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Proben für das Freilichttheater «Der Name der Rose» laufen auf Hochtouren

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Diesen Sommer wird in der Klosterruine Rüeggisberg das Freilichttheater «Der Name der Rose» aufgeführt. Mit von der Partie sind auch einige Freiburger Schauspieler. Die FN waren bei den Proben dabei.

Es ist ein milder Abend in Rüeggisberg. Die Vögel zwitschern, die Sonne geht langsam unter, und durch die Ruinen des Klosters Rüeggisberg zeigen sich die Berner Alpen. Auf den Ruinen sind Mönche und Nonnen in ihren Kutten zu sehen. Im Hintergrund singt ein Chor auf Lateinisch. Nur hie und da sind Rufe zu hören. «Stopp», «Gleich nochmals!» und «schon besser». Die Rufe kommen von Oliver Stein, Regisseur des Freilichttheaters «Der Name der Rose», das dieses Jahr in der Klosterruine Rüeggisberg aufgeführt wird. Die Proben laufen auf Hochtouren, denn die Premiere ist bereits am 29. Juni. Projektleiterin Hanny Gerber sagt:

Wir haben bereits die Hälfte der Tickets verkauft.

Ungefähr die Hälfte der 55 Personen auf der Bühne besetzen Sprechrollen, die anderen sind Statistinnen und Statisten. «Die jüngste Statistin ist 9 Jahre alt, die älteste 80.» Für eine Amateurproduktion sei es ein sehr grosses Ensemble, sagt Gerber. Mit von der Partie bei diesem aussergewöhnlichen Theater sind auch einige Freiburger Schauspielende. Darunter ist auch Thomas Vaucher, der unter anderem bereits im Freilichtspiel «D Hintercher-Banda» und im Murtner Mittelalter-Freilichttheater «1476» mitspielte. Die FN haben mit ihm über sein neues Engagement am Freilichttheater Rüeggisberg gesprochen.

Der Sensler Thomas Vaucher spielt in «Der Name der Rose» den Knecht Jakob.
Charles Ellena/a

Chor macht mit

Als er gesehen habe, dass «Der Name der Rose» in der Region aufgeführt wird, habe er sich gesagt, dass er dort auch mitspielen müsse, sagt Vaucher. «Das Stück selbst fasziniert mich.» Hinzu komme noch das einzigartige Ambiente in der Ruine, das hervorragend zur Inszenierung passe. «Es wirkt hier alles sehr authentisch, und man fühlt beim Spielen, als ob man wirklich im Mittelalter wäre.» Für ihn als Mittelalter-Fan und Theaterbegeisterten gebe es nicht viel Besseres, als in so einem Schauspiel mitwirken zu können. Zudem sei die Kulisse mit den umliegenden Bergen grandios.

Das Freilichttheater «Der Name der Rose» sei etwas grösser als «D Hintercher-Banda» und etwas kleiner als das Murtner Schauspiel «1476». Ungewöhnlich sei aber, dass so viele Leute auf der Bühne stünden und dass es einen integrierten Live-Chor gebe, der das Schauspiel begleite. Auch die Darstellerinnen und Darsteller sind Teil des Chors, so auch Vaucher. «Wir haben einmal die Woche eine Chorprobe.»

Hinzu komme, dass das Projekt sehr gut organisiert sei und professionell geführt werde. «Wir müssen uns nur auf das Schauspielen konzentrieren.» Das entlaste die Darstellerinnen und Darsteller enorm.

Leute zum Lachen bringen

Vaucher spielt im Freilichtspiel den Jakob, einen von zwei Klosterknechten. Diese Rolle gebe es im Buch gar nicht, und sie sei für das Theater hinzugefügt worden, um das doch eher blutrünstige und zuweilen düstere Stück ein wenig aufzuheitern. «Die zwei Knechte sind nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte.» Durch ihre tollpatschige und ein wenig hilflose Art sollen sie das Publikum auch mal zum Lachen bringen. Dass Vaucher für einmal eine eher komödiantische Rolle spielt, ist für ihn etwas ungewohnt. «Ich habe bisher meistens ernste Rollen gespielt. Es ist schön, mal etwas anderes zu verkörpern.» Als Köbu habe er zwar eine eher kleine Rolle mit wenig Text, habe aber relativ viel Bühnenpräsenz, da die Knechte immer wieder auftauchten.

Auch Senslerdeutsch dabei

Das Besondere am Freilichtspiel in Rüeggisberg ist, dass die Darstellenden in Dialekt sprechen. Muss Vaucher nun sein Senslerdeutsch ablegen und Berndeutsch sprechen? «Nein, zum Glück nicht», sagt er lachend. «Alle Schauspielerinnen und Schauspieler können so sprechen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.» Neben Bernern und Freiburgern habe es auch Walliser und Bündner Darstellende, die ihren Dialekt sprechen würden. «Das widerspiegelt auch gut die Vielfalt, die im Stück Der Name der Rose vorkommt.» Auch im bekannten Roman von Umberto Eco kommen die Protagonisten aus vielen verschiedenen Regionen. «Das ist eine schöne Parallele zu unserem Freilichttheater.»

In der Klosterruine Rüeggisberg dürfen alle Schauspielerinnen und Schauspieler in ihrem Dialekt sprechen. 
Michael Meier/zvg

Ein zeitintensives Hobby

Trotz seiner Faszination für das Theater und seiner Begeisterung für dieses Stück habe es dennoch einen Blick in seine Agenda gebraucht, bevor er definitiv zugesagt habe mitzuspielen. «Das Ganze ist natürlich sehr zeitintensiv.» Die Vorbereitungen für die Schauspielenden hätten bereits im vergangenen Herbst begonnen. Dabei wurde nichts dem Zufall überlassen: Um sich optimal auf das Freilichttheater «Der Name der Rose» vorbereiten zu können, hatten die Schauspielerinnen und Schauspieler die Möglichkeit, für eine Weile das Franziskanerkloster in Freiburg zu besuchen und in das dortige Leben einzutauchen. «Wir konnten mit den Mönchen zusammen beten und in ihren Alltag eintauchen.»  

Anfang Jahr hätten dann die Chorproben begonnen, und seit Februar dieses Jahres würden die Schauspielenden zusammen proben. «Wir sind mehrmals pro Woche hier oben.» Im Sommer werde es dann noch intensiver: Im Juni werde wohl praktisch jeden Tag geprobt, und von Ende Juni bis Ende August gibt es vier Aufführungen in der Woche.

Neben Beruf und dem Projekt bleibe so nicht viel Zeit für anderes. Das nehme man aber in Kauf, wenn man hier mitmache, so Vaucher. «Das sind einmalige Projekte. Als Theaternarr muss man diese Möglichkeiten packen, wenn sie da sind.» Er habe das Glück, dass auch seine Familie damit einverstanden sei, dass er oft weg sei. Er habe zwei kleine Kinder. «Ich musste ihnen beibringen, dass es diesen Sommer wohl keinen Familienurlaub gibt.» Dafür gebe es dann etwas im Herbst.

Dass er und die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler diesen grossen Aufwand alle unentgeltlich erledigen, ist für Vaucher selbstverständlich:

Wenn man nicht mit dem Herzen dabei ist, macht man so etwas nicht.

Praktische Informationen

31 Vorstellungen im Kloster

Das Freilichttheater «Der Name der Rose» in der Klosterruine Rüeggisberg läuft vom 29. Juni bis zum 20. August 2022. Insgesamt sind 31 Vorstellungen geplant, die rund zwei Stunden dauern. Die Veranstalter rechnen mit 10’000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Das Theater bietet insgesamt 360 Plätze. Das Freilichttheater wird veranstaltet vom Verein Klostersommer Rüeggisberg, der jedes Jahr in der Klosterruine ein breit gefächertes Kulturprogramm organisiert. Zum 20-Jahr-Jubiläum bringt der Verein das Freilichttheater «Der Name der Rose» nach dem Roman des berühmten italienischen Autors Umberto Eco auf die Bühne.

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