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Düdingen entscheidet am Montag: Vier Facts zum Valtraloc-Projekt

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Am Montag beschliesst der Generalrat, ob das Projektkonzept zur neuen Ortsdurchfahrt in Düdingen grünes Licht bekommt. Die FN haben offene Fragen von einem Experten beantworten lassen.

Seit Jahren sucht Düdingen eine Lösung, um das hohe Verkehrsaufkommen zu Stosszeiten in den Griff zu bekommen. Nun soll endlich etwas gehen: Am Montag entscheidet der Generalrat, ob er das Konzept zum geplanten Valtraloc-Projekt in Düdingen annehmen will. Der Gemeinderat präsentierte es diesen Frühling der Öffentlichkeit (die FN berichteten). Das Projekt hat zum Ziel, den Strassenraum im Zentrum für alle Benutzenden aufzuwerten. 

Die Rückmeldungen auf die Vorstellung des Projekts im Generalrat fielen unterschiedlich aus (die FN berichteten). Der Tenor war grundsätzlich positiv. Dennoch haben die Fraktionen in ihren Stellungnahmen einige Fragen aufgeworfen. Die FN haben bei Andreas Oldenburg nachgefragt. Er ist Verkehrsplaner beim Planungsbüro Metron, das das Konzept für Düdingen erarbeitet hat. Er gibt Antworten auf vier offene Fragen:

Wie sicher sind flächige Fussgängerquerungen für Kinder oder Senioren?

«Werden einige Grundsätze beachtet, sind flächige Fussgängerquerungen auch für Kinder oder ältere Menschen sicher», sagt Andreas Oldenburg. Dies zeigten Erfahrungen aus umgesetzten Projekten wie zum Beispiel in Köniz an der Schwarzenburgstrasse.

Was es brauche, seien klare Querungshilfen, so Oldenburg. Eine solche Hilfe sei zum Beispiel eine Mittelzone, damit die Fahrbahn in Etappen überquert werden könne. Auch müsse für die Menschen klar sein, an welcher Stelle sie die Fahrbahn sicher queren können und ob sie hierbei Vortritt geniessen. Dabei sei wichtig, dass sich Autofahrer, Velofahrerinnen und Fussgänger sehen können und dass angepasste Fahrgeschwindigkeiten bestehen.

Insbesondere für ältere und ganz junge Menschen ist es hilfreich, wenn die Querungsdistanzen nicht zu lang sind.

Andreas Oldenburg
Verkehrsplaner

Idealerweise ermögliche beispielsweise ein Mittelstreifen das Queren in Etappen, wie dies im Projektkonzept für Düdingen vorgesehen sei. «So kann auch einmal ein Zwischenstopp eingelegt werden, um sich auf eine Fahrtrichtung fokussieren zu können.»

Ob an neuralgischen Stellen für kleinere Kinder zusätzliche Massnahmen wie ein Coachingdienst erforderlich sein würden, werde im weiteren Verlauf des Projekts geklärt.

Wie wird Schleichverkehr entgegengewirkt?

Wenn der Verkehr in der 30er-Zone stetig fliesse, werde die Tendenz zu Schleichverkehr gegenüber heute verringert, sagt Oldenburg:

Menschen suchen sich alternative Wege, wenn sie im Stau stehen. Wenn es jedoch vorwärts geht, bleiben sie vermehrt auf der richtigen Strasse.

Andreas Oldenburg
Verkehrsplaner

Zudem lasse das Düdinger Strassennetz kaum attraktive Alternativen zu. Nur vereinzelt gebe es Stellen, wo Schleichverkehr denkbar sei. So zum Beispiel an der Gänsebergstrasse. Dort ist im Projekt ein Trottoir geplant, das über die Strasse verläuft. Wenn sich nach der Umsetzung zusätzlicher Schleichverkehr bilde, seien nachträgliche Zusatzmassnahmen wie zum Beispiel weitere Trottoirüberfahrten, Poller oder Verbote möglich. 

Vor dem Bahnhofkreisel soll ein intelligentes Ampelsystem zu stehen kommen, welches Stau im Tempo-30-Bereich vermeidet.
Bild Marc Reidy

Ist Tempo 30 die beste Wahl?

Ja, meint Andreas Oldenburg und sagt:

Innerhalb des Bereichs zwischen Bahnhof und Grubenweg kommen sehr viele Bedürfnisse an den Strassenraum zusammen, wovon der linear fliessende Verkehr nur eines ist.

Andreas Oldenburg
Verkehrsplaner

Für Tempo 30 habe man sich aus vielfältigen Gründen entschieden. Als die wichtigsten Punkte im Projekt Düdingen nennt er, dass Tempo 30 das sogenannte Koexistenzprinzip fördere, also «alle nehmen Rücksicht aufeinander». Ausserdem fördere es stetiges Fahren in angepasstem Tempo:

Es gibt keinen Rückstau durch abrupte Bremsmanöver.

Andreas Oldenburg
Verkehrsplaner

Auch die Verkehrssicherheit werde erhöht, insbesondere für Velofahrerinnen und -fahrer, und die Lärmbelastung sinke.

Eine Lösung in Form einer adaptiven Geschwindigkeitsregelung mit einem Wechsel zwischen 50 und 30 Stundenkilometern beurteilt Oldenburg als schlechte Lösung: «Das ist zum Beispiel für Kinder ganz schwierig, da sie dann nie einschätzen können, wie schnell ein Fahrzeug kommt.» 

Wird das Rückstauproblem gelöst?

Nein. «Valtraloc hat keine Reduktion des Rückstaus zum Ziel», sagt Andreas Oldenburg. Es ziele vielmehr auf eine Verträglichkeit der weiterhin hohen Verkehrsmengen ab. Er sagt:

Rückstau gibt es weiterhin, nun aber an sicherer und weniger sensibler Lage, wo er kontrollierbar wird.

Andreas Oldenburg
Verkehrsplaner

Im Ortszentrum fliesse der Verkehr dafür besser, und die Gemeinde könne Spielraum gewinnen, um dieses aufzuwerten.

Der Rückstau soll in den Bereich zwischen Bahnhofkreisel und Sika-Kreisel verlagert werden. 
Bild Marc Reidy

Um die Problematik des Rückstaus auf der Autobahn zu lösen, brauche es eine Abstimmung mit den angrenzenden Projekten des Kantons und des Bundesamts für Strassen (Astra), welche sich aktuell in der Phase der Vorstudien befänden. Die Frage, ob es durch die Umsetzung des Valtraloc-Projekts mehr, weniger oder gleich viel Rückstau gebe, sei Bestandteil dieser Studie und hänge auch damit zusammen, wie sich das Verkehrsaufkommen in den nächsten Jahren entwickeln werde. Das intelligente Ampelsystem vor dem Bahnhofkreisel sei nur zu Stosszeiten in Betrieb. Ziel sei, in der 30er-Zone Stau zu vermeiden. Wenn die Studien zum Schluss kämen, dass diese Lösung auf der Autobahn zu Problemen führe, müsse es Änderungen geben. «Sicherheit hat die höchste Priorität.»

Oldenburg betont, dass es sich bei der Konzeptstudie – wenn sie denn vom Generalrat angenommen werde – um die erste Phase von bis zu fünf Projektphasen handle. «Darin werden wichtige Grundsätze festgelegt, es können aber nicht alle Fragen abschliessend geklärt werden.» In den weiteren Phasen würden offene Fragestellungen geklärt und Pläne präzisiert. So ist zum Beispiel noch nicht abschliessend geklärt, wie viele Parkplätze im Zentrum eingeplant werden. 

Am Montag fällt der Entscheid, ob das Konzept angenommen wird. Über die Finanzierung entscheidet das Düdinger Gemeindeparlament im Dezember.

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