es, bis Freiburg in dieser Halbfinalserie in den Playoff-Modus schaltete. Mit der drohenden Niederlage vor Augen und dem Mute der Verzweiflung war die Körpersprache plötzlich eine ganz andere. Im Powerplay spielte die Paradelinie den Puck nicht mehr kompliziert hin und her, Marcus Sörensen knallte in der 32. Minute ganz einfach einen Onetimer zum Anschlusstreffer unter die Latte. Vier Minuten später glich Ryan Gunderson mit einem seiner gefürchteten Handgelenkschüsse aus, Lucas Wallmark hatte Hughes vor dem Tor perfekt die Sicht genommen.

Ryan Gunderson (Mitte) bejubelt den 2:2-Ausgleich.
Bild: Keystone

An der Seite von Wallmark und Sörensen spielte zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr Killian Mottet, sondern Andrei Bykow. «Es gibt Spieler, die sich im ersten Drittel nicht gezeigt haben. Irgendwann muss man diejenigen spielen lassen, die Lust haben», konnte sich Dubé einen Seitenhieb gegen Mottet nach dem Match nicht verkneifen.

Zusammenprall der Sensler Schwager

Bis zum Late-Night-Treffer mehr als 70 Minuten später hätte der Sieg anschliessend auf beide Seiten kippen können. In den Dritteln zwei bis sechs war auch die Schussbilanz mit 44:44 exakt ausgeglichen. «Wir konnten immer besser unser Spiel aufziehen, das stimmt mich zuversichtlich für den Rest der Serie», sagte Captain Julien Sprunger.

Für die physischen Ausrufezeichen sorgte auf Freiburger Seite insbesondere Christoph Bertschy. Dass er dabei keine Kompromisse eingeht, zeigte er in 78. Minute, als er ohne Rücksicht auf Verluste einen Zusammenprall mit Andrea Glauser provozierte und dabei seinen Freund und Schwager unsanft und an der Grenze des Erlaubten auf das Eis beförderte. Glauser blieb lange liegen, und es sah zunächst nach einer schlimmeren Beinverletzung aus. Nur eine Minute später stand der Düdinger jedoch bereits wieder auf dem Eis.

Duell der Düdinger: Christoph Bertschy (links) schickte Andrea Glauser unsanft zu Boden.
Bild: Keystone

Jecker verletzt ausgeschieden

Nicht beenden konnte die Partie Benoît Jecker, der in der zweiten Overtime verletzt ausschied. Dubé wusste nach dem Spiel noch nichts über die Art der Verletzung. «Ich habe es gar nicht genau gesehen. Aber ohne Jecker und Diaz fehlten uns am Ende zwei Top-4-Verteidiger. Das machte sich schon bemerkbar.» Raphael Diaz, der im Gegensatz zu Lausanne-Topskorer Antti Suomela nicht sein Comeback gab, dürfte am Samstag ins Team zurückkehren.

Lausanne forciert Schlüsselspieler mehr

«Das wird ein extrem wichtiger Match», sagte Sprunger mit Blick auf das kommende Duell. Als Lausanne vor zwei Jahren Spiel drei in Freiburg nach Philippe Furrers Tor in der 105. Minute verlor, waren die Waadtländer in der Partie danach chancenlos. Der späte Treffer in der Verlängerung war der Knackpunkt der Viertelfinalserie, die Gottéron 4:1 gewann. Wie will Dubé verhindern, dass diese Niederlage auch bei Gottéron Spuren hinterlässt? «Ich mache mir keine Sorgen. Wir sind voll in der Serie drin. Und was die Müdigkeit angeht, sind wir eher das Team, das mit vier Linien durchspielt.»

Julien Sprunger: «Wir werden am Samstag bereit sein.»
Bild: Keystone

Tatsächlich zeigt ein Blick auf die Einsatzzeiten, dass LHC-Trainer Geoff Ward seine Schlüsselspieler am Mittwoch deutlich mehr forciert hat – auch weil mit Fabian Heldner früh ein wichtiger Verteidiger verletzt ausschied. Christian Djoos stand unglaubliche 50:53 Minuten auf dem Eis. Auch Andrea Glauser (48:51) und Lawrence Pilut (45:28) hatten mehr Eiszeit als Gottérons Nummer eins Ryan Gunderson (42:50). «Kommt hinzu, dass wir vor der Serie zwei Tage länger Pause hatten als Lausanne. Wenn die Müdigkeit irgendwann eine Rolle spielt, dann eher zu unseren Gunsten», sagte Sprunger. «Wir werden am Samstag bereit sein.»

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