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Der legendäre Jean-François Sauvé erinnert sich an seine Zeit bei Gottéron

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Schon vor der russischen Ära hatte Gottéron mit Jean-François Sauvé einen Star im Team. Im Interview spricht der heute 64-jährige Kanadier über seine drei Saisons in Freiburg Ende der Achtzigerjahre.

Als der Gottéron-Blogger der FN, Patrick Fasel, vor zwei Wochen in einer Umfrage wissen wollte, wer Gottérons bester Ausländer aller Zeiten ist, belegte Jean-François Sauvé hinter Slava Bykov und Andrei Khomutov Rang drei. Das nahm er zum Anlass, um mit dem Kanadier per Videocall über die alten Zeiten zu plaudern.

Sauvé spielte von 1986 bis 1989 in Freiburg und war in dieser Zeit Gottérons Superstar. In seiner besten Saison holte der langjährige NHL-Stürmer in 32 Spielen 90 Skorerpunkte. Heute lebt Sauvé in Mirabel in Québec und verkauft Eishockeymaterial von verschiedenen Ausrüstern sowie Baseball-Accessoires. Der mittlerweile 64-Jährige verfolgt Eishockey immer noch und hat sechs Enkelkinder.

Jean-François Sauvé, verfolgen Sie Gottéron in Kanada?

Nur ein bisschen, ich habe gesehen, dass sie auf dem zweiten Rang stehen, dieses Jahr läuft es gut.

Was sind Ihre besten Erinnerungen an Freiburg?

Meine Frau und ich haben Freiburg geliebt. Es waren Jahre voller Glückseligkeit. Meine schönste Erinnerung ist die Geburt meiner Tochter. Als sie zur Welt kam, gab es auf dem Eis einen neuen Jean-François Sauvé. Ich hatte ein Gewicht weniger auf dem Herzen, und gemeinsam mit meinen Mitspielern bin ich mit Gottéron auf dem Eis anschliessend explodiert. Ich habe nur gute Erinnerungen an Freiburg, an die Fans, meine Mitspieler, das Gottéron-Personal. Vor der Geburt musste meine Frau zwei Monate im Bett bleiben, alle haben uns in dieser Zeit geholfen, vom damaligen Präsidenten Jean Martinet bis zu den Leuten im Spital.

  Und die schlechteste Erinnerung?

Da habe ich keine, nur eine traurige Anekdote. Ich habe eine Stadttour gemacht mit meiner Schwester und habe während eines Spaziergangs meinen Tirolerhut verloren, weil er von einer Brücke fiel. Aber zum Glück habe ich immer noch solche Hüte zu Hause – mit einem Gottéron-Pin drauf! Ich trage sie immer noch (zeigt die Hüte). Sonst habe ich keine schlechten Erinnerungen (lacht).

Wer waren Ihre besten Freunde in Freiburg?

Pierre Lacroix, er war auch Kanadier und spielte ebenfalls bei uns. Aber auch Gil Montandon, Jean-Charles Rotzetter, Franco Mirra, Jakob Lüdi – eigentlich die ganze Mannschaft, wir trafen uns oft alle zusammen, es waren wunderbare Zeiten. Und auf dem Eis hatte ich das Glück, mit zwei ganz tollen Mitspielern in einer Linie zu sein, Gil Montandon und Jean-Charles Rotzetter.

Wer ist der beste Spieler, mit dem Sie in der NHL bei Buffalo und Québec gespielt haben?

Weil ich viel Powerplay spielen durfte, habe ich in Buffalo mit Gilbert Perreault und meinem Bruder Robert Sauvé gespielt, er war Torhüter bei den Sabres. Und in Québec würde ich sagen Michel Goulet sowie Anton und Peter Stastny.

Und der Beste, gegen den Sie gespielt haben?

Wayne Gretzky. Ich erzähle Ihnen eine Anekdote. Wir spielten auswärts in Edmonton und ich sass neben Peter Stastny. Gretzky hat ein Kabinettstückchen vorgeführt, und Peter, der normalerweise kein Wort sagte, schaute mich an und meinte nur: «Hast du das gesehen?» Er wollte damit zurecht sagen: Es war unglaublich, wie Gretzky auf dem Eis war.

Heute ist Jean-François Sauvé 64 Jahre alt und lebt in Kanada.
Bild: zvg

Gottéron wird 2024 am Spengler Cup teilnehmen. Wie kommt es, dass Sie 1986 den Spengler Cup mit Davos bestritten und nicht mit dem Team Canada?

Ja, ich habe 1986 mit Davos gespielt, alles lief gut, ich wurde sogar ins All-Star-Team gewählt. Damals spielte eine Mannschaft aus Kanada, keine Auswahl wie heute. Ich durfte 1988 dann erneut an den Spengler Cup, ich war begeistert, da mitmachen zu dürfen.

Wie hat sich das Eishockey Ihrer Meinung nach seit den Achtzigerjahren entwickelt?

Heute ist das Spiel so schnell geworden – und die Spieler sind alle in Topform, es ist unglaublich. Früher trainierten die NHL-Spieler im Sommer nicht, die in Europa übrigens schon. Mittlerweile ist überall alles besser geworden, sogar die Schlittschuhe. Man spielt auch mehr Eishockey, es gibt weniger Haken und Halten. Und die Goalies sind riesig, es gibt viel weniger Löcher im Tor.

Welche Erinnerungen haben Sie an das Freiburger Publikum?

Ich habe das Schweizer Publikum geliebt, ich traf öfters Fans nach den Spielen. Einmal haben sie mir gesagt: «Nach dem nächsten Spiel machst du ein Tänzchen!» Wenn ich Tore schoss, machte ich immer ein, zwei kleine Tanzmoves, aber sie wollten, dass ich einen ganzen Tanz mache. Ich habe also damit begonnen, einen kleinen Tanz aufzuführen, bis mir mal ein Gegner gesagt hat: «Heute Abend tanzt du nicht.» Wir haben das Spiel dennoch geworden, am Ende ist dann die ganze Mannschaft aufs Eis gekommen und wir haben alle getanzt.

Ich habe vor Kurzem einen Artikel über die besten Gottéron-Ausländer aller Zeiten geschrieben. Sie wurden von Journalisten und langjährigen Fans an dritter Stelle hinter Bykov und Khomutov gewählt. Wie erklären Sie sich das, fast 40 Jahre danach?

Na danke, das freut mich. Aber ich habe das nicht alleine geschafft, ich verdanke es meinen Mitspielern, den Fans, es war immer eine Freude, auf das Eis zu gehen.

Das war das Gottéron-Trikot zu Sauvé-Zeiten.
Bild: zvg

Als Sie aus der NHL in die Schweiz kamen, reduzierte sich die Anzahl Spiele für Sie auf einen Schlag von 80 Partien pro Saison auf 36. Hatten Sie plötzlich mehr Zeit für Ihre Hobbys?

Ich war Jungvater und hatte somit schlicht viel Zeit für meine Familie. Und wir haben die Schweiz bereist, gingen oft nach Lausanne, Greyerz, Bern und viele andere Orte. Meine Eltern und meine Schwiegereltern kamen ebenfalls zu Besuch, die Schweiz hat so viele schöne Städte, wir haben uns die Zeit genommen, die umliegende Gegend kennenzulernen, vor allem aber auch die Stadt Freiburg.

Was wird früher eintreffen, dass Gottéron Schweizer Meister wird oder dass es in Québec wieder eine NHL-Mannschaft gibt?

Ich würde sagen, Gottéron wird zunächst Champion, ich wünsche es den Freiburgern schon dieses Jahr!

Meine letzte Frage ist nicht sehr nett, darf ich sie trotzdem stellen?

Ja, gerne!

Sie hatten den Ruf, sich ab und zu bei Schiedsrichtern einen zweiten Assist erschleichen zu wollen. War dieser Ruf gerechtfertigt?

Ich reklamierte tatsächlich, ja. Für mich war ein Pass immer wichtiger als ein Tor, also wollte ich, dass ich meinen Assist bekomme, wenn ich einen machte. Wenn ich bei den Schiedsrichtern einen Assist reklamierte, dann weil ich ihn verdient hatte.

Vielen Dank für die Unterhaltung.

Vielen Dank Ihnen, dass wir das teilen konnten. Es hat mir Spass gemacht, das sind ausschliesslich schöne Erinnerungen. Grüssen Sie alle Leute in Freiburg, wir haben gute Momente zusammen erlebt. Wenn ich heute hier in Kanada Leute Französisch mit einem Schweizer Akzent sprechen höre, gehe ich immer zu ihnen hin, um zu plaudern. Ich freue mich immer, Leute aus der Schweiz zu treffen.

Das sagt Weggefährte Bob Mongrain über Jean-François Sauvé

Eine andere Legende, Bob Mongrain, der in der NHL für die Buffalo Sabres und die Los Angeles Kings spielte und in der Schweiz für Kloten, Sierre und Martigny auflief, erinnert sich an Jean-François Sauvé: «Ich habe lange mit Jean-François gespielt, zuerst bei den Junioren bei Trois-Rivières und dann später in der NHL bei Buffalo. Er ist einer der besten Spieler, mit den ich zusammengespielt habe, er war ein Passgeber und ein unglaublich kreativer Spieler. Er war nicht sehr defensiv eingestellt, aber dank ihm habe ich viele Tore geschossen», sagt Mongrain.

«Als er in die Schweiz kam, wollte er meinen Rat, ich spielte ja bei Kloten und kannte die Meisterschaft. Da er Zigarren rauchte, sagte ich ihm, er müsse sich in Form bringen, denn hier in der Schweiz seien sie schnell auf den Schlittschuhen unterwegs. Ich habe auch mit Kent Ruhnke (damaliger Gottéron-Trainer, Red.) gesprochen und sagte ihm: ‹Du wirst sehen, der Typ wird am Schluss Topskorer.› Sauvé gewann dann tatsächlich in dem Jahr die Topskorer-Krone.»

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