Der SC Düdingen II konnte sich dank eines 2:1-Erfolgs gegen Granges-Paccot an die Spitze der Tabelle der Aufstiegsspiele 3. Liga setzen. Der Schlüssel zum Sensler Sieg lag in einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
Die Anzeigetafel im Birchhölzli zeigte schon die 86. Minute an, ehe Patrick Biwongo den Ball zu Nenad Petrovic querlegte – dieser den Ball zum 2:1 einschob und den Match auf heimischem Grün für die Düdinger endgültig in ein grosses Fussballfest verwandelte. Der Jubel war gross, zumindest bei denen, die das Resultat der ersten Mannschaft nicht kannten. Weil das Fanionteam des SCD in Courtételle mit 0:3 verloren hat, steigt es in die 2. Liga ab. Das bedeutet für Düdingen II, dass es nicht von der 3. Liga aufsteigen kann und die Aufstiegsspiele somit zum Muster ohne Wert verkommen.
Traglias Kunstschuss
Die Sonne wärmte das synthetische Grün so intensiv auf, dass den Protagonisten noch vor dem Anpfiff der Schweiss von der Stirn tropfte. Trotz dieser Hitze waren anfangs aber nur die Düdinger auf Betriebstemperatur. Es waren noch nicht einmal 30 Sekunden gespielt, da musste Christophe Rossier im Tor der Gäste bereits ein erstes Mal einschreiten. Die Intervention erfolgte ausserhalb des Strafraums mit den Händen, und somit zeigte der Schiedsrichter bereits die erste Gelbe Karte dieses Spiels. Der anschliessende Freistoss zwang Rossier dann zu einer Parade.
Nach 13 Spielminuten köpfte Nenad Petrovic den Ball an die Latte; die Führung der Düdinger wäre inzwischen verdient gewesen, doch sie mussten sich noch sieben weitere Minuten gedulden, bis sie zum kollektiven Jubelschrei ansetzen konnten. Nach einem langen Ball in die Spitze stellte Stéphane Traglia eindrucksvoll seine Technik unter Beweis, indem er zuerst den Verteidiger aussteigen liess und danach mit gekonnter Übersicht den Ball in der linken Ecke versenkte.
Til Bürgy
Mit der Führung im Rücken drängten die Düdinger auf das zweite Tor, doch weder Emanuel Mauron mit dem Kopf (25.) noch Petrovic mit dem Fuss (26.) wollte dies gelingen. Granges-Paccot vermochte es nicht, vor dem Tor der Hausherren für Gefahr zu sorgen, und so blieb die Null bis zum Pausenpfiff. Während der Düdinger Übungsleiter Andreas Hayoz ohne jegliche Sorgenfalten seine Pausenansprache halten konnte, sah es auf der Gegenseite bei Philippe Bochud ganz anders aus. «Sie haben uns aufgefressen, wir waren überhaupt nicht in den Zweikämpfen während der ersten Halbzeit» gab Bochud zu Protokoll.
Später Siegtreffer
Die Pausenansprache von Trainer Bochud verfehlte ihr Ziel nicht, Granges-Paccot war nach dem Seitenwechsel aktiver. Somit war auch Düdingens Torhüter Sandro Scherz, der in den ersten 45 Minuten gänzlich ohne Bewährungsprobe blieb, erstmals gefordert. Doch die Düdinger Defensive liess sich durch die immer stärker werdenden Gäste nicht aus dem Konzept bringen. Das Spiel war sehr ausgeglichen, nur das Resultat war immer noch auf der Seite der Heimmannschaft. Das änderte sich indes in der 68. Spielminute, als die Düdinger Abwehr nach einem Eckball den Ball nicht aus der Gefahrenzone wegbrachte. Diogo Reis Campos profitierte und versenkte die Kugel zum Ausgleich.
Danach wurde das Spiel hitziger. Beide Mannschaften kämpften an der Grenze des Erlaubten und zuweilen darüber hinaus. Als man sich auf dem Birchhölzli schon mit einem Unentschieden abfand, gelangte der Ball zu Patrick Biwongo. Der liess auf dem rechten Flügel mit seinem Tempo sämtliche Gegenspieler stehen und passte zum mitgelaufenen Petrovic, der nur noch zum 2:1 einzuschieben brauchte (86.). Granges-Paccot warf nochmals alles nach vorne, jedoch ohne Erfolg.
«Geschenke gibt es von uns nicht»
«Heute haben wir eine sehr starke Mannschaftsleistung auf den Platz gebracht», freute sich Düdingens Torschütze Nenad Petrovic nach dem Spiel. «Es war ein sehr intensiver Match, doch als Kollektiv haben wir uns heute die drei Punkte erkämpft. Am Mittwoch gegen Plaffeien wird es noch mehr Zuschauer geben als heute, auf das freuen wir uns.»
Düdingens Trainer Andreas Hayoz war für die Leistung seiner Mannschaft voll des Lobes. «Ich sagte meinen Spielern in der Halbzeit, dass es die besten 45 Minuten der ganzen Saison waren, nur die Chancenauswertung könnte noch besser werden. Wir konnten den Fokus über 90 Minuten halten.» Angesprochen auf den Abstieg der ersten Mannschaft und dessen Einfluss auf die Köpfe der Spieler meinte Hayoz: «Das spielt definitiv keine Rolle, das kann ich garantieren. Jetzt folgt das Derby gegen Plaffeien, dort wollen sich alle von der besten Seite zeigen. Geschenke gibt es von uns nicht!»
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