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Guglerahof: Milch, «Beef Jerky» und ein Ort zum Heiraten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das junge Betriebsleiterpaar Monika und Christoph Fasnacht betreibt den Guglerahof in Rechthalten, ein Biobetrieb mit Milchkühen. Ihr Ziel ist es, möglichst unabhängig zu sein, indem sie Spezialitäten selber produzieren. Und: Auf ihrem Hof kann man sich trauen lassen.

Das Geräusch von Gras, das abgerupft wird, erfüllt die Luft. Ein dumpfes, regelmässiges Kauen mischt sich darunter – eine Kuh weidet inmitten der ruhigen Herde. Daneben ertönt Vogelgezwitscher. Die Weide auf einer Anhöhe gehört zum Guglerahof, dem Landwirtschaftsbetrieb von Christoph und Monika Fasnacht. Ihr wichtigstes Standbein ist die Milchwirtschaft. Der Hof befindet sich an der Grenze zwischen Rechthalten und Giffers auf einer Höhe von über 900 Metern über Meer. Ganz in der Nähe entspringt die Galtera.

Mit 50 Hektaren ist der Landwirtschaftsbetrieb eher gross, verglichen mit anderen in der Bergzone. Christoph Fasnacht hat die Betriebsleitung inne, Monika Fasnacht organisiert neben ihrer 60-Prozent-Anstellung als PR-Fachfrau hauptsächlich die Events und kümmert sich um die Gäste auf dem Hof. Zwei Angestellte helfen mit Tieren, Maschinen und Land. Die Milch liefern Fasnachts an die Dorfkäserei Eichholz in Giffers, daraus entsteht Gruyère-Käse. Zum Betrieb gehören auch 25 Hektaren Wald.

Die Herde auf dem Guglerahof besteht aus rund 40 Kühen der Rasse Original Braunvieh. Ihre Milch liefern Fasnachts an die Käserei Eichholz in Giffers.
Bild Aldo Ellena

Ein Jahr nach der Übernahme des Hofs 2019 haben Christoph und Monika Fasnacht die Umstellung auf Bio begonnen und sind seit 2023 ein von Bio Suisse anerkannter Betrieb mit dem bekannten Knospe-Label. «Wir produzieren aus Überzeugung nach den Bio-Richtlinien», sagt Christoph Fasnacht.

Auf dem Betrieb halten sie rund 40 behornte Milchkühe der Rasse Original Braunvieh, dazu kommen rund 20 Jungtiere, die als zukünftige Milchkühe auf dem Hof bleiben werden. «Wir wollten eine Kuhrasse, die hierhin passt», sagt Christoph Fasnacht und erklärt:

Original Braunvieh ist eine Zweinutzungsrasse. Das heisst, wir können die Milch, aber auch das Fleisch vermarkten, und das Tier kommt mit dem zurecht, was auf dem Hof wächst

Christoph Fasnacht
Betriebsleiter Guglerahof
Die zutraulichen Milchkühe lassen sich gerne von Christoph Fasnacht streicheln.
Bild Aldo Ellena

Selbstgemachte Spezialitäten

Zwar verfügt der Guglerahof über keinen Hofladen, «das wäre hier vermutlich eher schwierig, da keine Durchgangsstrasse in der Nähe ist», erklärt Monika Fasnacht. Trotzdem setzt das Paar auf die Direktvermarktung. Die Kundinnen und Kunden können Produkte vorbestellen, die dann im sogenannten «Abholstübli» am Backtag abgeholt werden können.

Das Betriebsleiterpaar Monika und Christoph Fasnacht hat den Guglerahof im Jahr 2019 übernommen.
Bild Aldo Ellena

Im Angebot ist Süssmost der eigenen Hochstammbäume – das Mosten geben sie in Auftrag –, Fleisch der eigenen Tiere sowie frischer Zopf und Holzofenbrot, in Zukunft auch aus dem Mehl des eigenen Brotgetreides. Denn nebst den Grünflächen für die Tiere betreibt der Guglerahof jeweils auf einigen Hektaren pro Jahr Ackerbau. Besonders ist der Anbau von Buchweizen, ein in der Schweiz noch nicht weit verbreitetes Pseudogetreide – das heisst, es gehört nicht zur Familie der Süssgräser, kann aber ähnlich wie Getreide verwendet werden.

Auch andere Produkte probieren sie aus: Christoph Fasnacht hat sich eingehender damit beschäftigt, «Beef Jerky» (Trockenfleisch) herzustellen. Das Fleisch dafür stammt aus einem bestimmten Teil des Rinds. Die Menge, die er aus dem Fleisch der eigenen Tiere herstellen kann, ist also begrenzt. «Wir wollen nicht Fleisch hinzukaufen, sondern das eigene Fleisch verarbeiten, deshalb können und wollen wir die Produktion auch nicht ausdehnen, es hat, soviel es hat», sagt er.

Dieses Kälbchen hat vor ein paar Stunden das Licht der Welt erblickt, deshalb trägt es noch keine Ohrmarke.
Bild Aldo Ellena

Heiraten im Stroh

Neben einer Weide etwas unterhalb des Stalls und des Wohnhauses liegt das Gästehaus des Guglerahofs. Sieben Personen finden darin Platz und Fasnachts vermieten es als Ferienhaus. Nebst den Produkten, die sie herstellen, und der Vermietung des Gästehauses haben Monika und Christoph Fasnacht auch einen ganz besonderen Betriebszweig entdeckt. Sie organisieren auf ihrem Hof Hochzeitsfeste mit allem drum und dran. «Die Idee dazu kam uns nach der eigenen Hochzeit, die wir auch auf dem Hof durchführten. Es kamen Anfragen, ob wir das nicht auch anbieten könnten, also fingen wir damit an», erzählt Monika Fasnacht.

Bei einer Hochzeit verwandelt sich die Scheune in einen festlich geschmückten Saal.
Bild Nicole Schafer

Bei den Hochzeiten sind jeweils bis zu 120 Leute auf dem Hof anwesend. Monika Fasnacht erzählt:

Wir wollen es möglichst einfach fürs Brautpaar machen – da fliesst auch unser eigener Touch mit ein

Monika Fasnacht
Betriebsleiterin Guglerahof

Auch das hofeigene Catering punktet mit persönlichen Noten, zum Beispiel einem besonderen Menü mit Buchweizen. Doch die Hochzeiten können sie nicht im Dauerbetrieb führen, bemerkt Monika Fasnacht. Es wäre ein zu hoher Arbeitsaufwand. Der Guglerahof bietet maximal fünf bis sechs Hochzeiten pro Jahr an.

Oft ist auch gleich ein Brunch für den nächsten Morgen geplant. «Das wird geschätzt, so kann die Hochzeitsgesellschaft das Fest ausklingen lassen», so Christoph Fasnacht. Die Gäste können über Nacht entweder im Gästehaus übernachten, im Stroh schlafen, oder auf einer dafür vorgesehenen Wiese zelten oder campieren.

Auf diesem Sofa können sich die Paare trauen lassen.
Bild Aldo Ellena

Projekte für die Zukunft

Das langfristige Ziel von Christoph und Monika Fasnacht für den Hof ist es, möglichst unabhängig zu sein, sei es mit diversifizierten Betriebszweigen oder auch bei der Energieversorgung. «Momentan haben wir 25 Hektaren Wald und heizen leider noch mit zwei Ölheizungen», bedauert Christoph Fasnacht, «aber eigentlich möchten wir mit dem Betrieb in allen Bereichen nachhaltig auf den eigenen Beinen stehen können». Das sei auch der Bio-Gedanke. Nämlich Kreisläufe zu schliessen.

Mehr Arbeit und Jobs auf den Betrieb holen, finanziell unabhängig sein, das ist das Ziel vom Guglerahof. Ideen gibt es genug. So haben sie mit einem Gerber sowie einer Strafanstalt ein Projekt gestartet, um das Leder der geschlachteten Tiere weiterzuverarbeiten und so wieder einen Kreislauf zu bilden. Die Verarbeitung und die Direktvermarktung der Milchprodukte stecke noch in Kinderschuhen, sagt Monika Fasnacht und ergänzt lachend: «Uns geht es wie vielen anderen: Wir haben viele Ideen, aber zu wenig Zeit.»

Auch so lassen sich Kreisläufe schliessen: Die Strohballen mit dem Hilfsmittel aus Plastik dienen als Pissoirs bei Anlässen auf dem Hof. Aus dem nassen Stroh entsteht Mist, der wiederum fürs Düngen verwendet werden kann.
Bild Aldo Ellena

Zahlen und Fakten

Übersicht im Label-Dschungel

Der Guglerahof bewirtschaftet eine Fläche von rund 50 Hektaren. Das meiste sind Grünflächen, die Futtergrundlage für die Milchkühe. Auf einigen Hektaren wird Weizen und Roggen für Brotgetreide angebaut.

Als Knospe-Betrieb ist der Guglerahof Mitglied bei Bio Suisse. Nebst diesem gibt es noch andere Schweizer Bio-Labels wie Demeter oder KAG-Freiland. Das sogenannte EU-Bio befolgt europäische Vorschriften.

Es gibt auch Betriebe, die nach der staatlichen Bioverordnung wirtschaften, aber nicht bei Bio Suisse mitmachen. Dafür gibt es allerdings kein Label.

Weiter gibt es Marken, die beispielsweise Detailhändlern gehören (etwa Naturaplan) oder Firmen, die nur Bioprodukte verarbeiten und handeln (z.B. Alnatura). Diese können verschiedenen Labels unterstehen.

Beilage «Sensebezirk»

Einblicke in die Sensler Landwirtschaft

Dieser Artikel ist Teil der Sonderbeilage «Sensebezirk». In diesem Rahmen haben die FN neun Landwirtschaftsbetriebe besucht. Denn nicht erst seit Coronazeiten interessieren sich immer mehr Menschen für regionale und nachhaltige Produkte. Sie wollen beispielsweise wissen, wer ihre Nahrungsmittel herstellt, womit die Tiere gefüttert werden und was der Landwirt gegen Schädlinge einsetzt. In den Beiträgen dieser Beilage geht es weder darum, die gegenwärtige Gesetzgebung zur Tierhaltung und zum Tierwohl zu hinterfragen, noch für ein bestimmtes Produkt oder eine Produktionsform Werbung zu machen. Wir wollen vielmehr aufzeigen, wer die Menschen hinter diesen Zahlen sind und wie der Alltag der Landwirtinnen und Landwirte im Sensebezirk aussieht: Wir zeigen, wer morgens aufsteht, um die Kühe zu melken, wer auf der Suche nach Unkraut die Felder abläuft oder wer auf einer Alp die Tiere von verschiedenen Landwirten sömmert. Wir haben versucht herauszufinden, was die Frauen und Männer antreibt, was ihnen Sorgen bereitet und warum sie mit diesem Beruf verbunden sind.

Weitere Artikel aus dieser Serie:

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Vom frechen Fuchs und freien Hühnern 

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