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In den Skilagern fährt das Risiko Corona mit

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Am Montag fuhren mehrere Dutzend Schulklassen zum Skifahren in die Berge. Die Vorfreude bei den teilnehmenden Kindern und Lehrpersonen war gross. Ob die Entscheidung zu fahren klug war, wird sich weisen.

Die Aufregung bei den über 80 Schülerinnen und Schülern der Primarschule Tafers war am Montagmorgen gross. Sie versammelten sich zu früher Morgenstunde auf dem Asta-Platz, um die Reise ins Schulskilager im Berner Oberland anzutreten. Lehrerinnen und Lehrer beantworteten die letzten Fragen der nicht minder aufgeregten Eltern. Derweil stiegen die Kinder fröhlich plaudernd in die Busse. Dem Treiben wohnten auch Gemeinderätin Riccarda Melchior (SP) und Syndic Markus Mauron (Die Mitte) sowie Staatsrätin Sylvie Bonvin-Sansonnens (Grüne) bei. Erst in der vergangenen Woche hatte die Freiburger Regierung entschieden, dass die Schulskilager trotz der steigenden Covid-Fallzahlen aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante stattfinden können, sofern dies die Gemeinden wollen (die FN berichteten). Dies im Unterschied zu vielen anderen Kantonen, die die Wintersportlager absagten oder verschoben.

Keine Kritik von Eltern

Die erwartungsfrohe Stimmung bei den Kindern und Lehrpersonen auf dem Asta-Platz lässt alle Corona-Befürchtungen in den Hintergrund treten. Alle scheinen dankbar zu sein für ein Stück Normalität. Das belegt auch, dass an der Primarschule Tafers niemand freiwillig auf eine Teilnahme am Lager verzichtet hat, wie Schuldirektorin Sara Buchs erklärt. «Ich habe von den Eltern keinerlei negative Reaktionen über die Durchführung des Skilagers bekommen.» An der OS Düdingen verzichteten gemäss Schuldirektor Laurent Baeriswyl zwei Schüler freiwillig auf eine Teilnahme. «Grundsätzlich gab es aber keinen Widerstand.» Auch bei der Erziehungsdirektion seien bisher keine Beschwerden von Eltern eingegangen, bestätigt Marianne Meyer, Mediensprecherin der Erziehungsdirektion. 

Nicht einfach sorglos

Die Verantwortlichen versichern, dass sie alles unternommen hätten, um die Lager möglichst Corona-sicher zu gestalten. So fahren beispielsweise die drei Klassen der OS Düdingen nach Ovronnaz im Wallis, wo sie ein ganzes Haus für sich haben, wie Baeriswyl erklärt. «Die Jugendlichen halten sich zudem meistens draussen auf.» Im Haus gelte eine Maskenpflicht, und in den Schlafsälen werde empfohlen, die Fenster offen zu lassen. Im Vergleich dazu hielten sich die Schülerinnen und Schüler während des normalen Schulunterrichts den ganzen Tag in geschlossenen Räumen auf.

Ob die Entscheidung aber auch klug war, kann heute kaum jemand sagen. Baeriswyl stellt jedoch fest: «In drei Jahren OS konnten die Schülerinnen und Schüler wegen der Pandemie an keinem einzigen Lager teilnehmen. Darum sagten wir uns: Wenn wir jetzt fahren dürfen und die Durchführung machbar ist, tun wir es.» Denn vom Lagerleben profitierten die Jugendlichen enorm. Aber völlig unbelastet sei er nicht. «Man ist als Schuldirektor immer froh, wenn ein Schullager gut über die Bühne geht – mit oder ohne Corona.» In jedem Fall könne man es in der aktuellen Situation nie allen recht machen. «Die einen finden es zu riskant, ins Skilager zu fahren, die anderen erachten eine Absage als unverhältnismässig.»

Elf negative Tests

Von den 17 für die laufende Woche angekündigten Freiburger Skilagern finden 13 statt. Nur vier Gemeinden sagten ab. In den 13 Schulen wurden am letzten Samstag bei allen potenziell Teilnehmenden 770 obligatorische PCR-Tests durchgeführt, 11 waren positiv, wie Meyer sagt. Die infizierten Kinder durften nicht mitfahren.

Kritik

Epidemiologe warnt vor falschem Schutzglauben

Christian Chuard, Chefarzt Infektiologie am HFR, möchte die Entscheidung des Kantons, Skilager zuzulassen, nicht kommentieren. «Das ist ein politischer Entscheid.» Dennoch übt er Kritik: «Wenn der Kanton schreibt, Schullager und Aktivitäten mit Übernachtungen seien unter strikter Einhaltung der Schutzkonzepte sowie einer Maskenpflicht ab der 5H erlaubt, dann dürfte keines der Lager stattfinden.» Denn Skilager seien mit der Situation in einer Familie vergleichbar. «Die Beteiligten sind rund um die Uhr zusammen. Es ist gar nicht möglich, die Schutzmassnahmen strikt einzuhalten.» Heute wisse man, dass das Virus massgeblich in den Familien übertragen werde. «Da, wo die Maske nicht getragen wird.» Anders sei dies in der Bahn, in Geschäften oder eben im Schulunterricht. Erst, wenn dieser geschützte Raum verlassen werde, komme es zu Infektionen. «Es wäre darum ehrlicher vom Kanton zu sagen: «Wir akzeptieren, wenn es in den Lagern zu Infektionen kommt», sagt Chuard. Zumal die Omikron-Variante alles verändert habe. «Während die Infektionsrate bei früheren Varianten bei 30 bis 50 Prozent lag, liegt sie bei Omikron nahezu bei 100 Prozent.» Es könnte also ein infizierter Lagerteilnehmer genügen, um alle anderen anzustecken. Da helfe auch das vorgängige Testen nichts: «Das Virus verbreitet sich so rasant, dass täglich getestet werden müsste. Denn der Test am Samstag kann am Sonntag schon anders ausfallen.» Zwar führe Omikron zu weniger schweren Verläufen. «Für Kinder ist die Variante meist auch kein grosses Problem. Aber wenn sie aus dem Skilager kommen, geben sie es weiter – an die Grossmutter oder andere besonders gefährdete Personen.» rsa

Reaktion

«Das Wohl der Kinder ist wichtig»

Auf die Kritik von Infektiologe Christian Chuard sagt Staatsrätin und Erziehungsdirektorin Sylvie Bonvin-Sansonnens (Grüne): «Das Nullrisiko gibt es nicht. Aber wir tun alles, um die Risiken zu minimieren.» Was die Wintersportlager angehe, so seien diese einerseits freiwillig. Andrerseits hätten die Schlafsäle in den Lagerhäusern heute eine überschaubare Grösse, so dass nicht mehr alle in einem Raum schliefen. «Die Schülerinnen und Schüler sind immer in derselben Gruppe zusammen, wenn das Tragen der Maske nicht möglich ist. Wie in einer Blase.» Nach zwei Jahren Restriktionen sei es zudem wichtig, dass die Kinder wieder an der frischen Luft sportlich aktiv sein könnten, zumal ihr Risiko, schwer an Corona zu erkranken, gering sei. «Solche Aktivitäten sind für ihr Wohlbefinden entscheidend.» rsa

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