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Freunde sind wie Familie – nur selbst gewählt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Über Freundschaften wurden Bücher geschrieben und Gedichte, Philosophen und Verhaltensforscher widmeten sich dem Thema und Filme wurden darüber gemacht. Menschen wuchsen an Freundschaften, einige zerbrachen daran.

Meine älteste Freundschaft besteht seit fünfzig Jahren. Es ist nicht so, dass wir uns häufig sehen, aber die Verbundenheit ist beständig und wenn wir uns treffen, knüpfen wir den gemeinsamen Faden problemlos weiter, so als hätten wir uns erst am Vortrag zuletzt gesprochen.

«Den Schmerz vertraut man nur dem Freund, das Glück teilt man mit jedem», sagte der deutsche Schriftsteller Otto Ludwig.

Freunde sind Anker und Leuchttürme; es sind Beziehungen, die über Jahrzehnte halten und selbst dann Zuversicht geben, wenn es die Familie gerade nicht kann. Manchmal fällt es leichter, dem Freund etwas anzuvertrauen als seinem Partner, er ist der Hüter deiner Geheimnisse und Wünsche, deiner Ängste und Hoffnungen. Er kann Familie ersetzen, wenn keine Familie (mehr) da ist.

Es gibt Kleine-Freunde, mit denen man ein Stück des Wegs geht. Gemeinsame Hobbys, Kinder, Beruf, kulturelle oder politische Gleichgesinnung knüpft zarte freundschaftliche Banden, bevor an einer Weggabelung unterschiedliche Pfade eingeschlagen werden und aus der Freundin, dem Freund, ein Bekannter, eine Kollegin oder wieder ein Fremder wird.

Je älter ich werde, desto unschätzbarer sind mir meine wahren Freunde, sie lassen sich durch nichts ersetzen; diese Bindungen beruhen auf absoluter Freiwilligkeit und Ehrlichkeit. In welch anderer Beziehung lässt sich das ebenso sagen?

Wahre, beständige, zuverlässige Freunde, die mit uns auch die mühsamen, schmerzvollen Momente teilen, hat man in der Regel nicht zu Dutzenden. Meist lassen sie sich an den Fingern einer Hand abzählen.

Ich habe Angst vor dem Augenblick, wo ich diese Freunde für immer verliere. Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem ich gemeinsame Erinnerungen nicht mehr teilen kann, keiner mehr da ist, der mich wirklich gut kennt – und mich gleichwohl liebt. Der mit mir den ersten Rausch, den Verlust der ersten Liebe geteilt hat, die Freude über die Schwangerschaft oder den tollen Job, meine Hoffnungen und Ängste. Der an mich glaubt und mir vertraut.

Im Verlauf der Zeit haben sich die Interessen und Themen geändert. Wir diskutieren nicht mehr die besten Fitnessstudios oder Kurzreisen, sondern wo der beste Dermatologe oder Ophthalmologe zu finden ist. Die nervige Lehrerin des Sohns wurde ersetzt durch die wenig zuvorkommende Kita-Betreuerin des Enkels. Beim Wohnungswechsel steht die Frage nach Fahrstuhl anstelle Kinderfreundlichkeit und ÖV-Nähe statt Schul-Nähe im Vordergrund.

Meine Grossmutter war knapp hundert Jahre alt, als sie mir sagte: «Ich bin die Einzige, die noch hier ist, all meine Freunde warten auf der anderen Seite. Ich langweile mich und bin einsam hier.» Ein klein wenig hatte mich diese Äusserung verletzt. Ich war ja da, meine Eltern und Onkel, meine Geschwister und Cousinen, ein Haufen Enkel.

Es hat lange gedauert, bis ich sie verstand und begriff, was Freunde unersetzbar sein lässt. Sie sind es, die mich auf ein Stoppelhaar am Kinn hinweisen, mir sagen, dass rosa mir – noch immer – nicht steht, ich ungerecht oder kleinlich war. Sie darf ich mitten in der Nacht anrufen, wenn mich ein Kummer quält, sie halten zu mir, egal, ob ich im Recht bin oder nicht.

Der Historiker Thomas Fuller sagte: Reich sind nur die, die wahre Freunde haben. Pflege ich diesen Reichtum, wie es sich gehört? Schenke ich meinen Freunden genügend Zuwendung, verschiebe ich nicht zuweilen ein Treffen aus Bequemlichkeit auf später? Aber wer weiss, ob es ein Später gibt! Denke ich daran, mich immer wieder bei meinen Freunden für ihr Dasein zu bedanken?

Auch das darf nicht auf ‚irgendeinmal‘ verschoben werden; und somit erkläre ich den März zu meinem Monat der Dankesschreiben. Bereits bei der Auswahl der Karten stellt sich Freude ein und die Gewissheit, dass ein Merci mir ebenso guttut wie dem Empfänger, was mich im Vorsatz bekräftigt, einmal täglich ‚Merci‘ zu sagen – auch wenn es durchaus jeden Tag hunderte guter Gründe gibt, sich zu bedanken.

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