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Im Kanton Freiburg gibt es durchschnittlich weniger Hausärzte als im Rest der Schweiz

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Im Kanton Freiburg gibt es weniger Hausärzte als im schweizerischen Durchschnitt.
Aldo Ellena/a

Die Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte sind im Kanton Freiburg weniger zahlreich als im Schweizer Schnitt. Sie sind zwar durchschnittlich jünger, aber die jüngeren Ärzte arbeiten auch 1,2 Tage pro Woche weniger als die über 55-Jährigen.

Wie viele Hausärztinnen und Hausärzte gibt es im Kanton Freiburg? Dies lässt sich nicht genau bestimmen, aber es sind im Verhältnis zur Bevölkerung wohl weniger als im Rest der Schweiz. Das geht aus einem Bericht hervor, den der Staatsrat auf je ein Postulat von Julia Senti (SP, Murten) und Ralph Alexander Schmid (GLP, Lugnorre) sowie Anne Meyer Loetscher (CVP, Estavayer) und Chantal Pythoud-Gaillard (SP, Bulle) verfasst hat. Sie hatten Auskünfte über den Hausarztmangel im Kanton und die vorgesehenen Massnahmen verlangt.

Bisher sind quantitative Angaben über die ärztliche Grundversorgung für Allgemeine Innere Medizin und Kindermedizin kaum erhältlich gewesen. Das Bundesamt für Statistik hat 2019 erstmals überhaupt Strukturdaten zu den Arztpraxen und ambulanten Zentren veröffentlicht. Diese Daten sind auch kantonal aufgeteilt. Allerdings lag im Kanton Freiburg die Kontaktquote für die Arztpraxen bei 68 Prozent, und von diesen haben nur 55 Prozent an der Befragung teilgenommen. Die Daten konnten ausschliesslich in Praxen gesammelt werden, die Mitglied des Verbands Ärztinnen und Ärzte sind. So beruhen sowohl die Schweizer als auch die Freiburger Daten auf Hochrechnungen statt auf tatsächlichen Beobachtungen. Daten zu Freiburger Bezirken liegen nicht vor.

Die Zahlen des Bundesamts zeigen, dass im Kanton Freiburg in der ärztlichen Grundversorgung 54 Vollzeitstellen auf 100’000 Einwohner kommen. Das Schweizer Mittel liegt bei 71 Vollzeitstellen. Es gibt keine eigentlichen Richtlinien für den notwendigen Bestand zur Abdeckung einer Region. Allerdings liegt der Freiburger Bestand auch unter einer von der OECD empfohlenen Ärztedichte für die Grundversorgung.

Jüngere arbeiten weniger

Im Vergleich mit neun anderen Ländern hat die Schweiz den höchsten Prozentsatz von Ärzten über 55 Jahren: rund 50 Prozent. 34 Prozent sind gar über 60-jährig. Zwei Drittel der Ärztinnen und Ärzte vor der Pension arbeiten noch zu 100 Prozent, aber nur ein Viertel hat einen Nachfolger in Aussicht. Dies lässt darauf schliessen, dass in den nächsten Jahren das Ärzteangebot den Bedürfnissen der Bevölkerung nicht mehr entsprechen wird. Im Kanton Freiburg sind die Ärzte durchschnittlich jünger: 35 Prozent sind über 55-jährig (Männer 42 Prozent, Frauen 26 Prozent). Während in Freiburg die über 55-jährigen Ärzte am stärksten vertreten sind, sind es bei den Ärztinnen die unter 44-Jährigen. Allerdings arbeitet diese Altersklasse im Durchschnitt nur 6,5 Halbtage pro Woche. Die Freiburger Ärzteschaft über 55 Jahren kommt auf 7,7 Halbtage. Auch diese Zahlen deuten darauf hin, dass es in den nächsten zehn Jahren in der Grundversorgung zu einer unvollständigen Abdeckung kommen könnte.

Die relativ geringe Dichte an Hausärzten im Kanton Freiburg hat eine weitere Folge: Pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner gibt es pro Jahr 279 Konsultationen bei den Notaufnahmen der Spitäler. Im Schweizer Mittel sind es nur 197.

Massnahmen

Freiburg plant mit vielen Massnahmen die Sicherung der Grundversorgung

Um festzustellen, wie gross der Hausarztmangel wirklich ist, muss gemäss Bericht des Staatsrats auch der Bedarf eruiert werden, und dieser sei nicht leicht zu quantifizieren. Viele Ärzte seien der Ansicht, das Leistungsvolumen in der Schweiz sei zu hoch. Mit einer Initiative «smarter medicine» könne eine niedrigere Inanspruchnahme der ärztlichen Grundversorgung erreicht werden, heisst es. 

Der Bericht zeigt auf, dass es durchaus Optimierungsmöglichkeiten gibt. Er weist auf die Wichtigkeit des Empfangs, der Triage und der Schnittstelle zwischen Notaufnahmen und ärztlicher Grundversorgung hin. Die ambulante medizinische Notfallstruktur des Freiburger Spitals stütze sich auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Verband Ärztinnen und Ärzte. Deren Rolle liegt unter anderem in der Gewährleistung eines Bereitschaftsdiensts. Diese Pflicht zum Bereitschaftsdienst im Kanton Freiburg könne aber auch ein Hindernis bei der Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten in der Grundversorgung sein, kommt der Bericht zum Schluss. Eine Verbesserung könnte durch die telefonische Triage erreicht werden. Diese wird sowohl durch ein privates Unternehmen als auch durch die Sanitätsnotrufzentrale 144 sichergestellt. Auch in der Bildung von Gemeinschaftspraxen sowie in der Einführung des elektronischen Patientendossiers sieht der Staatsrat Optimierungspotenzial, um einem Rückgang der Vollzeitstellen zu begegnen.

Master und Praktika

Im Mittelpunkt der Freiburger Massnahmen zur Förderung der Hausarztmedizin steht die universitäre Ausbildung. Freiburg war der erste Kanton, der einen Master mit Ausrichtung auf Hausarztmedizin angeboten hat. Der Zugang zum Masterprogramm ist auf 40 Plätze beschränkt. Eine Machbarkeitsstudie vor der Einführung ergab, dass 20 bis 25 Studierende jedes Jahrgangs eine Spezialisierung in Hausarztmedizin wählen könnten. Bis 2030 würde so der Grundversorgungsbestand im Kanton um rund 100 Personen erhöht. Freiburg hat aber auch versucht, durch ein Nachdiplom-Programm mit Praktika in Familienpraxen den Beruf Hausarzt oder Kinderarzt zu fördern. Zwischen 2010 und 2019 nutzten 53 Assistenzärzte dieses Programm. Der Kanton will dessen Finanzierung noch erhöhen. Schliesslich hat auch die Hochschule für Gesundheit ein Programm eingeführt, bei dem Studierende unter Aufsicht von Professoren und Lehrbeauftragten Konsultationen durchführen. Auch hier steht der Kontakt zur Allgemeinen Inneren Medizin im Vordergrund. uh

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