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Museum Tafers: Eintauchen in ein Meer von kleinen Kreisen

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Mit Hunderten, ja Tausenden von kleinen Kreisen schafft der Künstler Sylvain Bouillard überraschende Werke. Einige von ihnen sind ab Freitag in der neuen Ausstellung «A rundi Sach» im Museum Tafers zu sehen.

Für die Bilder von Sylvain Bouillard muss man sich Zeit lassen. Sie zuerst aus einer gewissen Distanz anschauen und dann näher treten. Ganz nahe, denn erst dann sieht man, woraus sie entstanden sind: Aus unzähligen Kreisen, mal sehr regelmässig, mal oval oder halb offen, mal grösser und mal winzig klein, mal schwarz-weiss und mal in leuchtenden Farben. Das Sensler Museum in Tafers widmet dem Schaffen des Künstlers, der im Weiler Bäriswil zwischen Düdingen und Tafers wohnt und arbeitet, die neue Wechselausstellung.

Sylvain Bouillard ist in Frankreich geboren, studierte Kunstgeschichte und arbeitete unter anderem für den Louvre in Paris, aber auch für zwei Jahre als Tierpfleger in einem Zoo. Der Liebe wegen ist er 2008 in den Sensebezirk gezogen, wo er eine neue Wahlheimat gefunden hat.

Museumsleiter Gaëtan Favre mit einer Seite der Publikation, die während der Gestaltung der Ausstellung entstanden ist. 
Bild: Corinne Aeberhard

Direkte Blicke

Ein Aspekt dieser «Kreiskunst» zeigt das Museum im ersten Geschoss des Museums, eine Reihe von Porträts von Persönlichkeiten vor allem aus der Musik- und Filmbranche wie etwa Judy Garland, Jim Morrison und John Travolta. Die Augen in den bunten Gesichtern vor dem zum Teil noch farbenfroheren Hintergrund scheinen die Besucherin und den Besucher direkt anzuschauen. Der Effekt verändert sich je nachdem, ob man die Bilder mit etwas Distanz betrachtet oder direkt davor steht.

Die Porträtserie von Sylvain Bouillard zeigt 25 Werke. 
Bild: Corinne Aeberhard

«Sylvain Bouillard arbeitet sehr konzentriert und geduldig mit diesen Kreisen», erklärt Gaëtan Favre die Technik. «Er nutzt die Acrylstifte mit der feinen Spitze so intensiv, bis die Farbe schwächer und die Linien dünner werden und die Farbe schliesslich ausgeht.» Pausen mache er vor allem, um der Hand ein wenig Erholung zu gönnen. Denn die Kunstwerke sind aufwendig. Jedes Bild besteht aus 10’000 bis 50’000 einzelnen Kreisen.

Im gleichen Saal wartet ein Tisch, der mit einem grossen Papierbogen belegt ist und ein paar Stiften. «Dem Künstler ist der partizipative Aspekt wichtig», so Gaëtan Favre. «Wer sich vom Gesehenen inspiriert fühlt, kann sich hier hinsetzen und selbst ein Kunstwerk anfangen.»

«Menschliches Saatgut» nennt der Künstler seine grossflächigen Bilder.
Bild: Corinne Aeberhard

Figuren verschmelzen

Diesen Gedanken zieht Sylvain Bouillard auch im Dachgeschoss des Museums weiter. Dort sind die grossflächigen Bilder ausgestellt, die er «semence humaine» nennt, also «menschliches Saatgut». Sie sind teils schwarz-weiss, teils mit kräftigen Farben. Auch hier wiederholt sich das Spiel mit der Nahsicht und Distanz. Die Figuren, die sich der menschlichen Gestalt anlehnen, scheinen miteinander zu verschmelzen oder sich voneinander zu entfernen. «Wer in das Meer der Kreise eintaucht, sieht alles Mögliche», so der Museumsleiter. «Entspanntes, Bedrückendes, Anmutiges und Fröhliches.» 

Mitten im Raum steht ein Tisch, auf dem Papier und Stifte bereitstehen. An jedem Samstag, an dem die Ausstellung läuft, wird Sylvain Bouillard hier ein paar Stunden sitzen und ein neues Kunstwerk anfertigen. Es stehen weitere Stühle bereit, weil er die Besucherinnen und Besucher einlädt, sich dazuzusetzen, ihm Fragen zu stellen oder gar selber zum Stift zu greifen. 

Der Künstler hat sich von seinen Träumen inspirieren lassen.
Bild: Corinne Aeberhard

Hinter den Kulissen

«Sylvain Bouillard hat sich stark in die Vorbereitungen eingebracht», sagt Museumsleiter Gaëtan Favre. So ziert ein Selbstporträt des Künstlers das Ausstellungsplakat. Die kräftigen Farben des Gesichts sind ein Hingucker. Zugleich hat das Museum die Entstehung der Ausstellung, die Besuche von Favre im Atelier des Künstlers und den kreativen Austausch untereinander dokumentiert. Parallel dazu hat der Künstler neue Werke geschaffen, etwa in Form von Collagen, indem er Bilder aus Katalogen überklebt, überschrieben oder auf andere Art verändert hat. «Die Zusammenarbeit inspirierte uns gegenseitig und war geprägt von einer grossen Offenheit.» Entstanden ist daraus eine kleine Broschüre, die in limitierter Ausgabe von 200 Exemplaren gedruckt und verkauft wird.

Im Erdgeschoss des alten Waschhauses stellt das Museum im Sommer für zwei Monate einen Raum für Kurzresidenzen zur Verfügung.
Bild: Corinne Aeberhard

Sommerresidenzen

Experiment im Waschhaus

Das Sensler Museum hat von der Gemeinde Tafers vorübergehend das Waschhaus gemietet, ein altes Gebäude auf dem Asta-Areal, in dem einst die Wäsche des früheren Spitals gereinigt wurde. Während acht Wochen stellt das Museum dieses Lokal nun Personen und Gruppen für jeweils eine Woche zur Verfügung. «Als Raum zum Ausprobieren», erklärt Museumsleiter Gaëtan Favre. Möglich sei, dort Kunst zu kreieren und auszustellen, aber auch, ihn für ein Krimidinner einzurichten, einen Escape Room zu kreieren, daraus ein Kleinkino zu machen, und so weiter. «Wir sind offen für alles.» Seit Mittwoch läuft die Ausschreibung für die Bewerbungen. Erste Interessenten hätten sich bereits gemeldet, das zeige, dass so ein Angebot einem Bedürfnis entspreche. Den Anfang macht der Künstler Sylvain Bouillard, der dort zusammen mit einer von ihm ausgewählten Künstlerin eine temporäre Residenz einrichten wird. (im)

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