Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Stabsübergabe im Geburtshaus Petit-Prince

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ende November geht die Mitbegründerin des ersten und bisher einzigen Geburtshauses im Kanton Freiburg, Elisabeth Wyler, in Pension. Auf Ende Jahr verlässt auch ihr Mann Heinz die Institution. Er war zehn Jahre lang Geschäftsführer des Petit-Prince.

Zufrieden und stolz wirken Elisabeth und Heinz Wyler, als die FN sie im Geburtshaus Petit-Prince zum Gespräch für ein Abschiedsporträt treffen. Am Samstag gab es zu ihren Ehren noch eine kleine hausinterne Party. Aber schon bald ist Schluss.

Elisabeth Wyler blickt auf eine lange Berufskarriere im Zeichen des selbstbestimmten Gebärens zurück. Im Jahr 1999, vor fast 25 Jahren, gründete sie im Kanton Freiburg zusammen mit Anne-Marie Mettraux das erste Geburtshaus der Westschweiz. Die beiden Hebammen tauften es auf den Namen Le Petit-Prince.

Zunächst war das Geburtshaus in einer alten Villa in Givisiez untergebracht. Mit jedem Jahr kamen aber mehr Frauen, die nicht auf herkömmliche Weise in einem Spital gebären wollten, und es wurde eng. Als das Petit-Prince 2012 schliesslich auf die kantonale Spitalliste kam, wurde ein Umzug in grössere und moderne Räumlichkeiten in Villars-sur-Glâne unausweichlich. Das war der Zeitpunkt, als Heinz Wyler einstieg. Die Expertise des ehemaligen und damals bereits pensionierten Kaderbeamten war gefragt. Die administrativen Anforderungen, die mit der Aufnahme auf die Spitalliste einhergingen, erforderten eine professionelle Geschäftsleitung. 

Stark gewachsen

«Ich glaube, ich darf stolz sein, auf das, was wir geschafft haben», sagt Elisabeth Wyler.

Unser Geburtshaus hat als Ergänzung zum Spital, die dringend nötig war, überzeugt. Das erfüllt mich mit einer grossen Befriedigung.

Elisabeth Wyler
Mitgründerin des Petit-Prince

Tatsächlich lässt sich ihr Werk sehen: Aus einem kleinen Projekt mit anfänglich drei Hebammen ist eine Institution mit rund 30 Mitarbeiterinnen geworden. Und waren es zu Beginn noch 26 Geburten pro Jahr im Petit-Prince, werden heute 110 durchgeführt. In den letzten zehn Jahren hat die Einrichtung ihren Umsatz verdreifacht.

«Wir sind auf der Spitalliste des Kantons», unterstreicht Heinz Wyler die Tragweite des Unternehmens.

Viele haben die Vorstellung, dass in einem Geburtshaus einfach ein bisschen mit Räucherstäbchen und Kerze geboren wird. Aber wir müssen die gleichen Anforderungen erfüllen wie ein Spital – in Bezug auf Qualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.

Heinz Wyler
Geschäftsführer des Petit-Prince
Heinz Wyler hat unter anderem das Rechnungswesen im Petit-Prince professionalisiert.
Marc Reidy

Ganzheitliche Betreuung

Der Anspruch in Sachen Geburtshilfe unterscheidet sich allerdings klar von jenem eines Spitals. Elisabeth Wyler ging es von Anfang an um eine ganzheitliche Betreuung der schwangeren Frau. Denn in ihrer Zeit als Spitalhebamme sah sie die Frauen oftmals weder vor noch nach der Geburt. Bei einem Schichtwechsel konnte sie den Geburtsvorgang oftmals nicht bis zum Schluss begleiten. «Gestört hat mich aber auch, wenn Entscheidungen bloss im Interesse des Arztes gefällt wurden.» 

Später, als sie parallel zu ihrer Tätigkeit im Geburtshaus noch in der Geburtsabteilung Riggisberg als Beleghebamme arbeitete, erfuhr sie jedoch, dass es auch in einem Spital anders gehen kann. «Das war eine Traumgeburtshilfe», schwärmt Elisabeth Wyler rückblickend. «Es gab den Respekt vor der Geburt und den Respekt zwischen den Mitarbeitenden.» Ärzte und Hebammen hätten miteinander auf Augenhöhe zusammengearbeitet. 

Im eigenen Geburtshaus eine rein physiologische Geburtshilfe zu betreiben, die ohne medizinische Intervention wie PDA, Glocke und das Öffnen der Fruchtblase auskommt; eine, welche die Frau einfach im selbstständigen Gebären unterstützt, bedeutet allerdings viel Verantwortung. Doch Elisabeth Wyler war damals dazu im Alter von 40 Jahren und mit fast 20-jähriger Berufserfahrung bereit.

Elisabeth Wyler neben einer Gebärwanne. Rund die Hälfte der Geburten im Geburtshaus erfolgen im Wasser.
Marc Reidy

Saubere Risikoabwägung

Die Hebamme kannte und respektierte zudem stets die Grenzen der ausserklinischen Geburtshilfe. «Ich habe eine Frau lieber früher ins Spital eingewiesen als zu spät», sagt sie. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO verlaufen jedoch 85 Prozent der Schwangerschaften und Geburten völlig normal. «Dennoch finden heute in der Schweiz bloss fünf Prozent der Geburten ohne medizinische Intervention statt», bedauert Wyler. «Das ist zu viel.» Für ihren Mann Heinz gehört eine saubere Risikoabwägung eben auch zum Qualitätsmanagement. Da die Frauen im Geburtshaus schon während der Schwangerschaft betreut würden, fielen hier viele Risiken weg. «Im Übrigen passieren Vorfälle häufig, weil interveniert wird», gibt Wyler zu bedenken.

Dass Geburtshäuser auch heute noch kritisch beäugt werden, bereitet Elisabeth Wyler dann besonders Mühe, wenn damit den Frauen Angst gemacht werde. «Das kostet viel Kraft.»

Für den guten Ruf

Aber auch die jungen Hebammen seien nicht selten erstaunt, wenn sie im Geburtshaus erlebten, was eine natürliche Geburt wirklich ist. Für Elisabeth Wyler ist das keine Überraschung:

Das Pathologische, also Krankhafte, erhält in der Ausbildung und in den Spitälern so viel Raum, dass man gar nicht anders denken kann.

Elisabeth Wyler
Mitgründerin Le Petit-Prince

Sie frage sich manchmal, ob die Fachhochschulausbildung nicht zu stark auf die Pathologie ausgerichtet sei. Andererseits habe die Aufwertung des Berufs dazu geführt, dass die Hebammenarbeit heute eine grössere Akzeptanz erfahre.

Für den guten Ruf von Geburtshäusern starkgemacht haben sich in jedem Fall Elisabeth und Heinz Wyler. Heinz Wyler stellt denn auch mit Freude fest, dass das Geburtshaus Le Petit-Prince sowohl in der Bevölkerung wie auch in der Politik eine hohe Akzeptanz hat.

Heute ist das Verhältnis mit der Kantonsverwaltung und dem HFR von gegenseitigem Respekt geprägt.

Heinz Wyler
Geschäftsführer Le Petit-Prince

Gleichwohl werde die angespannte Situation im Gesundheitswesen den Geburtshäusern weiterhin viel Verhandlungsgeschick mit den Versicherern abverlangen. Komme hinzu, dass die Anzahl der Geburten in den letzten Jahren gesunken sei, was einen wirtschaftlichen Betrieb nicht einfacher mache.

Doch Elisabeth und Heinz Wyler freuen sich jetzt auf einen neuen Lebensabschnitt und sind glücklich, das Geburtshaus in guten Händen zu wissen.

Zukunft

Neue Leitung steht

Nach dem formellen Weggang von Elisabeth und Heinz Wyler auf Ende Jahr wird das Geburtshaus Le Petit-Prince neu organisiert. Die medizinische Leitung übernehmen die Hebammen Fanny Mewes-Toumi und 
Daniela Vetter. Geschäftsführerin wird Véronique Blanchard. Infos zu den Dienstleistungen des Geburtshauses gibt es unter Le-petit-prince.ch. rsa

.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema