Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kathedrale Stadt Freiburg: Das «couvre-feu» erklingt wieder

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Weil sich das Holz der Aufhängung der Barbara-Glocke in den letzten Jahren zu fest zusammengezogen hatte, musste die Glocke aus Sicherheitsgründen ausser Betrieb genommen werden. Nun wurde sie saniert und läutet wieder das «couvre-feu».

Um genau 22.15 Uhr läutet die grosse Barbara-Glocke der Kathedrale Sankt Nikolaus in der Stadt Freiburg. Pünktlich und keine Sekunde zu spät. Das sogenannte «couvre-feu». So wusste die Bevölkerung früher, dass die Tore der Stadt Freiburg geschlossen wurden, und das Gewerbe wurde daran erinnert, offene Feuer abzudecken. Also eine Art Feierabendruf von der Kathedrale. 

Die Barbara-Glocke, die älteste Glocke der Kathedrale, hängt im vierten Stock, in der Kammer der kleinen Glocken. Vor fast eineinhalb Jahren ist die Barbara-Glocke jedoch verstummt.

Früher als erwartet

Der Grund? «Bei unserer jährlichen Inspektion haben wir gemerkt, dass das Holzjoch durch die trockenen Sommer starken Holzschwund leidet», sagt Jari Putignano, Geschäftsführer der Firma Rüetschi AG, die sich um die Arbeiten an den Glocken und den Glockenaufhängungen kümmert. «Das Holz hat sich hier so fest zusammengezogen, dass der Spielraum zwischen dem Holz und den Metallhalterungen zu gross geworden ist.» Das, obwohl alle Glocken und deren Aufhängungen vor rund 20 Jahren renoviert wurden (die FN berichteten). «Das ist wegen der Extreme: heisse Sommer und kalte Winter. Das Holz hat sich verformt», sagt Putignano. Früher als erwartet. «Man kann das Klima nicht voraussagen.» Aus Sicherheitsgründen musste die Barbara-Glocke, die drittgrösste Glocke, danach ausser Betrieb genommen werden. «Das Risiko war einfach zu gross.»

Jari Putignano, Geschäftsführer der Firma Rüetschi AG, erklärt die Arbeiten an der Barbara-Glocke. 
Bild Charles Ellena

Gekürzt und angebracht

Um das Holzjoch nachzujustieren und zu verstärken, wurde die Barbara-Glocke abmontiert und auf einen Sockel gestellt. Das Holzjoch wurde ebenfalls heruntergenommen und die Metallbestandteile in der Werkstatt gekürzt. «Wir haben sie gekürzt und danach wieder zusammengeschweisst», sagt Putignano. Diese wurden danach wieder am Holz angebracht, nachgezogen und die Glocke wieder an ihren gewohnten Platz aufgehängt. Ausserdem wurden zwei zusätzliche Metallteile um das Holz angebracht, um dieses noch mehr zu stabilisieren und Gegendruck zu schaffen, sowie zusätzliches Holz eingearbeitet, um die Lücken zu schliessen.

«Sie sieht nun eigentlich genauso aus wie vorher», sagt Putignano. Die Arbeiten seien nicht zu sehen – das historische Bild wurde bewahrt.

Nun, pünktlich zur Weihnachtszeit, ertönt der volle Klang der fast 700 Jahre alten und über zwei Tonnen schweren Glocke wieder. 

2024 geht es weiter

Doch nicht nur bei ihr wurden Mängel festgestellt. Auch die anderen Glockenaufhängungen haben Holzschwund. Sie sollen kommendes Jahr ebenfalls nachgerüstet werden. «Entweder genau gleich, wie bei der Barbara-Glocke, oder wir finden eine Zwischenlösung, indem wir mit Metallabstandshalter nachhelfen», sagt Putignano. Das sei noch nicht klar.

Die Holzjoche der anderen Glocken haben ebenfalls Holzschwund. 
Bild Charles Ellena

Marien-Glocke ist schräg

Auch die grösste und schwerste Glocke in der Kathedrale, die Marien-Glocke, wird genau unter die Lupe genommen. Arbeiter des Unternehmens Muff Kirchturmtechnik AG und der Rüetschi AG testen das Geläut. «Jetzt», ruft ein Mitarbeiter. Dann werden die Ohrstöpsel montiert. Die über sieben Tonnen schwere Glocke wird zum Läuten gebracht. Laut erklingt sie und bringt den alten Holzboden in der Kathedrale fast zum Beben. Nach einigen Minuten wird sie gestoppt. Die Arbeiter tauschen sich aus, und dann wird sie nochmals geläutet. «Sie hängt ein wenig schräg», sagt Putignano. «Wenn man genau hinhört, dann merkt man, dass sie nicht regelmässig und rhythmisch läutet.» In diesem Fall wird entweder das Holzjoch neu ausgerichtet oder die Glocke mit Gegengewichten wieder in Position gebracht. Die Messungen dafür sind noch nicht abgeschlossen.  

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema