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Ein Hauch Paris in Murten

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Sommerfestspiele Murten: Kaspar Zehnder, künstlerischer Leiter, über Stars und Publikum

Autor: Mit KASPAR ZEHNDER sprach IRMGARD LEHMANN

Ab Montag soll in Murten das Flair der Stadt Paris zu spüren sein – musikalisch. Welches sind die Hauptakteure?

Neben Debussy, Ravel, Bizet, Saint-Saëns, Franck und Messiaen sind im Programm auch jene Komponisten zentral, für die Paris Inspirationsquelle war. Wie etwa Mozart und Haydn, die für ihre Gastspiele beim Pariser Orchester neue Sinfonien geschrieben haben. Beethoven wiederum verehrte den Helden Bonaparte, zerriss jedoch die Widmung der «Eroica», als sich Napoleon zum Kaiser krönte.Und der Pole Chopin wie auch der Deutsche Offenbach fühlten sich wie viele andere Ausländer als echte Franzosen.

Und was fühlen Sie für Paris?

Paris ist für mich eine ganz persönliche Sache. Seit ich dort studiert habe, bin ich vom Zauber dieser Stadt in Bann genommen. Ich liebe ihr Licht, den kulturellen Puls und das Savoir-vivre. Als Flötist bin ich früh mit französischer Musik in Verbindung gekommen.Im französischen Klangbild mag ich besonders die Farben, den Duft. Ich erinnere mich an die flimmernde Luft in Südfrankreich oder an den Duft der Garrigue, wo sich nicht selten das Heute mit dem archaischen Einst ein Stelldichein gibt.

Der Pianist Konstantin Lifschitz aus der Ukraine ist Artist in Residence. Wie sind Sie auf ihn gestossen?

Wir haben vor zwei Jahren zum ersten Mal zusammen gespielt, anlässlich von Patricia Kopatchinskajas «Rüttihubeliade». (Anm. d. Red.: Die Geigerin war in Murten im 2002 aufgetreten). Die musikalische Verwandtschaft war sofort klar. Kostia Lifschitz ist einer der besten und interessantesten Pianisten unserer Zeit. Letztes Jahr ist er mit grossem Erfolg in Brahms’ 2. Klavierkonzert eingesprungen.

Seine Aufgabe?

Er gibt als Solist und Kammermusiker mehrere Konzerte, hat sich entscheidend mit dem Programmkonzept eingesetzt und tritt nicht nur allein, sondern auch mit einigen seiner Freunde auf.

Ein bewährtes Mittel, um Zuhörerinnen und Zuhörer aus der Region aus Festival zu locken, ist das Engagement von hiesigen Künstlerinnen und Künstlern. Auf der Liste findet man aber keine Freiburgerinnen und Freiburger.

Da haben Sie Recht. Letztes Jahr waren es allerdings so viele Freiburger wie nie zuvor und nächstes Jahr werden wir auch wieder neu dahinter gehen. Mein Vorgehen ist immer so: zuerst das Programm, dann folgt die Suche nach den Künstlern.Was das Publikum angeht, so glaube ich nicht, dass lokale Künstlerinnen und Künstler mehr Publikum anlocken als auswärtige. Diese Erfahrungen haben wir jedenfalls nicht gemacht. Aber beweisen kann man die Publikumsmechanismen schlecht.

Im Programm brauchen Sie für Brigitte Engerer, Klavier, Jiri Barta, Cello, und Wen-Sinn Yang, Cello, das Wort Stargäste: Doch bekannt sind sie wohl eher in Insiderkreisen.

Ja, was sind Stars überhaupt? In der klassischen Musik haben wir keine Stones und keinen Federer, leider oder zum Glück. Klassische Stars sind vielleicht Alfred Brendel und Maurizio Pollini, Maxim Vengerov und Anna Netrebko, aber auch die kennen nicht alle Konzertgänger.Die im Programm genannten Namen sind alle z.B. solistisch mit den Berliner Philharmonikern oder an den grössten Festivals aufgetreten, haben den «Grand Prix du Disque» bekommen oder sonst einen Wettbewerb gewonnen. Doch die Hauptsache ist, dass sie in Murten gut spielen!

Wie das Motto bei Murten Classics auch heisst, Altbewährtes wie Haydn, Mozart oder Beethoven findet nach wie vor seinen Platz. Ein taktischer Schachzug oder kann man Publikum nur so anlocken?

Das dürfte nicht die einzige Motivation sein. Das Programm wurde so gestaltet, weil es meiner persönlichen Überzeugung entspricht. Denn Haydn, Mozart und Beethoven sind auch für mich drei der allergrössten Komponisten – aber nicht die einzigen, die gute Musik geschrieben haben.

Seit 1999 sind Sie künstlerischer Leiter. Was heisst das konkret ?

Ich mache das Programm von Murten Classics. In enger Zusammenarbeit mit der Festivalleitung engagiere ich Solisten und Solistinnen. Ich pflege den Kontakt mit den Künstlern auch während des Festivals, denn wir möchten die familiäre Note beibehalten. Ich bin selbst als Musiker aktiv – die Konzerte sind mir ans Herz gewachsen, und wenn etwas schief geht – was immer passieren kann – lässt es mich nicht kalt. Wenn das Publikum nicht kommt, ist es meine Schuld.

Zwei Sinfonie- und ein Serenadenkonzert dirigieren Sie selber, Sie treten auch zwei Mal als Flötist auf. Murten Classics macht etwa 20 Prozent ihrer beruflichen Tätigkeit aus. Was ist sonst noch?

Ich habe die Musikalische Leitung im Zentrum Paul Klee inne, dort spiele ich auch als Fötist im Ensemble Paul Klee. Dann – und das ist im Moment die Hauptsache – bin ich Chefdirigent der Prager Philharmonie. Mit dem Orchester trete ich an vielen Konzerten, nicht nur in Prag, sondern auch im Ausland und an vielen Festivals auf. Ich habe das Glück, mit sehr guten Solistinnen und Solisten zusammenzuarbeiten.

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