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Sprachkurse sollen die Integration von Fremdsprachigen in Laupen fördern

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Seit einem Jahr bietet ein Laupener Verein Fremdsprachigen in Laupen und der Umgebung Deutschkurse an. Die Kurse sind meistens gut besucht und sollen helfen, die Teilnehmenden rascher integrieren zu können.

Im Physikzimmer der Sekundarschule Laupen spielen sich an diesem Donnerstagabend unerwartete Szenen ab. Wenn die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe bereits zu Hause sind, büffeln hier mehrere Frauen Grammatik und Wortschatz. Ihr Ziel: die deutsche Sprache zu lernen.

«Ich gratuliere dir, ich lade ihn ein, wir schicken ihnen eine Karte.» Heute werden fleissig Personalpronomen geübt. Kursleiterin Cornelia Dietrich geht durch die Reihen und kontrolliert, ob die Kursteilnehmerinnen die richtigen Worte finden. «Eigentlich kommen zehn Frauen an diesen Kurs, aber heute haben sich sechs abgemeldet», sagt sie. «Das ist aber eine Ausnahme.»

Sämtliche Teilnehmerinnen stammen aus einem anderen Land. Die vier, die gekommen sind, sind aus Sri Lanka, Kosovo, China und Thailand. Dass an ihrem Kurs nur Frauen teilnehmen, sei ein Zufall. «In anderen Kursen hat es auch Männer.»

Nachfrage ist da

Dass die Frauen und Männer in den Abendstunden hier überhaupt Deutsch lernen können, ist einer Gruppe von Frauen aus der Region Laupen zu verdanken. Diese haben vor einem Jahr den Verein «Gemeinsam in Laupen» gegründet. Die Idee, fremdsprachigen Erwachsenen Deutschkurse anzubieten, sei aber schon länger da gewesen, sagt Marianne Kropf, Präsidentin des Vereins. Sie habe die Idee zunächst in der Sozialkommission der Gemeinde Laupen aufgenommen. Von dort wie auch von den Schulen und den sozialen Diensten habe Kropf erfahren, dass das Bedürfnis nach Deutschkursen in Laupen und Umgebung gross sei. «In der Region Laupen hat es kein solches Angebot für fremdsprachige Erwachsene», so Kropf.

Aus diesem Grund hätten sie und weitere Personen aus Laupen eine Arbeitsgruppe und anschliessend einen Verein gegründet. Nach einem Informationsanlass im März 2021 und mit Hinweisen in den sozialen Medien seien die ersten Kurse schnell ausgebucht gewesen. «Im Herbst 2020 hätten wir mit den Kursen starten wollen.» Aufgrund der Corona-Krise sei der Start der Kurse auf Frühling 2021 verschoben worden. Unterstützung hätten sie dabei vom Kino Laupen erhalten, wo sie die ersten Kurse abhalten konnten.  

Auch Bösinger sind da

Um die Kurse überhaupt finanzieren zu können, hätten sie Unterstützung gebraucht, erzählt Kropf. Denn die Deutschkurse in Laupen sind für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fast kostenlos. «Sie zahlen lediglich fünf Franken pro Kurstag und müssen einen kleinen Beitrag für die Lehrmittel zahlen.» Um dies ermöglichen zu können, haben beide Kirchen einen Unterstützungsbeitrag gespendet. Auch die Burgergemeinde Laupen spreche dem Verein Unterstützung zu. Und schliesslich beteiligt sich auch die Gemeinde Bösingen finanziell an den Kursen. Sie habe selbst einen Kurs für Fremdsprachige aufziehen wollen und habe dann von der Initiative in Laupen erfahren. Die Nachfrage nach solchen Kursen sei auch dort gross. «Ein Drittel der Kursteilnehmenden sind aus Bösingen.»  

Erwachsene lernen anders

Auch die Kursleiterin Cornelia Dietrich ist im benachbarten Bösingen hauptberuflich Lehrerin und bringt den dortigen Kindern Deutsch als Zweitsprache bei. «Mich haben schon oft die Eltern gefragt, ob sie auch an die Kurse kommen können.» Sie habe sich deshalb selbst überlegt, in Bösingen etwas auf die Beine zu stellen, als Marianne Kropf sie kontaktierte. Sie habe zugesagt, sich als Lehrerin für die Kurse zur Verfügung zu stellen mit der Bedingung, dass sie die fremdsprachigen Erwachsenen aus Bösingen mitnehmen könne. «Für die Kinder mit einer anderen Erstsprache ist es enorm wichtig, dass ihre Eltern sich auch für Deutsch interessieren.» So würden die Kinder die Sprache schneller lernen.

Es sei ganz etwas anderes, Erwachsenen eine Sprache zu vermitteln, als Kindern. «Kinder springen viel mehr auf eine spielerische Bildung an als Erwachsene.» Es sei daher nicht ganz so einfach, den Erwachsenen die Sprache zu erklären. Für die Vorbereitung eines Kurses in Laupen brauche es daher viel Vorbereitung. «Es steckt viel Arbeit dahinter, aber es macht mir auch Spass», so Dietrich.

Vielfältige Gründe

Die Teilnehmerinnen seien sehr dankbar, dass es diese Kurse gibt. Die Motivationen, die Sprache zu lernen, seien vielfältig, sagen Kropf und Dietrich. Einige Teilnehmerinnen sind erst seit kurzem in der Schweiz, andere sind seit vielen Jahren da und hätten ihre Interessen stets hintangestellt. Als sie in die Schweiz gekommen seien, habe zunächst der Mann Deutsch gelernt, damit er eine Arbeit findet, dann hätten die Kinder in der Schule die Sprache gelernt. Nun sei es an ihnen, Deutsch zu lernen.

«Die Teilnehmerinnen möchten die Sprache lernen, um mit ihren Nachbarn reden oder um ihren Kindern in der Schule helfen zu können.» Auch bei der Suche nach einer Arbeit sei die Sprache wichtig. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer benötigen daher einen Abschluss für das Niveau A2. Der Verein in Laupen will die Kursteilnehmenden nun auf diese Prüfungen vorbereiten.

Ein wichtiges Ziel der Sprachkurse sei natürlich auch die Integration der Teilnehmenden, sagt Kropf. «Die Sprache ist ein wichtiger Teil dafür.»

«Deutsch ist kompliziert»

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dementsprechend sehr motiviert, die Sprache zu lernen. «Es gibt sehr fleissige Schülerinnen und Schüler, die jeden Kurs besuchen», sagen Dietrich und Kropf. Andere würden nicht so oft kommen. Das liege auch daran, dass einige Teilnehmende arbeiten müssten.

Die Schülerinnen bei Cornelia Dietrich üben zum Schluss Adjektive. «Schnell, schneller, am schnellsten. Klein, kleiner, am kleinster.» Aller Anfang ist schwer. Oder wie eine Teilnehmerin sagt: «Deutsch ist ein wenig kompliziert.»

Zahlen und Fakten

Insgesamt sind 20 Nationen vertreten

Insgesamt nehmen momentan 37 Personen an den Deutschkursen in Laupen teil, davon 30 Frauen und sieben Männer. 21 Teilnehmende kommen aus Laupen, 11 aus Bösingen und der Rest aus umliegenden Gemeinden wie Neuenegg oder Mühleberg. Die Teilnehmenden kommen aus allen Ecken der Welt: Insgesamt sind 20 Nationen vertreten. Das Alter der Schülerinnen und Schüler liegt zwischen 25 und 48 Jahren. Neben den Deutschkursen als Zweitsprache in den Lernstufen A1 und A2 bietet der Verein «Gemeinsam in Laupen» auch einen Muki-Deutsch-Treff an. Dort können Mütter und Kinder im Vorschulalter spielerisch Deutsch lernen für den Alltag in der Schweiz. Zudem bietet der Verein neu Konversationskurse an.

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