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«Ich hasse es zu verlieren»

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Der EHC Biel war mit sieben Siegen aus elf Partien stark in die Saison gestartet, verlor dann aber neun von zehn Spielen. Diese Negativserie hatte Trainer Kevin Schläpfer schliesslich den Kopf gekostet. Unter dem neuen Coach Mike McNamara stabilisierten sich die Seeländer wieder. Dazu beigetragen hat auch der zukünftige Gottéron-Stürmer Matthias Rossi, der in den letzten 13 Partien acht Tore erzielen konnte (total 10 Tore und 3 Assists in 35 Spielen). Im Gespräch mit den FN sagt der Aargauer, was er Schläpfer zu verdanken hat, warum er sich für den Wechsel zu Gottéron entschieden hat und weshalb die Bieler bezüglich Playoffs noch nicht auf der sicheren Seite sind.

Matthias Rossi, unter Mike McNamara konnte sich der EHC Biel zuletzt stabilisieren. War der Trainerwechsel also der richtige Entscheid?

Ich kann offen sagen, dass es eine gute Sache für uns gewesen ist. Wir steckten tief in einem Loch und kassierten neun Niederlagen in Serie. Zu verlieren ist nie schön. Die Club-Leitung musste diesen Schritt machen. Klar, «Schläpfi» (Anm. d. Red.: Kevin Schläpfer) war sehr lange in Biel, zunächst als Spieler und dann als Trainer. Aber dieser Wechsel musste vorgenommen werden.

Mit Schläpfer wurde nicht irgendein Trainer gefeuert, sondern der «Hockeygott», wie er in Biel verehrt wird …

Ja, das Ganze war doch ziemlich speziell. Ich selber spiele erst meine dritte Saison in Biel, aber auch für mich war es zunächst ein Schock. Ich wollte es erst nicht glauben. Er war so lange hier. Aber wenn es nicht läuft, muss etwas geschehen – und plötzlich wurde «Schläpfi» zum Thema. Letztlich war es aber auch für ihn gut, so wie es lief, mit seinen gesundheitlichen Problemen (Anm. d. Red.: Schläpfer hatte eine Knieoperation und lief seit Monaten an Krücken).

Sie persönlich haben Schläpfer viel zu verdanken. Er war es, der Sie aus der NLB holte, als Ihr damaliger Arbeitgeber EHC Basel Sharks Konkurs gegangen war.

Das ist so. Er hat mich damals aus einer schwierigen Situation herausgeholt und mir eine Chance offeriert, die ich packen konnte. Ich habe ihm deshalb eine Menge zu verdanken, und ich habe ihm das nach seiner Entlassung auch schon gesagt.

Nicht nur dem Team läuft es seit einigen Wochen wieder besser, auch Sie fanden zum Toreschiessen zurück, nachdem Sie im Oktober/November in 15 Partien leer ausgegangen waren. Wie sind Sie mit dieser Baisse umgegangen?

Es war nicht einfach. Ich spielte zwar nicht schlecht und erarbeitete mir auch Möglichkeiten, aber der Puck wollte einfach nicht rein. So läuft es im Sport eben manchmal, und dann beginnt man sich als Stürmer schon so seine Gedanken zu machen. Eine Stärke von mir ist jedoch, dass ich nie aufgebe und hart weiterarbeite. Plötzlich gingen die Pucks wieder rein.

Die Torflaute fiel just in die Zeit, als Sie Ihre sportliche Zukunft geregelt hatten. Zufall?

Die ganze Transfergeschichte hat mich schon belastet. Sobald ich mich mit Gottéron geeinigt hatte, lief es ja wieder. Wie gesagt, ich spielte ja nicht schlecht, aber im Unterbewusstsein waren die Verhandlungen präsent. In der Schweiz ist es eben so, dass Verträge mitten in der Saison ausgehandelt werden. Da gilt es einfach, professionell zu bleiben, sowohl als Spieler wie auch als Sportchef. Dieser muss nicht nur auf die letzten Spiele, sondern auch auf die Entwicklung eines Spielers achten. In der NHL wird ja erst nach dem Saisonende verhandelt. Das wäre auch für uns hier eine gute Idee – obwohl dort das Business noch mal härter ist.

Nicht nur, dass Biel Sie halten wollte, auch andere Clubs waren an Ihren Diensten interessiert. Weshalb haben Sie sich gerade für Gottéron entschieden?

Ich sehe Gottéron als eine gute Möglichkeit, um einen Schritt nach vorne zu machen und mich weiterzuentwickeln. In Freiburg ist sehr viel Potenzial vorhanden. Wir müssen nicht darüber sprechen, wie die Mannschaft aktuell dasteht. Das Team spielt nicht schlecht, aber es läuft ihm einfach nicht, wie ich am Fernsehen mitverfolgen konnte. Trotzdem ist Freiburg eine tolle Adresse, und Gottéron war die letzten Jahre ein Top-Club. Es ist eine neue Herausforderung für mich, und ich bin überzeugt, dass Freiburg ein gutes Pflaster für mich sein wird.

Sie haben Ihren Entscheid angesichts der momentanen Verfassung Gottérons also noch nie hinterfragt?

Nein, im Gegenteil, ich freue mich sehr. Was zählt, sind nicht die letzten Monate, sondern die Entwicklung der letzten Jahre. Für mich ist Got­téron noch immer ein Top-Team der Liga. Vor einiger Zeit verpassten auch schon Bern und Zug die Playoffs, solche Phasen gibt es. Es gilt einfach, noch stärker zurückzukommen. Ich bin optimistisch, dass den Freiburgern dies gelingen wird.

Warum findet Gottéron zurzeit nicht aus dem Loch?

Bei uns hat es nach dem Trainerwechsel gleich gefunkt, weil die Unterschiede riesig sind. Schläpfer war eher der Motivator, der viel mit seiner Stimme arbeitete. Jetzt ist es um 180 Grad umgekehrt. McNamara überlegt extrem viel. Ich weiss nicht genau, wie das in Freiburg nach dem Trainerwechsel gewesen ist. Was ich aber sah, ist die Verunsicherung. Das merkt auch ein Gegner. Dennoch glaube ich nach wie vor, dass Gottéron den Turnaround noch schaffen kann.

Was bringen Sie persönlich mit, damit die nächste Saison für Gottéron eine bessere sein wird?

Ich bin sicher ein Spieler, der dorthin geht, wo es schmerzt, und der dort seine Tore macht. Freiburg hat viele gute Läufer, aber vielleicht eben nicht den Typ von Spieler, wie ich es bin. Zudem bin ich ein Teamplayer, der es hasst zu verlieren. Das braucht es in einer Mannschaft.

Im Gegensatz zu Ihrem künftigen Arbeitgeber sieht es für Biel in Sachen Playoffs gut aus.

Trotzdem müssen wir in jedem Match weiter Vollgas geben und punkten. Acht Punkte Vorsprung auf den Strich sind eigentlich gar nichts, zumal ja noch 15 Spiele ausstehen. Wir dürfen auf keinen Fall nachlassen. Jeder Zähler ist wichtig. Aber wir verfügen sicher über eine gute Ausgangslage, die es zu nutzen gilt. Wer weiss, wenn Freiburg in einen Lauf kommt, könnte es nochmals eng werden.

Heute und morgen spielt Biel zweimal gegen den aktuell Tabellenletzten. Sind Siege da nicht Pflicht?

Eigentlich schon. Es ist bestimmt ein sehr wichtiges Wochenende für uns, und wir wollen unbedingt punkten. Das gilt für Gottéron aber genauso. Und wie bereits erwähnt, in der Tabelle ist Freiburg zwar Letzter, auf dem Papier aber deutlich stärker.

Inwiefern hilft Ihnen die Erinnerung ans letzte Spiel in Freiburg, als Biel einen 0:2-Rückstand aus dem Nichts noch in einen Sieg verwandeln konnte?

Die Freiburger waren damals stark verunsichert, das war ihnen anzumerken. Got­téron verpasste das 3:0 oder 4:0, stattdessen fanden wir glücklich zurück ins Spiel. Plötzlich hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Die guten Erinnerungen an dieses Spiel werden uns helfen. Gleichzeitig wissen wir, dass Gottéron nun noch mehr unter Druck ist und wie die Feuerwehr kommen wird.

Nicht nur für Sie, sondern auch für Gottérons Daniel Steiner und Biels Marc-Antoine Pouliot sind es spezielle Spiele. Beide treffen auf ihren Ex-Club, bei dem sie im Unfrieden gehen mussten. Ist das in der Kabine ein Thema?

Natürlich kommt da der eine oder andere Spruch, und es fallen Witze. Letztlich sind wir aber alle Profis und müssen so etwas wegstecken können. Mich persönlich lassen solche Sticheleien kalt.

Vorschau

Mit Mattias Ritola gegen den EHC Biel

Gottéron trifft am Wochenende gleich zweimal auf den EHC Biel. Das erste Mal heute Abend (19.45 Uhr) im heimischen St. Leonhard. Das Spiel war ursprünglich auf übermorgen Sonntag angesetzt, weil jedoch Gottéron am Dienstag in Göteborg den Halbfinal der Champions Hockey League spielt, ist der Match vorverschoben worden. «Der Sieg gegen Kloten hat dem Team gutgetan, auch wenn es nicht unser bestes Spiel war», sagte Trainer Larry Huras nach dem gestrigen Training. «Nun müssen wir gegen Biel nachdoppeln. Dazu ist es wichtig, dass wir sofort unseren Rhythmus finden.» Es warte alles andere als ein leichtes Spiel auf sein Team. Seit dem Trainerwechsel zu Mike McNamara seien die Bieler extrem gefestigt. «Sie setzen in erster Linie auf Konter, wir müssen sehr aufpassen.» Mental sei sein Team auf dem Weg der Besserung, sagt Huras. «Es ist wichtig, dass wir auf diesem Weg bleiben, dass jeder mehr Verantwortung übernimmt und sich nicht auf die anderen verlässt.»

Im Vergleich zum Sieg am Montag gegen Kloten dürfte es heute eine einzige Änderung geben: Mattias Ritola wird voraussichtlich den Platz von Greg Mauldin einnehmen und neben Roman Cervenka und Michal Birner stürmen. Ein spezielles Spiel ist es für Daniel Steiner. Er trifft auf sein Ex-Team, das ihn vor dieser Saison trotz Vertrag in die Wüste geschickt hat.

fm

Der heutige Gegner

Fakten zum EHC Biel

Seit seinem Wechsel von Gottéron zu Biel konnte sich Marc-Antoine Pouliot in 14 Spielen 14 Skorerpunkte notieren lassen, davon 12 in den letzten 7 Partien.

Mit total 308 Strafminuten sind die Seeländer das fairste Team der Liga.

Unter dem neuen Trainer Mike McNamara gewannen die Bieler 8 von 15 Spielen.

Topskorer ist Robbie Earl mit 28 Skorerpunkten.

Biel verlor bisher 2 von 3 Spielen gegen Gottéron.

fs

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