Neun Tore zum Düdinger Kilbi-Menü
Fussball 1. Liga – Düdingen zu Hause weiterhin schwach
Im letzten Spiel der Vorrunde kassierte Düdingen auf dem Birchhölzli gegen Malley eine schmerzhafte 3:6-Niederlage. Preisig und Rocha schossen je drei Tore für den Sieger. Der SCD kam zweimal nach Rückständen noch bis auf eine Länge an die Waadtländer heran, schnitzerte aber postwendend wieder in der Abwehr.
Von KURT MING
Zu Hause kommt Aufsteiger Düdingen auch in dieser Saison einfach nicht auf Touren. Gegen ein allerdings starkes Malley setzte es für das Waeber-Team vor 250 Zuschauern auf dem Birchhölzli eine erneute Niederlage ab. Dabei wollten die Sensler endlich die magere Heimbilanz etwas verbessern. Anders das Team vom zufriedenen Malley-Trainer Gabet Chapuisat, das gestern Abend in Düdingen den sechsten Sieg im siebten Auswärtsspiel feierte! Klar dass SCD-Trainer Jean-Claude Waeber nach diesem Torfestival alles andere als ein glückliches Gesicht machte: «Wenn man dem Gegner so viele Geschenke macht, kann man unmöglich gewinnen. Einzig die Reaktion der Mannschaft auf die Rückstände hat mit gefreut. Den Rest müssen wir möglichst schnell vergessen.» Die Absenz von Standardlibero Bartels und ein schwacher Auftritt von Goalie Spicher hätte seinem Team bös zu schaffen gemacht, sah der Chef die Hauptgründe für diese Heimschlappe.
Neun Treffer in einem 1.-Liga-Meisterschaftsspiel gibt es nicht alle Tage zu sehen. Ein Tag vor dem Martinsmarkt in Düdingen spielte man unter dem Motto «Spiel der offenen Tore». Die defensiven Mängel im SCD-Abwehrbereich nutzten Preisig und Rocha zu je einem Hattrick. Schon nach gut einer Viertelstunde führte der Gast dank zwei Kopfballtreffern der beiden aus nächster Nähe schon 2:0. Mit einem umstrittenen Foulpenalty brachte Geburtstagskind Stulz (24) seine Mannschaft kurz danach jedoch wieder etwas heran.
Als nach der Pause die Waadtländer innert kurzer Zeit auf 4:1 davonzogen, schien der Match gelaufen. «Mit zwei Fehlern von unserem sonst guten Goalie haben wir den Gegner wieder ins Spiel gebracht», ärgerte sich Chapuisat über die zwischenzeitliche Aufholjagd (69.) des Gastgebers. Die Freude im Lager der Einheimischen dauerte jedoch nur kurze Zeit. Mit weiteren Abwehrfehlern leitete man gleich danach den endgültigen Niedergang selbst ein. Auch bei den Toren 5 und 6 der Waadtländer stand die SCD-Hintermannschaft inklusive Hüter schlecht. Dies hatte zur Folge, dass viele Fans das Birchhölzli schon frühzeitig verliessen.
Malley die bessere Mannschaft
Am Sieg Malleys gab es am Ende nichts zu rütteln. Trainer Chapuisat hat in seiner Mannschaft nebst den erfolgreichen Torschützen mit Vöelin und Maculusse (beide ex-Bulle) und dem Bruder des HSV-Profis Reto Ziegler, interessante Spieler in seinen Reihen. «In dieser Verfassung können wir gegen jede Mannschaft der Gruppe gewinnen», gab sich Chapuisat optimistisch für den weiteren Verlauf der Saison.
Beim Aufsteiger aus Düdingen gab es nebst den eingangs erwähnten Defensivmängeln trotz der Niederlage auch ein paar positive Punkte zu vermerken. Stulz und Schneuwly konnten ihre Durststrecke im Abschluss beenden und Moral und Kampfgeist waren bis zum Schluss zu sehen. Wie schon oft in dieser Saison wurde jedoch dem SCD zum Verhängnis, dass man im Defensivbereich nicht allzu viele Varianten hat. Hier müsste man im Hinblick auf die Rückrunde den Hebel ansetzen.»
Düdingen – Malley 3:6 (1:2)
Birchhölzli: 250 Zuschauer; SR: Christoph Balmer. Tore: 8. Preisig 0:1; 17. Rocha 0:2; 23. Stulz (Foulpenalty) 1:2; 55. Preisig 1:3; 62. Rocha 1:4; 64. Moser 2:4; 69. Schneuwly 3:4; 72. Preisig 3:5; 89. Rocha 3:6.
SC Düdingen: R. Spicher; D. Spicher; Savic, Schumacher (65. Lavorato); Giroud; Brügger, Stulz, Fasel (82. Krähenbühl), Vogelsang (82. Rudhani); Schneuwly, Moser.
Malley: Jeanmonod; Maculusse, Bittarelli, Fenini, Rego; Preisig, Ziegler, Wubshet (85. Delessert); Vöelin; Simon, Rocha (90. Jemmely).
Bemerkungen: Düdingen ohne Bartels, Gerhardt (beide gesperrt), Wohlhauser (verletzt). – Malley ohne Fermino, Mendoo (beide gesperrt). – Verwarnungen: Preisig (36.).
