Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Personalmangel – TPF-Busse fahren seltener

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Omikron nimmt in der Schweiz rasant Fahrt auf. Freiburger Betriebe versuchen mit verschiedenen Massnahmen, grössere Personalausfälle zu verhindern. Dennoch lassen sich Abstriche nicht immer vermeiden.

Die Zahlen steigen und steigen: 32’239 positive Covid-Fälle hat das Bundesamt für Gesundheit am Donnerstag gezählt. Erst am Mittwoch wurde erstmals binnen 24 Stunden die Marke von 30’000 Fällen geknackt. Immer mehr Menschen müssen sich hierzulande in Quarantäne oder Isolation begeben. Das spüren auch Unternehmen in der Region, so konnte etwa das «Gifthüttli» Restaurant Eintracht in Murten am Donnerstag und Freitag keine Gäste bewirten und musste auf Facebook die vorübergehende Schliessung des Restaurants bekannt geben. «Mein Mann, der bei uns kocht, wurde positiv getestet», so Wirtin Marianne Ramseier. Auch wenn ihr Test negativ ausgefallen sei, isoliere sie sich nun. «Auf diese Weise können wir den Betrieb nicht aufrecht halten.» Wer für den Lohnausfall des knapp neunköpfigen Teams aufkomme, sei noch unklar. 

Aber nicht allen Betrieben ist es möglich, ihre Tätigkeiten für mehrere Tage zu unterbrechen. Eine Umfrage der «Freiburger Nachrichten» zeigt, welche Massnahmen in der Region getroffen wurden, um einen Ausfall von relevanten Dienstleistungen zu vermeiden – nicht in allen Fällen konnte dies bisher erreicht werden. 

TPF verlängern Takt von zwei Buslinien

So mussten etwa die Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF bereits auf einen Personalmangel reagieren. Sie verlängern den Takt von zwei städtischen Buslinien, wie die TPF am Donnerstag in einer Mitteilung schreiben. Die Linie 2, die von Villars-sur-Glâne in den Schönberg fährt, sowie die Linie 5 von Villars-sur-Glâne ins Torry fahren ab dem kommenden Montag nur noch alle zehn Minuten, statt wie üblicherweise alle siebeneinhalb Minuten. Diese Änderung gelte solange, bis sich die Personalsituation normalisiert habe, schreiben die TPF. Es sei allerdings auch möglich, dass das Angebot weiter reduziert werden müsse, sollte sich die Situation weiter verschärfen. Die TPF empfehlen allen Reisenden, vor der Fahrt den Online-Fahrplan zu konsultieren.

Feuerwehr Sense-Nord trennt Pikett-Gruppen

Für die Feuerwehr Sense-Nord ist die aktuelle Situation mit jener im vergangenen Jahr vergleichbar, und es wurden auch vergleichbare Massnahmen ergriffen. So führe die Ortsfeuerwehr seit Dezember keine Übungen mehr durch. Dies teilt der Kommandant Reto Zahnd auf Anfrage mit. Damit wolle man Ansteckungen unter den Feuerwehrleuten verhindern. Dies sei eine der Massnahmen, die auch schon im vergangenen Jahr getroffen worden war und zur Folge hatte, dass im Herbst sehr viele Übungen in kurzer Zeit stattfinden mussten. Der Stützpunkt Sense-Nord arbeitet mit sechs getrennten Pikett-Gruppen, die jeweils eine Woche lang im Einsatz sind. «Sollte in der aktuellen Einsatzgruppe ein positiver Fall auftreten, so würde die ganze Gruppe vom Pikett-Dienst abgezogen und durch die nächste Gruppe ersetzt», sagt Reto Zahnd. So könne er garantieren, dass immer genügend Personal für die nötigen Einsätze zur Verfügung stehe.

Polizisten testen sich fast täglich

Bei der Kantonspolizei Freiburg beobachtet man die aktuellen Fallzahlen intensiv und mit Sorge: «Aktuell analysiert der Führungsstab die Lage mehrmals pro Woche und passt die Massnahmen regelmässig an», so Sprecher Bernard Vonlanthen. Derzeit würden vermehrt administrative Arbeiten vom Homeoffice aus erledigt, aber auch Beamte auf Streife würden versuchen, ihre Teams möglichst nicht zu mischen und Hygienemassnahmen strikt umzusetzen. Ausserdem seien sie bemüht, wann immer möglich mehr als genügend Abstand zu anderen Menschen einzuhalten. Bei Kontrollen oder gar Verhaftungen zum Beispiel sei Letzteres jedoch nicht immer realisierbar und darum besondere Vorsicht geboten. «Strategisch  wichtige Abteilungen wie etwa die Einsatzzentrale oder die Sondereinheit, aber auch das Personal der Schulinstruktion, müssen sich mindestens alle zwei Tage testen lassen, eher häufiger», so Vonlanthen. Bisher sei es im 780-köpfigen Korps nur zu wenigen Ansteckungen gekommen, aber niemand wisse, was morgen sein werde. «Die Gesundheit der Mitarbeitenden hat oberste Priorität, gleichzeitig gilt es jedoch auch, unseren Auftrag gegenüber der Bevölkerung zu erfüllen.»

Stadtpersonal flexibel einsetzbar

Eine Umfrage beim Personal der Stadt Freiburg hat vor den Feiertagen ergeben, dass es bisher keine Engpässe gab wegen positiven Corona-Fällen. Da sich in dieser Woche noch zahlreiche Mitarbeiter in den Ferien befinden, habe sich die Situation in den vergangenen Tagen nicht verändert, teilt der Gemeindeschreiber der Stadt Freiburg, David Stulz, mit. Man sei aber auf alles vorbereitet. So habe man etwa fixe Gruppen gebildet bei den Angestellten, die für den Werkhof, die Müllabfuhr oder die Schneeräumung verantwortlich sind. So wolle man verhindern, dass ein infizierter Mitarbeiter zu viele Kollegen ansteckt. Sollten dennoch mehrere Gemeindearbeiterinnen und Gemeindearbeiter ausfallen, gäbe es klare Prioritäten, welche Aufgaben unbedingt erledigt werden müssten. So dürfe es zum Beispiel nicht vorkommen, dass bei starkem Schneefall die Schneeräumung wegen Personalmangels nicht erledigt wird. Im schlimmsten Fall würden dann Personen eingesetzt, die sonst die Müllabfuhr erledigen. «Das kann dann etwa bedeuten, dass die Müllabfuhr für eine Weile nur noch alle zwei Tage erledigt werden kann», sagt David Stulz. Er hofft aber, auf solche Massnahmen verzichten zu können.

Keine Fälle unter den Lehrpersonen an den Schulen Au und Schönberg

«An den Primarschulen Au und Schönberg in der Stadt Freiburg ist die Situation momentan unter Kontrolle», sagt Schuldirektor Wolfgang Waeber-Meuwly auf Anfrage. Bisher habe man unter den Lehrpersonen keine Krankheitsfälle registriert. Falls in den kommenden Wochen positive Corona-Fälle auftauchen sollten, müsste man wie üblich auf Stellvertretungen zurückgreifen. Diese seien allerdings ein rares Gut, so Waeber-Meuwly. Die Solidarität unter den Schulen sei aber gross, und man helfe sich bei Bedarf auch gegenseitig. Einen Konkurrenzkampf um die Stellvertretungen gäbe es nicht, dennoch könnte er nicht auf andere Schulen Rücksicht nehmen, falls an seiner Schule eine Lehrperson ausfallen sollte. Er habe die eine oder andere Telefonnummer von möglichen Stellvertretungen in der Hinterhand.

«Plan B haben wir in der Schublade»

Weil mehrere Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims Bachtela in Bösingen über die Weihnachtstage an Corona erkrankten, ist dieses derzeit für Besucher weitgehend geschlossen. Die positiv getesteten Bewohnerinnen und Bewohner befinden sich mehrheitlich in ihren Zimmern in Quarantäne. Eine Ausnahmesituation für das Personal und auch für die Heimbewohnenden, sagt Ivo Zumwald, Geschäftsführer der Stiftung St. Wolfgang, die das Heim betreibt. Auch in dieser aktuellen Lage seien die Pflege und die Betreuung der insgesamt 166 Bewohnerinnen und Bewohner gewährleistet. 

90 Prozent seiner 280 Mitarbeitenden seien geimpft, die anderen werden mindestens wöchentlich getestet. «Einen Plan B für diverse Bereiche haben wir in unserer Schublade», so Zumwald. «Zehn Mitarbeitende befinden sich aktuell in Quarantäne oder Isolation zu Hause. Wir mischen zur Zeit keine Teams der vier Pflegeheime, um das Ansteckungsrisiko weiter zu minimieren.» Dass der Betrieb bisher zu jedem Zeitpunkt gewährleistet werden konnte, verdanke man nicht zuletzt dem engagierten Personal: «Sie helfen aus, leisten Zusatzdienste, erhöhen kurzfristig ihre Pensen oder verschieben gar Ferien. Die Solidarität aller Mitarbeitenden ist sehr gross, dafür sind wir ihnen ungemein dankbar.»

Ausfallquote «im normalen Rahmen»

Ramon Uhr, Geschäftsleiter des Pflegeheims von Kerzers und Mitglied der Geschäftsleitung des Gesundheitsnetzes See (GNS), spricht von einer Ausfallquote im normalen Rahmen – sowohl im Pflegeheim wie bei der Spitex. «Jedoch ist im Pflegebereich schweizweit der Personalbestand tief.» Deshalb könnten bereits wenige Ausfälle wegen Quarantäne zum Problem werden. Das GNS rechnet damit, dass in der nächsten Zeit die Quarantänefälle beim Personal zunehmen werden. «Wir bereiten uns auf Stufe Rot vor.» Fehle es an Personal, könne das GNS via Nationale Alarmzentrale oder via Zivilschutz Unterstützung anfordern.

«Im November 2020 hatten wir den Zivilschutz für einfache nicht-pflegerische Aufgaben im Einsatz, um Ausfälle etwas abzufedern», so Ramon Uhr. Obwohl der Einsatz des Zivilschutzes damals Schlimmeres verhindert habe, könne dieser eine erfahrene Pflegefachkraft nicht ersetzen. «In einer absoluten Notsituation ist es möglich, dass die hohen Erwartungen und Bedürfnisse unserer Bewohner und Klienten vorübergehend nicht vollumfänglich erfüllt werden können. Wir werden aber alles daransetzen, dass es den pflegebedürftigen Menschen an nichts fehlt.»
 

Zahlen und Fakten

Die aktuelle Covid-Situation

Die Fallzahlen sind in der Schweiz innert Wochenfrist um 69,4 Prozent gestiegen. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 6,2 Prozent zu. Aktuell befinden sich insgesamt 705 Personen in den Spitälern. 30’239 Neuansteckungen wurden am Donnerstag gezählt. Zum Vergleich: Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 19’032 bestätigte Neuinfektionen erhalten. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 79,90 Prozent. 33,80 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

In mehreren Kantonen sprang die Zahl der Neuansteckungen auf Höchstwerte: Im Jura explodierte die Zahl geradezu von 167 am Dienstag auf 718 am Mittwoch. Im Tessin waren den Behörden am Dienstag noch 1354 Neuinfektionen gemeldet worden, am Mittwoch waren es schon 2021. Allerdings sank die Zahl der Intensivpflegepatientinnen und -Patienten. Im Kanton Zürich wurde in den letzten Tagen eine Verdopplung der Fälle gemeldet. Mit über 4199 Fällen wurde gar ein neues Allzeithoch erreicht. Im Kanton Freiburg wurden im selben Zeitraum 882 Neuansteckungen registriert. Für die rasante Ausbreitung des Coronavirus machen Experten die hochansteckende Omikron-Variante verantwortlich, die bereits zwei Drittel der Fälle ausmacht. 67,39 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind mittlerweile vollständig geimpft.

In den vergangenen 24 Stunden wurden dem BAG 96’800 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 1’455’124 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, 40’097 Personen mussten im Spital behandelt werden und 11’971 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. sda

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema