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7 Ziele und 44 Massnahmen: Das umfasst die Biodiversitätsstrategie

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Der Kanton hat seine umfassende Strategie für den Schutz der Biodiversität vorgestellt. Diese umfasst sieben Ziele mit 44 Massnahmen. Der Kanton beantragt für die Umsetzung einen zusätzlichen Kredit von 20 Millionen Franken. 

«Die Biodiversität ist essenziell für die Lebensqualität und umfasst wichtige Ökosysteme.» Mit diesen Worten eröffnete Didier Castella, FDP-Staatsrat und Direktor der Land- und Forstwirtschaft, die Präsentation der konkreten Massnahmen der kantonalen Biodiversitätsstrategie. Letztere hatte der Staatsrat bereits vor einem Jahr vorgestellt (die FN berichteten). Der Entwurf führte zu einiger Kritik: Bei der öffentlichen Vernehmlassung im Sommer 2022 haben unter anderem die Mitglieder der Umweltschutzstiftung WWF Freiburg kritisiert, dass der Staatsrat in der Strategie weder ausreichende Mittel für deren Umsetzung bereitgestellt noch Massnahmen konkretisiert habe. 

Der Staatsrat hat nun am Mittwoch auf die Kritik reagiert und zusammen mit einer Delegation des Amts für Wald und Natur die fertiggestellte Fassung der kantonalen Strategie zum Schutz der Biodiversität ausgeführt. Diese besteht aus sieben Zielen, die mit insgesamt 44 Massnahmen konkretisiert werden (siehe Kasten). «Es ist also nicht nur eine Strategie, sondern auch ein konkreter Aktionsplan», unterstrich deshalb Amtsvorsteher Dominique Schaller. Und Castella hob die Wichtigkeit dieser Strategie hervor:

Schon seit 1900 sind sich die Wissenschaftler einig, dass die Biodiversität in der Schweiz, wie überall auf der Welt, stark zurückgeht.

Didier Castella 
Staatsrat 

Es zeige sich überall ein alarmierendes Bild. «Der Verlust der biologischen Vielfalt wird vom Weltwirtschaftsforum heute als eines der bedrohlichen Risiken für die Gesellschaft in den nächsten zehn Jahren identifiziert.» Es sei also umso wichtiger, diese wertvolle Biodiversität in Freiburg zu schützen. 

Vision 2035 

Das Sprichwort «Was lange währt, wird endlich gut» ist beim vorgelegten Massnahmenpaket zutreffend. Denn das Amt für Wald und Natur hatte schon 2021 mit dem Ausarbeiten einer Strategie begonnen, nachdem es 2020 eine Bestandesaufnahme gemacht hatte. Das Gesamtkonzept orientiert sich an der Strategie und dem Aktionsplan Biodiversität Schweiz, präzisierte Amtschef Schaller. Sie berücksichtige die bestehenden nationalen und kantonalen Planungen: «Wir haben versucht, keine Doppelspurigkeiten zu schaffen.» Anhand von verschiedenen Indikatoren und Zielen können die Verantwortlichen die Umsetzung der Strategie überwachen. 

Zum Inhalt der Biodiversitätsstrategie zählen nicht nur die sieben Ziele, sondern auch die sogenannte Vision 2035. «2035, weil 2030 zu früh und 2050 zu spät wäre», erklärte Dominique Schaller mit einem Schmunzeln. Die Vision beinhaltet vier verschiedene Punkte. So soll die Bevölkerung des Kantons zum Beispiel die Bedeutung der Biodiversität als wesentliche Lebensgrundlage anerkennen. 

Die Biodiversität in der Schweiz, wie überall auf der Welt, geht stark zurück.
Aldo Ellena

Zusätzlicher Kredit 

«Heute wird die Erhaltung und Förderung der Biodiversität hauptsächlich durch Beiträge an Landwirte finanziert», erklärte Agrardirektor Castella weiter. Zudem finanzierten mehrere Programme des Kantons und insbesondere des Bundes Massnahmen zur Erhaltung der Biodiversität. Die Beträge, die der Finanzplan bereits für die Massnahmen der kantonalen Biodiversitätsstrategie vorsieht, liegen bei rund 23 Millionen Franken. «Im Rahmen von anderen kantonalen Planungen werden ausserdem dafür jährlich 12,2 Millionen Franken eingesetzt», führte Schaller aus. Insgesamt werden derzeit bereits rund 35 Millionen Franken pro Jahr für Massnahmen eingesetzt.

Für den Zeitraum 2023 bis 2028 beantragt der Staatsrat nun einen zusätzlichen Kredit, wie der Vorsteher des Amts für Wald und Natur erklärte. Dieser Kredit belaufe sich auf rund 20,5 Millionen Franken. Dabei handle es sich um eine erste Etappe, stellte er klar:

Es würde mich überraschen, wenn man 2028 sagen würde, dass wir das Problem des Verlusts der biologischen Vielfalt gelöst haben.

Dominique Schaller 
Vorsteher des Amts für Wald und Natur

Deshalb wird es 2028 eine Neubewertung geben, so vermutet Schaller: «Eine Fortsetzung dieses Programms wird sicherlich notwendig sein.» 

Auswirkung auf Gemeinden

Die kantonale Biodiversitätsstrategie ziele in erster Linie auf staatliches Handeln ab. Allerdings: «Es wird zwangsläufig auch Konsequenzen für und Auswirkungen auf die Gemeinden haben», so Francesca Cheda, Sektionschefin Natur und Landschaft. «Wir wünschen uns eine Zusammenarbeit mit den Gemeinden.» Damit wolle der Kanton den Gemeinden auch die Möglichkeit geben, einen besseren Zugang zu Daten zu haben: Damit sollen sie die Massnahmen zum Schutz der Artenvielfalt besser umsetzen können. 

«Es handelt sich also um eine bereichsübergreifende Strategie», schloss Staatsrat Didier Castella. Die Strategie liegt aufgrund des Kreditantrags noch beim Grossen Rat vor. Castella erwartet den Beginn der Debatte noch vor Ende Jahr. 

Strategie 

Sieben Ziele für mehr Biodiversität 

Die kantonale Biodiversitätsstrategie weist sieben Hauptziele auf, die mit 44 Massnahmen konkretisiert werden. Diese werden in der Botschaft zur kantonalen Biodiversitätsstrategie vorgestellt. 

Als erstes Ziel wurde die Planung der ökologischen Infrastruktur festgesetzt. Unter ökologischer Infrastruktur versteht der Staatsrat ein Netzwerk von Biotopen und natürlicher Strukturen. 

Als Zweites sollen die ökologische Infrastruktur in die Raumplanungsinstrumente integriert und der Rechtsschutz von Biotopen sichergestellt werden. 

Als Drittes sollen ökologisch wertvolle Flächen und natürliche Strukturen unterhalten werden. Damit das erreicht werden kann, müssen die Nutzungsbedingungen dieser Flächen definiert werden.

Mit dem vierten Ziel strebt die Strategie an, die ökologische Infrastruktur bedarfsgerecht zu ergänzen. Biodiversität braucht Raum, aber auch Verbindungen. Damit die ökologische Infrastruktur funktionsfähig ist, muss ihre Fläche ökologisch effizient ergänzt werden. 

Die Strategie beinhaltet fünftens auch, prioritäre Arten zu stärken und zu schützen. Auch seltene oder bedrohte Arten müssen überwacht werden. 

Das sechste Ziel ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Die Biodiversität ist laut der Botschaft des Staatsrats in der öffentlichen Wahrnehmung nicht sehr präsent. Es sei wichtig, die Bedeutung von Handlungen für den Biodiversitätsschutz zu betonen und Verhaltensweisen zugunsten des Artenschutzes zu fördern.

Der Erfolg der Strategie hänge von den verschiedenen involvierten Dienststellen ab. Nicht zuletzt soll also die Berücksichtigung von Biodiversität in den verschiedenen Sektoralpolitiken gefördert werden. agr

Mehr Informationen unter: www.fr.ch/de/energie-landwirtschaft-und-umwelt

Veranstaltung 

Ausflug in ein Naturschutzgebiet

Wer Biodiversität und prähistorische Geschichte erleben will, kann einen geführten Ausflug ins Herz des Naturschutzgebiets Grande Cariçaie zwischen Chevroux und Gletterens unternehmen. Diesen organisiert das Tourismusbüro von Estavayer-le-Lac in Zusammenarbeit mit der Association de la Grande Cariçaie. Er findet am Sonntag, 24. September, statt. Die Teilnehmenden können zusammen mit einer sachkundigen Biologin einen Spaziergang durch den geschützten Lebensraum machen. Der Ausflug beinhaltet auch das Eintauchen in die Geschichte des Seedorfs Gletterens. agr

Weitere Informationen und Tickets: www.estavayer-payerne.ch

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