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St. Ursner diskutieren über ihre Gemeinde

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Die Einwohnerinnen und Einwohner von St. Ursen sollen aktiv mitreden, wie ihre Gemeinde sich weiterentwickeln soll. Aus diesem Grunde lädt der Gemeinderat sie für den Samstag zu einem Workshop ein. Ziel ist es, möglichst viele Wünsche und Ideen zu sammeln und sie nach Prioritäten zu ordnen, um dem Gemeinderat so Leitplanken für seine künftige Arbeit zu geben.

Anfrage kam zu früh

Der Ursprung dieses partizipativen Projekts gehe auf den Legislaturwechsel zurück, erklärt Syndic Albert Studer. Nach den Wahlen 2016 kamen drei Mitglieder neu in den siebenköpfigen Gemeinderat; er selbst übernahm das Amt des Ammanns. «Neue Leute haben neue Ideen und machen sich neue Gedanken.» Zum Beispiel über eine Fusion. «Dieses Thema ist uns allen in irgendeiner Form ein Anliegen», sagt er.

Der neue Gemeinderat habe sich aber damals überfahren gefühlt mit der Anfrage von Tafers und St. Antoni, in den Fusionsprozess einzusteigen. «Wir mussten uns erst finden und in der eigenen Gemeinde einarbeiten. Deshalb war es für uns viel zu früh, über ein Zusammengehen mit anderen Gemeinden zu diskutieren», führt er aus. Doch sei sich der Gemeinderat einig gewesen, das Thema wieder aufgreifen zu wollen.

Kooperation mit vielen

Doch mit wem könnte die siebentgrösste Sensler Gemeinde fusionieren? Bei der Feuerwehr, beim Wasser und neu auch beim Schulkreis arbeitet St. Ursen mit Rechthalten zusammen; auch die Fussballklubs sind zusammen organisiert. Von Giffers und Tentlingen erhält St. Ursen Wasser, wenn das Käserli-Wasser aus Plasselb nicht reicht. «Einige Bürger haben auch eine Affinität Richtung Oberland», so der Syndic.

St. Ursen sei eine aktive Gemeinde, die eine wichtige Brückenfunktion wahrnehme. Wachstumspotenzial gebe es aber wenig, weil die Gemeinde kaum neues Bauland einzonen könne. Diese Beispiele zeigten, dass St. Ursen mit rund 1300 Einwohnern vor Problemen stehe, welche die Gemeinde alleine nicht lösen könne. Auch administrativ gebe es Grenzen: Im Milizsystem werde es immer schwieriger, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, zum Beispiel bei den feuerpolizeilichen Kontrollen.

Den Puls fühlen

«Wir wollten nicht allein entscheiden, wie es weitergeht, sondern die Bevölkerung miteinziehen.» Das Pulsfühlen mittels Fragebogen oder Diskussionsrunde hat die Gemeinde wegen des Risikos einer tiefen Rücklaufquote mit schlechter Aussagekraft verworfen. Stattdessen ist sie dem Beispiel der Gemeinden Plaffeien und Schmitten gefolgt: Diese haben mit den Projekten «Plaffeien 23» und «World-­Café Leitbild 2040» die Bürger zu Workshops eingeladen, um gemeinsam Ideen für die Plaffeier Dorfplatzgestaltung oder für ein neues Leitbild der Gemeinde Schmitten zu erarbeiten (die FN berichteten).

«Weil wir selber keine Erfahrung bei diesen partizipativen Prozessen haben, holten wir uns extern Hilfe», führt Albert Studer aus. Der Gemeinderat hat schliesslich Patrick Rohr engagiert. Der Journalist und ehemalige Fernsehmoderator hat heute ein Büro für Kommunikationsberatung. «Wir hoffen, dass ein bekanntes Gesicht wie seins die Bevölkerung zusätzlich motiviert, am Workshop teilzunehmen.» Zusammen mit den Profis hat der Gemeinderat ein Konzept für den Workshop erarbeitet.

So werden am kommenden Samstag ab 9 Uhr in der Turnhalle drei grosse Sachbereiche in Form von Plakatwänden präsentiert. Die Themen sind breit gestreut: Wie viele Gemeinderäte braucht es? Soll St. Ursen fusionieren, und wenn ja, mit wem? Sind 30er-Zonen erwünscht? Was fehlt an Infrastrukturen in der Gemeinde? Braucht es ein Angebot Wohnen im Alter, einen Kreisel im Dorfeingang, verkehrsberuhigende Massnahmen? Fehlen Angebote für Kinder und Jugendliche? Welche Wünsche haben die Vereine?

Wie gut die Bevölkerung mitmacht, darüber wagt Albert Studer keine Prognosen abzugeben. «Wenn gleich viele Bürgerinnen und Bürger kommen wie jeweils an die Gemeindeversammlungen, müssen wir zufrieden sein», sagt er. Das wären dann so zwischen 50 und 70 Leute. Er hofft aber, dass es mehr werden. Der Gemeinderat hat das Projekt in den vier politischen Parteien CVP, FDP, SVP und Mitte-links-CSP bereits vorgestellt, ebenso an der jährlichen Versammlung der Vereins­präsidenten. «Jeder kann kommen, Kinder, Jugendliche, ältere Leute», so der Syndic. Je breiter abgestützt das Ganze sei, umso besser. Neuzuzüger, teils französischer Muttersprache, hätten eine neue Dynamik in die Quartiere gebracht. «St. Ursen ist dafür bekannt, dass die Leute etwa bei Grossanlässen zusammenstehen und einander helfen.» Er hoffe, dass diese Haltung auch beim Workshop zum Ausdruck komme.

Jeder Teilnehmende erhält nach der allgemeinen Präsentation fünf Kleber, mit denen er an den Plakatwänden seine Prioritäten von eins bis fünf durch die Vergabe von Punkten markieren kann. Diese Wertung ergibt am Ende eine Rangliste, was die Bevölkerung will und welchem Thema sie den Vorrang gibt. Die Auswertung ergibt dann ein Programm, das noch in dieser Legislatur umgesetzt oder geplant werden soll und das in der nächsten ein Handlungsschwerpunkt sein soll. «Ziel ist eine klare Priorisierung.»

Den Abschluss des Workshops, der von 9 bis 13 Uhr geht, bildet ein geselliger Teil. «Es soll Zeit für Begegnung und Austausch sein», sagt Albert Studer. Deshalb ist auch ein grosses Apéro und musikalische Unterhaltung vorgesehen.

«St. Ursen ist dafür bekannt, dass die Leute etwa bei Grossanlässen zusammenstehen und einander helfen.»

Albert Studer

Ammann von St. Ursen

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