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Schiedsrichter-Pech und Unvermögen: Gottéron kassiert bitteres Break

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Ein reguläres Tor, das nicht zählte, stand am Ursprung von Gottérons 0:2-Heimniederlage im Playoff-Halbfinal gegen Lausanne. Dass die Freiburger in der Serie nun mit 1:2 zurückliegen, haben sie sich dennoch selbst zuzuschreiben.

Zur folgenschweren Spielsituation in der 37. Minute des dritten Playoff-Halbfinalspiels zwischen Gottéron und Lausanne vom Samstagabend gab es keine zwei Meinungen. «Der Pfiff kam zu schnell», sagte Andreas Fischer, Schiedsrichterchef in der Swiss Ice Hockey Federation, auf der Pressetribüne. «Sobald das Spiel unterbrochen wurde, kann man nichts mehr machen.» Und Tobias Wehrli, ehemaliger Referee und Experte beim TV-Sender MySports erklärte: «Das war ein klarer Fehler. Es ist natürlich schlecht, wenn so etwas in einem Playoff-Halbfinal passiert. Aber der Schiedsrichter ist der erste, der sich dessen bewusst ist.» Was war passiert? Lange waren Tore in der animierten Partie Mangelware.

Und als dann doch eins erzielt wurde, zählte es nicht. LHC-Keeper Connor Hughes liess kurz vor Ende des Mittelabschnitts einen Schuss von Mauro Jörg zwischen den Beinen durchkullern, Nathan Marchon reagierte blitzschnell und staubte hinter dem Rücken des Torhüters ab. Schiedsrichter Daniel Stricker – dem bereits aus früheren Spielen zumindest keine Bevorzugung der Freiburger nachgesagt werden kann – anerkannte das vermeintliche 1:0 für die Gastgeber regeltechnisch konform nicht, weil er im Glauben, dass Hughes den Puck unter Kontrolle hatte, voreilig gepfiffen hatte. Ein klarer Fehlentscheid, der Gottéron die so wichtige Führung kostete. «Da hatte ich ein bisschen Glück. Manchmal pfeifen die Schiedsrichter zu wenig schnell und du kriegst noch drei Stockschläge auf den Handschuh», schilderte der ehemalige Freiburger im Kasten des LHC die mitunter spielentscheidende Szene, die er auf dem Eis noch mit einem süffisanten Lächeln quittiert hatte.

«Auch Schiedsrichter machen Fehler»

Im Lager der Freiburger wurde das annullierte Tor in alle erdenklichen Richtungen kommentiert. «Es bringt nichts, sich darüber zu ärgern, sonst verlierst du umsonst Energie», meinte Trainer Christian Dubé reserviert. Er habe kein Problem damit, erklärte Andrei Bykow ein paar Meter daneben. «Auch die Schiedsrichter machen Fehler.» Etwas mehr haderte derweil Christoph Bertschy: «Schade. Ich habe den Eindruck, dass so etwas immer uns passieren muss.» Am Ende hätten sie zweimal getroffen, hielt Hughes fest. «So hätte es 2:1 gestanden. Grundsätzlich können solche Sachen einfach passieren.»

Fatale 37. Spielminute: Nathan Marchon staubt im Rücken von Connor Hughes ab, der Referee hatte aber schon abgepfiffen.
Bild: Keystone

Der ehemalige Backup von Reto Berra wusste natürlich, dass diese Sicht der Dinge etwas gar zu einfach ist. Ein Führungstreffer von Gottéron wäre zu diesem Zeitpunkt hochverdient gewesen und hätte die Physiognomie der Partie wohl massgeblich verändert. Die Freiburger waren in Spiel 3 der Halbfinalserie von Beginn weg das aktivere und bessere Team. Marcus Sörensen und Co. erspielten sich Chance um Chance. Am Ende lautete das Schussverhältnis 39:16 zugunsten der Gastgeber. Hughes aber liess sich – bis auf die eingangs erwähnte Szene – nicht bezwingen. «Es war ein Mix zwischen Glück und guter Arbeit», erklärte Kanadier mit Schweizer Pass. «Die vielen Schüsse haben mich im Spiel gehalten. Ich hatte gar keine Zeit, um zu überlegen. So ist es einfacher, zu spielen.»

Schwaches Überzahlspiel

«Wenn du sie vorne nicht machst, kriegst du sie hinten rein»: Für Gottéron sollte sich so am Ende die alte Sportweisheit bewahrheiten. Lausanne-Stürmer Damien Riat schloss in der 45. Minute ein schönes Solo zum 1:0 ab, indem er Berra in der nahen Ecke erwischte. Zehn Minuten später machte Théo Rochette in Unterzahl mit dem zweiten Treffer den Deckel zu und das Break in der Serie perfekt. Für die Freiburger war es bereits der dritte Shorthander, den sie in den Playoffs kassiert haben, nachdem es in der Regular Season noch ohne gegangen war. Auch deshalb muss Gottéron das verlorene Spiel auf seine Kappe nehmen – annulliertes Tor hin oder her.

«Wir haben Lausanne ausgespielt, es von A bis Z dominiert, aber kein Tor geschossen. So einfach ist das», stellte Dubé nüchtern fest. Sechs Minuten Überzahlspiel hätten die Gelegenheit geboten, das zu ändern. Anders als noch in der Qualifikation ist das Powerplay der Freiburger aktuell aber völlig ungenügend. «Es war schlecht», konstatierte auch Dubé, «und hat uns das Spiel gekostet.» Lausanne habe seine Spielweise in Unterzahl angepasst, bemerkte Bertschy. «Sie wollten in diesen Spielsituationen die Duelle mehr gewinnen als wir.»

Gottéron-Hüter Reto Berra kassiert das 1:0 durch Damien Riat.
Bild: Keystone

Nicht alles schlecht

Über das gesamte Spiel hinweg hielt dieser Eindruck allerdings nicht stand. Erstmals konnte der LHC sein intensives Pressing – sei es wegen fehlender Kraft oder einer neuen taktischen Ausrichtung – nicht aufziehen. Die Gastgeber, die wie angekündigt auf die verletzten Killian Mottet und Benoît Jecker verzichten mussten, dafür erstmals in diesem Halbfinal wieder auf Raphael Diaz zählen konnten, markierten von der ersten Minute an ihr Revier und kamen deutlich besser aus ihrer eigenen Zone als in den ersten beiden Spielen. «Wir wollten unbedingt gewinnen. Der gute Start in die Partie verlieh uns Energie. Wir waren den Waadtländern auf den Fersen und setzten sie unter Druck», analysierte Bertschy. Der grossartige Sololauf von Riat habe seiner Mannschaft dann den Kopf gekostet. Trotz der Niederlage sah der Düdinger auch Positives. «Wir hatten eine gute Energie, gewannen Duelle und konnten Chancen kreieren, während wir Lausanne nur wenig zugestanden haben.» Wenn sie so weiterspielen würden, hätten sie die Chance, die Serie zu drehen. Bedingung dafür sei eine bessere Effizienz, hielt Bertschy, der selbst zu Beginn des Mitteldrittels allein vor Hughes gescheitert war, fest.

Leader sind gefordert

Unbestritten ist, dass die Freiburger nach dem Break der Lausanner unter Zugzwang stehen und nun einmal in der Waadt gewinnen müssen, wollen sie in den Final einziehen. «Egal wo, egal in welchem Stadion, wir müssen die nächste Partie für uns entscheiden», sagte Bykow mit Blick auf das vierte Spiel der Serie vom Montagabend in Lausanne. Gross Zeit, um mit der bitteren Heimniederlage zu hadern, bleibt den Freiburgern dank des hohen Spielrhythmus glücklicherweise keine. Dubé wollte denn auch nicht auf eine möglicherweise angeknackste Moral eingehen. «Wir müssen jetzt einfach in Lausanne siegen, das ist alles. Dazu müssen wir in der gleichen Art und Weise wie heute auftreten und ganz einfach einen Weg finden, um zu treffen.»

Es lag nicht an den Stöcken, dass Chris DiDomenico und Co. am Samstag kein Tor erzielen konnten.
Bild: Keystone

Ob Mottet und Jecker für diese wegweisende Partie wieder einsatzbereit sind, konnte oder wollte der Gottéron-Coach nicht sagen. Wollen die Freiburger die Serie ausgleichen, ist eine Steigerung bei den Special Teams indes unabdingbar. Nur gerade zwei Powerplay-Treffer in den bisher total 21 Minuten Überzahl gegen den LHC sind schlicht zu wenig. Gefordert sind diesbezüglich gerade die Ausländer um Chris DiDomenico, Lucas Wallmark und Sörensen. Von ihnen kommt aktuell zu wenig, um dieses keineswegs unwiderstehliche Lausanne schlagen zu können.

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