Ruedi Vonlanthen ist nicht mehr Präsident der Freiburger Messe. «Es war gerade der richtige Zeitpunkt, um zurückzutreten», sagt er den FN und bestätigt seinen Rücktritt auf Anfang Jahr. Die Freiburger Messe wollte den Rücktritt erst später kommunizieren. Die nächste Freiburger Messe, die vom 3. bis zum 12. Oktober im Forum stattfindet, wäre für Ruedi Vonlanthen die zehnte Messe gewesen, welche er als Präsident erlebt hätte–das wäre doch ein schöner Moment für einen Rücktritt gewesen? Als Antwort lacht der FDP-Grossrat nur.
Eine Reorganisation
Die Betreiber des Forums Freiburg–wo die Freiburger Messe jeweils stattfindet–und des Espace Gruyère sind daran, ihre Strukturen neu zu organisieren: Die beiden Messeplätze werden wieder selbstständige Standorte mit eigenen Direktionen (die FN berichteten). «Diese Neuorganisation ist der Moment, um mich zurückzuziehen», sagt Vonlanthen, der als Messepräsident auch im Verwaltungsrat von Expo Centre AG sass, welche das Forum Freiburg betreibt. «Die Umstrukturierung ist ein neuer Schritt, da braucht es frische Kräfte.» Forum Freiburg werde in diesem Prozess schrittweise Personal abbauen.
Das will Alexis Overney, Verwaltungsratspräsident von Expo Centre AG, nicht kommentieren. «Wir sind mitten im Reorganisationsprozess», sagt er, «wir haben noch keine Entscheide gefällt.» So besprächen die Verantwortlichen von Forum Freiburg und Espace Gruyère zurzeit, wie das Personal auf die Standorte Granges-Paccot und Bulle aufgeteilt werden soll.
Overney sagt, er habe von Vonlanthens Rücktritt Kenntnis genommen. «Ich bedaure dies, er hatte viele Kontakte nach Deutschfreiburg.» Dieser meint dazu, der neue Direktor von Forum Freiburg, Joseph Vonlanthen, sei ja ebenfalls ein Sensler: «So ist der deutschsprachige Kantonsteil auch nach meinem Rücktritt gut genug vertreten.»
In Freiburg kursieren Gerüchte, wonach Vonlanthen nicht freiwillig zurückgetreten sei. «Das stimmt absolut nicht», sagt der Betroffene–und lacht wieder. Auch Tony Baechler, Vizepräsident der Freiburger Messe, bestreitet, dass es Spannungen gegeben habe. Allerdings sei Vonlanthen in letzter Zeit nicht sehr häufig an den Sitzungen des Organisationskomitees präsent gewesen. «Das Komitee fand, er hätte häufiger dabei sein können.»
Geht «wie gewohnt weiter»
Noch gibt es keinen Nachfolger für Vonlanthen: «Vielleicht suchen wir nach einer anderen Lösung», sagt Baechler. Das Komitee überlege sich, ob es jemanden wolle, der «nur rein repräsentativ die Messe vertritt, beispielsweise bei der Eröffnung». Bis dahin laufe die Organisation auch ohne Präsident rund: «Das Organisationskomitee arbeitet wie gewohnt weiter.»
