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Marc-Antoine Pouliot – vom Chaoten zum Meisterspieler

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Weil er vergass, seine Schlittschuhe für ein Auswärtsspiel einzupacken, musste Marc-Antoine Pouliot bei Gottéron einst gehen. Am Freitag kehrt der Center erstmals als Meister mit Genf nach Freiburg zurück.

Eine 1:2-Niederlage in Langnau, ein 2:1-Heimsieg gegen die ZSC Lions und zuletzt am Dienstag eine 1:6-Schlappe in Lausanne – der Saisonstart von Servette ist holprig. Verspüren die Genfer den oft zitierten Meisterblues? «Vielleicht, alle Teams wollen gegen uns ihr bestes Eishockey spielen», sagt Marc-Antoine Pouliot im Telefongespräch mit den FN. «Wir hingegen zeigten nicht unsere beste Seite. Es ist Zeit, dass wir wieder in Schwung kommen.» Es sei kein unbekanntes Phänomen, dass der Titelverteidiger Mühe habe, führt der Stürmer weiter aus. «Zug hatte letzte Saison ebenfalls Mühe. Wenn du gegen den Meister spielst, bist du besonders motiviert.» Zudem möge es in dieser kompetitiven Liga einfach nichts leiden, jede Schwäche werde ausgenutzt, so Pouliot. «Wenn du nicht bereit bist, dann wirds schwierig. Lausanne etwa ist ein starkes Team – so wie Gottéron, unser Gegner vom Freitag. Das sind alles gute Spieler.»

 Die Schlittschuh-Posse

Einige wenige – Julien Sprunger, Killian Mottet oder Andrei Bykow – kennt Pouliot noch als Teamkollegen. Und natürlich Christian Dubé. Rückblende: In seiner vierten Saison für die Freiburger stürmend, vergisst der Center im Oktober 2016 für das Auswärtsspiel in Zug, seine Schlittschuhe einzupacken. Der damalige Coach Larry Huras muss auf Pouliot verzichten und die Linien über den Haufen werfen. Eine Posse, die Pouliot, der in 144 Partien für Gottéron 40 Tore und 78 Assists erzielte, den Kopf kosten sollte. «Dieser Vorfall ist einmalig, ich habe in meiner ganzen Karriere noch nie so etwas erlebt», sagte Sportchef Dubé – in der Saison 2013/14 noch Mitspieler des zuweilen launigen Genies – damals. Pouliot könne sofort gehen. Dieser fand denn auch Unterschlupf beim EHC Biel, für den er bereits vor seinem Wechsel an die Saane gespielt hatte.

Während dreieinhalb Saisons jubelte Marc-Antoine Pouliot für Gottéron.
Archivbild Keystone

«Das ist Geschichte, nur ein Kapitel in meiner Laufbahn. Ich stehe bereits in meinem 19. Profijahr, da passieren viele Sachen», blickt Pouliot ohne Groll auf diese unrühmliche Episode zurück. Er habe in seiner Karriere viel mehr schöne als schlechte Erlebnisse gehabt. «Das gilt auch für meine Zeit in Freiburg.» Gleichwohl schon einige Jahre vorübergezogen sind, seit er Gottéron mit Schimpf und Schande verlassen musste, seien die Spiele in Freiburg noch immer ein wenig speziell. «Zwar nicht mehr so, wie unmittelbar nach meinem Abgang, aber dennoch. Wobei das Stadion nicht mehr viel gemein hat mit der Halle, als ich noch bei Gottéron gespielt habe», sagt Pouliot lachend. «Die Transformation ist wirklich beeindruckend, das Stadion ist sehr schön. Bekannt kommt mir allerdings nur noch der Aussenbereich mit den Fussballplätzen vor. Dort blieb alles beim Alten.»

Schweizer Pass als Türöffner

Nach Gottéron trug Pouliot noch bis 2021 die Farben der Seeländer, ehe er in die Calvinstadt zu Servette wechselte. Die Genfer gaben dem damals 36-jährigen Kanadier nicht zuletzt dank der Aussicht auf den Schweizer Pass – der inzwischen dreifache Vater ist mit einer Bielerin verheiratet – einen Vertrag. Im Dezember 2021 war es tatsächlich so weit, Pouliot bekam die Papiere und belastete fortan das Ausländerkontingent der Genfer nicht mehr. «Der Schweizer Pass hat mir sicher dabei geholfen, dass ich noch die Chance habe, hier zu spielen.» Er war wohl auch der Schlüssel zu seinem ersten Titelgewinn bei den Profis, einmal von den drei Spengler-Cup-Siegen mit dem Team Canada abgesehen. 38 Jahre alt musste Pouliot werden, damit der U18-Weltmeister mit Kanada ganz oben stand. «Manchmal ist das eben Schicksal», sagt der Mann mit knapp 200 NHL-Partien für Edmonton, Tampa Bay und Phoenix. «Ich spielte oft für gute Vereine, aber eben nicht für Titelfavoriten. Dann erhielt ich die Chance bei Servette – und konnte endlich profitieren.»

Im ersten Saisonspiel musste Marc-Antoine Pouliot in Langnau überraschend untendurch. 
Keystone

Ende Saison läuft der Vertrag Pouliots in Genf aus. Er wird dann 39-Jährig sein. Nachdem er allein in den Playoffs sechs Tore zum erstmaligen Titelgewinn von Servette beigesteuert hatte, ist ein Verbleib dennoch nicht ausgeschlossen. Mit seiner Erfahrung und seinen Qualitäten kann der Kanada-Schweizer noch immer ein Plus sein. «Ich schaue von Jahr zu Jahr. Wir werden sehen, ob ich in Genf bleiben kann», so Pouliot zu seiner Zukunft. Der Spiel- und Titelhunger ist jedenfalls noch da. «Natürlich wollen wir Back-to-back-Champions werden. Wenn ich aber an das Lausanne-Spiel denke, sind wir davon noch weit entfernt. Wir müssen zuerst beginnen, gutes Hockey zu spielen und Siege aneinanderzureihen, ganz einfach konstante Leistungen zeigen. Auch hier müssen wir von Woche zu Woche, von Spiel zu Spiel denken. Jetzt also an Freiburg.» 

Spiel in Freiburg eine Challenge

Dass die Genfer noch früh genug Fahrt aufnehmen werden, steht ausser Frage. Das Team blieb praktisch unverändert, gegangen sind die beiden überaus starken Schweden Henrik Tömmernes und Linus Omark. Ersetzt wurden sie mit den nicht minder hochdekorierten Theodor Lennström (zurzeit verletzt) und Sakari Manninen. «Wir haben auf jeder Position Tiefe und wirklich starke Importspieler – das allerdings gilt ja für alle Teams, auch für Gottéron», sagt Pouliot, der sich beeindruckt vom Saisonstart der Freiburger zeigt. «Für uns wird das Spiel eine Herausforderung. Gottéron spielt schnell, ist offensiv stark. Und in Freiburg zu spielen, ist nie einfach. Auch zu meiner Zeit mit Gottéron konnten wir jedem Gegner das Leben schwer machen.»

Da sind sie wieder, die positiven Erinnerungen an seinen Ex-Club. Kein Groll, sondern Freude, gegen bekannte Gesichter spielen zu können. Musste Pouliot einst als Chaot und zuweilen Hitzkopf gehen, kehrt er nun erstmals mit der Gelassenheit eines Schweizer Meisters an seine alte und doch so neue Wirkungsstätte zurück.

Gottéron: Dufner wieder einsatzbereit

Gottéron-Trainer Christian Dubé dürfte am Freitag im Heimspiel gegen Servette wieder auf Mauro Dufner zählen können. Vor Wochenfrist in Davos von Anders Ambühl hart gecheckt, musste er die Spiele gegen Lugano und Ambri aussetzen. Am Donnerstag trainierte der Verteidiger nun wieder voll mit. Damit stehen dem Leader wieder sieben Verteidiger zur Verfügung, Maximilian Streule sitzt gegen den Meister seine zweite Spielsperre ab. Verletzt ist weiter Andrei Bykow.

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