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Die letzten Druckmaschinen verlassen die Stadt Freiburg

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Gutenberg-Museum in der Stadt Freiburg wird in diesen Tagen fleissig gezügelt. Die letzten Druckmaschinen verlassen das historische Museumsgebäude und machen sich auf den Weg nach Derendingen zu ihrem neuen Standort. 

Dass das Gutenberg-Museum die Stadt Freiburg verlässt, steht bereits seit Ende Februar fest. Ein neues Zuhause hat es in Derendingen im Kanton Solothurn gefunden (die FN berichteten). Seit mehreren Wochen sind die Umzugsarbeiten nun bereits im Gange. Mitte Dezember hat das Gutenberg-Museum Verstärkung geholt. Die Schweizer Umzugsfirma Kehrli und Oeler AG hilft dabei, alle schweren und grossen Maschinen vom jetzigen zum neuen Zuhause zu transportieren.

Die Maschinen können jedoch nicht einfach die Treppen hoch- und runtergetragen werden: «Das Problem in diesem Gebäude in Freiburg ist die Zugänglichkeit und an einigen Stelle die Breite», sagt Markus Müller, Geschäftsführer des Unternehmens. Ausserdem wiegen die historischen Maschinen bis zu drei Tonnen. Dafür musste eine Lösung gefunden werden. Drei Tage lang haben die Mitarbeitenden eine Vorrichtung für den Transport der grossen Maschinen aufgebaut. Mit einem Flaschenzug, der an einer Stahlkonstruktion und einer 200 Kilogramm schweren Eisenstange befestigt ist, können sie die Maschinen durch das Treppenhaus ins Erdgeschoss transportieren.

Mit dem Flaschenzug nach unten

Die fast eine Tonne schwere Druckmaschine steht im zweiten Stock auf einem Palette auf der extra gebauten Vorrichtung bereit. Joaquim Capela arbeitet bereits seit vielen Jahren für Kehrli und Oeler AG und hat Erfahrung im Zügeln von grossen Gegenständen: «Ich bin hier dafür verantwortlich, dass die Maschinen sicher ins Erdgeschoss gebracht werden.» Die Maschine ist mit Gurten gesichert und am Flaschenzug angebracht. Dieser kann bis zu zweieinhalb Tonnen heben. Bevor es losgeht, löst ein Arbeiter mit einem Hammer die Sicherheitsvorrichtung.

Capela hält in seiner Hand das Steuergerät für den Flaschenzug. Er drückt auf den Knopf und hebt die Maschine leicht an. Das Palette wird weggezogen, und die Arbeiter stossen die Maschine in die Mitte. Nun schwebt die eine Tonne schwere Maschine im Treppenhaus in der Luft. Achteinhalb Meter bis zum Erdgeschoss. Ein Arbeiter geht einen Stock runter. An einem Seil kann er an der Maschine ziehen und so sicherstellen, dass sie nirgends an den Geländern ankommt und beschädigt wird. «Achtung. Langsam. Geh noch einen Stock runter», ruft Capela seinem Kollegen zu, während er das Steuergerät bedient und die Maschine in einem langsamen Tempo herunterlässt. Capela:

Es braucht viel Geduld und Konzentration bei dieser Arbeit. Diese Maschine passt hier durch, andere mussten demontiert werden, weil sie zu breit waren.

Sicher verladen

Kurz bevor sie am Boden ist, stoppt Capela den Flaschenzug. Er reicht das Steuergerät nach unten, sichert die Vorrichtung und läuft die Treppen runter. Die Arbeiter deponieren die Palette unter die Maschine, und Capela lässt diese vorsichtig herunter. Er löst die Gurte, und die Maschine kann nun mit dem elektrischen Gabelstapler zum Lastwagen rübergezogen werden. «Wir fahren immer knapp über dem Boden, denn wenn die Maschinen zu hoch sind, könnten sie das Gleichgewicht verlieren und kippen», sagt er. Sie wird auf die Rampe vom Lastwagen platziert, hochgefahren, reingezogen und schliesslich am Boden befestigt. 

Bei der zweiten Maschine, die an diesem Tag gezügelt wird, geht es schneller. Diese befindet sich im Erdgeschoss. Vergangene Woche wurde sie bereits dorthin befördert. Weil sie über zwei Tonnen schwer ist, muss ein anderer Gabelstapler her. Dann ist auch diese Maschine im Lastwagen und transportbereit. 

Noch drei Maschinen befinden sich im ersten Stock des Museums. Diese möchten Capela und sein Team am Mittwochnachmittag zügeln. «Dann sind wir fertig, und wir brauchen nur noch die Gerüste abzubauen.»

Vier Monate am Vorbereiten

Während die Umzugsarbeiter die grossen Maschinen zügeln, kümmert sich der Museumsdirektor Stefan Ledergerber mit seinem Team um die restlichen Objekte im Museum. «Das Umzugsunternehmen hilft uns, alles zu zügeln, was zu schwer und zu gross für unseren Lift ist: Das sind vor allem Druck-, Giess- und Setzmaschinen», sagt Ledergerber. Den Rest haben er und seine derzeitigen Mitarbeitenden, das Personal vom neuen Standort und Freiwillige selbst gemacht. Bereits Anfang Herbst haben die Vorbereitungen für den Umzug angefangen. 

«Wir haben im September einen Flohmarkt veranstaltet und alles verkauft, was wir nicht mehr brauchen.» Danach hätten sie im Oktober, als das Museum seine Türen geschlossen hat, angefangen, die Museumsobjekte zu inventarisieren und für den Transport nach Derendingen bereitzumachen. «210 Palette haben wir bisher transportiert, und 15 Mal sind wir dafür mit dem Lastwagen gefahren.» Die Museumsobjekte werden derzeit in einem Zwischenlager in der Nähe des neuen Standorts gelagert. Ende Sommer hofft Ledergerber darauf, ins neue Museum einziehen zu können, welches derzeit am Entstehen ist. 

Wehmut und Vorfreude

Die leeren Räume hier zu sehen, löst schon Wehmut aus.

Er wäre gerne in Freiburg geblieben. Das historische Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, in dem das Gutenberg-Museum seit rund 22 Jahren betrieben wurde, habe Charme und passe zum Museum: «Die Stadt Freiburg verliert mit dem Gutenberg-Museum eines der meistbesuchten Attraktionen hier. Ich finde es schade, dass sie nichts dagegen gemacht hat», sagt er. Ledergerber freut sich jedoch auch auf das, was jetzt kommen wird: «Wir werden interaktiver arbeiten und neue Konzepte erarbeiten.»

Die Schlüsselübergabe mit der Stadt hat Ledergerber in der zweiten Januarwoche. «Jetzt verladen wir noch die letzten Palette, setzen alles noch instand, putzen, was wir müssen, und kümmern uns noch um die letzten Angelegenheiten», sagt er. Dann beginnt für das Gutenberg-Museum ein neuer Abschnitt, und für Freiburg endet einer. 

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