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Eine Oper, die für alle zugänglich ist

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Die Oper neu denken und ihre Zugänglichkeit neu verhandeln. Das möchten die Kunstschaffenden Pankaj Tiwari und Maria Magdalena Kozłowska mit ihrem Stück «Opera to the People». Es wird im Rahmen des Belluard Bollwerk Festivals auf dem Schiffenensee gezeigt. 

Der indische Künstler Pankaj Tiwari tritt vor das Publikum, das sich an einem kleinen Strandabschnitt am Schiffenensee versammelt hat. Die Sonne ist noch nicht untergegangen und schimmert über den See. Das Rauschen des Wassers und Vogelgezwitscher sind zu hören. Tiwari beginnt zu erzählen: über seine eigenen Erfahrungen mit der Oper, dem Wasser und von der Verbindung zwischen seinem Heimatort und dem untergegangenen Weiler Bad Bonn. In der Ferne ist Gesang zu hören. Ein kleines grauweisses Motorboot fährt hinter den Ästen vor und steuert auf den Strand zu. Eine Frau sitzt auf der Bugspitze des Bootes – sie sieht aus wie eine Galionsfigur. Das Boot kommt näher, der Gesang wird lauter. Die Frau springt ins Wasser und läuft singend in die Menge hinein. 

Im Rahmen des Belluard Bollwerk Festivals präsentiert Tiwari gemeinsam mit der polnischen Künstlerin Maria Magdalena Kozłowska das Stück «Opera to the People». 

Wasser wird zur Bühne

Die beiden in Amsterdam lebenden Kunstschaffenden haben bereits an mehreren Projekten zusammengearbeitet. Vor rund drei Jahren, als die Corona-Pandemie die Arbeit der ganzen Branche auf den Kopf gestellt hat, haben sie das Projekt «Opera to the People» ins Leben gerufen. «Die Pandemie hat uns die Bühne genommen, deswegen sind wir aufs Wasser umgestiegen», sagt Kozłowska. Das Element Wasser werte das Stück auf. Es sei interessant, wie die Stimme auf dem Wasser verstärkt und durch die Wasseroberfläche getragen werde. Die Stimme sei so omnipräsent.

Kozłowska habe bereits Erfahrungen mitgebracht von Auftritten im Wasser, und Tiwari wollte schon länger ein Projekt am Wasser machen. «Das Stück soll einen Raum und einen Kontext schaffen, in dem sich die Menschen mit der Umgebung verbinden können», sagt Tiwari. 

Die beiden setzen sich dafür ein, dass jeder öffentliche Raum zur Bühne werden kann und einer Opernbühne ebenbürtig ist. «Die Natur am Schiffenensee ist spektakulär», schwärmt Kozłowska. Sie diene dem Spektakel.

Die Bedeutung und das Thema des Ertrinkens in unterschiedlichen Kontexten wird im Stück aufgegriffen, und das Publikum ist eingeladen, mitzudenken. «Denn mit Ertrinken im übertragenen Sinne werden Menschen jeden Tag konfrontiert», sagt Tiwari. 

Die Oper infrage stellen

Mit dem Stück wollen die Kunstschaffenden den Zugang zur Oper neu verhandeln und ein zeitgenössisches Musikstück schaffen. «Die Oper als Struktur ist ein exklusiver Anlass, welcher nur einem bestimmten Publikum gewidmet ist», sagt Tiwari. «Wir möchten die Oper für alle zugänglich machen und den Charakter der Oper als Institution infrage stellen.» So wollen sie auch das politische Potenzial der Oper durch den Auftritt im öffentlichen Raum aufzeigen. Tiwari selbst hat noch nie eine Oper besucht, findet es aber ein kraftvolles Medium. «Ich nehme mir Aspekte der Oper und mache sie mir eigen. Sodass sie alle sehen können.» Das sei seine eigene Version einer Oper. Für Kozłowska ist klar, dass die Oper überdacht und zeitgenössischer werden muss. «Sie muss offener für neue Formen und reflektierter werden», sagt sie. 

Das Stück haben die beiden Kunstschaffenden bereits in Berlin, Amsterdam und in Zürich vorgeführt – und nun auch am Schiffenensee. «Überall, wo wir das Stück aufführen, passen wir den Kontext, die Form oder das Thema ein wenig an», betont Tiwari. So wie am Schiffenensee: «Hier haben wir den Bezug zum Weiler Bad Bonn geschaffen und das Stück drum herum gebaut.»

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