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Murten kann erfolgreich getestete Nachtabschaltung rasch umsetzen

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Die Gemeinde Murten will Strom sparen. Wo genau, ist aber noch offen. Die bereits erprobte Nachtabschaltung wieder ins Leben zu rufen, ist technisch kein Problem. Einziger Knackpunkt sind die Lampen bei den Fussgängerstreifen. 

Die Gemeinde Murten klärt zurzeit ab, wo und mit welchen Massnahmen effizient und langfristig am meisten Strom gespart werden kann. Sei dies bei der Bewirtschaftung der öffentlichen Gebäude, Sport- und Freizeitliegenschaften, dem Betrieb der Stadtverwaltung, bei Veranstaltungen und der öffentlichen Beleuchtung. Dies schreibt der Gemeinderat in einer Medienmitteilung. An den Veranstaltungen und am Angebot der Aktivitäten wolle die Gemeinde in der momentanen Situation grundsätzlich festhalten. Jedoch nehme Murten die drohende Energiemangellage zum Anlass, den ökologischen Fussabdruck des Lichtfestivals und der Eisbahn von Murten on Ice auch auf lange Sicht zu verringern. Die Umsetzung zur Optimierung der Energiebilanz der beiden Projekte werde in einem separaten Schritt seitens Murten Tourismus in Kürze vorgestellt und erläutert, so die Gemeinde weiter. 

Der Staatsrat hatte vergangene Woche verkündet, dass der Kanton mit verschiedenen Massnahmen Strom sparen wolle, unter anderem, indem er auf Kantonsstrassen die Beleuchtung zwischen 23.30 und 5.30 Uhr ausschaltet (die FN berichteten). Dies sorgte im Sensebezirk jedoch für grosse für Diskussionen: Die Beleuchtung entlang der Kantonsstrassen auf den Gemeindegebieten der Region Sense in der Nacht auszuschalten, sei nicht rasch umsetzbar. Und die Massnahmen hätten Kosten von rund 350‘000 Franken zur Folge (die FN berichteten).

In Murten sieht die Situation anders aus: «Wir haben alles schon umgerüstet und könnten das rasch machen», sagt Stefan Portmann, Bauverwalter von Murten, auf Anfrage. Denn Murten kennt die Nachtabschaltung bereits: «Von 2013 bis zur Umrüstung auf LED-Technik im Jahr 2016 war die Beleuchtung in Murten ausser entlang der Umfahrung Burgunderstrasse und um den Bahnhof herum ausgeschaltet.» Seit 2018 ist die Helligkeit der Murtner Beleuchtung dort, wo auf LED umgestellt wurde, ab 22 Uhr um 50 Prozent reduziert, ab 1 Uhr in der Nacht um 70 Prozent der vollen Leuchtkapazität.

Knacknuss Fussgängerstreifen

Einen Haken gibt es aber auch in Murten: «Wir haben während der Nachtabschaltung alles abgestellt, auch die Strassenlampen bei den Fussgängerstreifen», erklärt Stefan Portmann. «Damit einzelne Lampen weiter leuchten, müssten auch wir die ganze Beleuchtung umbauen.» Die Kosten dafür kenne Murten noch nicht, der Umbau auf die Nachtabschaltung habe 100‘000 Franken gekostet. Für die Umsetzung seien die Industriellen Betriebe (IB) Murten im Auftrag der Gemeinde zuständig. Wie viel Strom sich mit einer gezielten Nachtabschaltung sparen liesse, ist derweil noch offen: «Ich bin daran, die Zahlen zusammenzustellen.» 

Die Nachtabschaltung sorgte zwischen 2013 und 2016 jedoch mehrfach für Kontroversen. So forderte der Generalrat damals in einer Motion, auf die Abschaltung zu verzichten, was der Gemeinderat im Rahmen der Umstellung auf LED umsetzte. Gemäss den Murtner Legislaturzielen 2022 bis 2026, die seit einigen Tagen auf der Webseite der Gemeinde abrufbar sind, will sich Murten für eine nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Mobilität engagieren. Murten soll Energiestadt bleiben. 

Die nächtliche Beleuchtung in Murten abzustellen, wäre eine mögliche Stromsparmassnahme. 
Charles Ellena/a

Generalrat Murten

SP und Grüne wollen Nachtabschaltung wiederbeleben

An der Generalratssitzung vergangene Woche reichte der Generalrat Karl-Heinz Camp im Namen der Fraktion SP/Grüne eine Anfrage an den Gemeinderat ein: Die Generalrätinnen und Generalräte wollen die Nachtabschaltung der öffentlichen Beleuchtung wiedereinführen. «Wir haben in Murten bereits positive Erfahrungen gemacht und wissen, dass der Stromverbrauch für die Strassenbeleuchtung bei Nachtabschaltung um etwa 30 Prozent reduziert werden kann», sagte Camp. «Bis 2026 sollte eine komplette Umstellung auf LED-Technik erreicht sein. Aber selbst dann spart eine Nachtabschaltung auf dem Gemeindegebiet noch rund 100‘000 kWh.» Die Fraktion sehe die Gemeinde in der Pflicht, eine Vorbildfunktion wahrzunehmen sowie das Gewerbe und Privathaushalte zu motivieren, die Aussenbeleuchtung ebenfalls zu reduzieren und weitere Sparmassnahmen umzusetzen. SP/Grüne fordern nun eine Auslegeordnung möglicher Sparmassnahmen und einen Zeitplan für die Umsetzung. emu

Wünnewil-Flamatt

Mehr Einbrüche gab es nicht, und die Gegner sind verstummt

Auch im Sensebezirk ist die Nachtabschaltung bereits erprobt: 2011 beschloss der Gemeinderat von Wünnewil-Flamatt, dass die Strassenbeleuchtung von ein Uhr bis fünf Uhr nachts ausgeschaltet bleibt. Das war ein einstimmiger Entscheid. Die Überlegung war, dass der letzte und der erste Zug beleuchtet sind. 

Damit war Wünnewil-Flamatt eine der Vorreiter-Gemeinden in Sachen Lichtabschaltung. Die Bilanz 2021, nach zehn Jahren, sah gut aus: Negative Kommentare, insbesondere wegen der Sicherheit, seien verstummt, hiess es seitens Gemeinde. Die Bevölkerung habe sich daran gewöhnt. Es habe auch nicht mehr Verbrechen gegeben im Vergleich zu den Vorjahren. Die Vermutung, dass es ohne Licht mehr Einbrüche gebe, hat sich in Wünnewil-Flamatt somit nicht bewahrheitet.  

Strassenlampen fressen Strom. Das war aber nicht der einzige Grund, weshalb sich Wünnewil-Flamatt vor über zehn Jahren für die Nachtabschaltung entschied: Der Gemeinde ging es auch darum, die Lichtverschmutzung und deren Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und den Menschen zu reduzieren. emu

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