Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Stimmungsbericht eines Wahlsonntags aus dem Rathaus

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Freiburger Wahlzentrum wurden die Resultate der National- und Ständeratswahlen gespannt erwartet. Die FN waren bei diesen emotionalen Stunden dabei.


Die Wandelhalle des Freiburger Rathauses ist an diesem Sonntag das kantonale Wahl- und Medienzentrum. Bereits kurz nach Mittag herrscht eine gespannte Stimmung. An den langen Tischreihen arbeiten die Journalistinnen und Journalisten der nationalen und regionalen Medien eifrig an ihren Computern. Die schöne Aussicht auf die Freiburger Altstadt verschmähen die Medienleute, denn jetzt interessiert sie vor allem ihr Bildschirm und darauf die Seite der Staatskanzlei. Diese gibt nach und nach die Wahlresultate der verschiedenen Gemeinden preis.

FDP-Kandidatin Johanna Gapany lässt sich vor dem TV-Auftritt pudern.
Bild Jean-Baptiste Morel

Wer isst das Politfondue?

In den verschiedenen Ecken der Wandelhalle haben sich TV- und Radiosender einquartiert. Bereits gegen 13 Uhr lässt sich der SVP-Politiker Nicolas Kolly in der RTS-Ecke schminken und gibt ein erstes Interview. Seine Chancen, den zweiten SVP-Nationalratssitz zurückzuerobern, stehen zu diesem Zeitpunkt gut. Und er wird ihn sich später auch sichern.

Derweil tischen die Journalisten von SRF ein Politfondue auf. Im Caquelon steckten sieben Gabeln, alle in den Farben der aktuellen Nationalratsparteien. «Die Frage ist nun, welche Gabel zugunsten einer neuen dunkelgrünen Gabel rausfliegen wird», meint einer der Journalisten und blickt in die Ecke der roten und der hellgrünen Gabel – symbolisch für SP und Grüne.

Alizée Rey (SP) und Gerhard Andrey (Grüne) stützen sich gegenseitig.
Bild Charles Ellena

Noch sind nur wenige Politikerinnen und Politiker anwesend. Einige Staatsräte und ein Grüppchen der Mitte-Partei, gut erkennbar an ihren parteieigenen Jacken. Christine Bulliard-Marbach ist mit ihrer Entourage schon früh im Rathaus. Die Mitte-Politikerin gesteht:

Die Nervosität bleibt, auch wenn ich mich nun bereits zum vierten Mal zur Wahl stelle.

Christine Buillard-Marbach
Die Mitte

Schliesslich würden sich die Gesellschaft und auch der Mensch stetig verändern. Deshalb sei für sie ein Wahltag immer wieder aufs Neue aufregend. Bulliard-Marbach ist aber froh, dass das Wetter gut ist und der Stamm ihrer Partei im Hotel de La Rose und somit nicht weit weg ist. So komme sie immer wieder eine wenig an die frische Luft, während sie hin und her pendle.

Zu ihrer Unterstützung ist auch Bulliard-Marbachs Familie mitgekommen, und die Politikerin beugt sich über den Wagen mit ihrem Grosskind. Das Baby verbringt einen guten Teil des Nachmittags im Rathaus und wird von den Vertretern der Mitte verwöhnt und getragen. Parteipräsident Damiano Lepori gibt gar Interviews, während er den kleinen Jungen in seinen Armen wiegt.

Marie-France Roth Pasquier (die Mitte) mit François Genoud, Oberamtmann des Vivisbachbezirks.
Bild Jean-Baptiste Morel

Warten, suchen, laufen

Für die Medienleute ist der Nachmittag ein wahres Wechselbad zwischen Anspannung und Abwarten. Mal studieren sie die Resultate, mal diskutieren sie zusammen vor den Bildschirmen, welche Schlussfolgerungen bereits zu ziehen waren. Später stellen sie Videos auf die sozialen Medien oder stehen rauchend auf dem Rathausplatz. «Dieses Warten gehört auch zu einem Wahlsonntag», meint eine Journalistin und verschwindet schnell wieder hinter ihrem Computer.

Und immer wieder rennen die Medienleute los, um einen Kandidaten, eine Parteipräsidentin oder einen Staatsrat zu interviewen. «Sie ist so gefragt», ruft eine Journalistin der RTS verzweifelt ins Telefon, während sie suchend vor das Rathaus tritt und feststellt, dass die begehrte Politikerin schon anderswo interviewt wird.

Valérie Piller-Carrard (SP) tröstet Ursula Schneider Schüttel (SP), welche die Wiederwahl nicht geschafft hat.
Bild Thomas Delley

Kurz nach 15 Uhr steigt die Spannung plötzlich wieder. Bald sollen weitere Kandidatinnen und Kandidaten erscheinen. Ursula Schneider Schüttel kommt in den Raum und wird direkt zum Aufnahmestudio der RTS geführt, wo sie vorher noch geschminkt wird. Die abgewählte SP-Nationalrätin ist gefragt und steht den Medienleuten den Rest des Nachmittags geduldig Red und Antwort. 

Etwas abseits diskutieren derweil zwei Vertreter der Jungen Grünen und blicken sehnsüchtig zum Fenster mit der schönen Aussicht. «Kommt, wir gehen nun einfach selbstsicher dort hinüber», sagt die junge Frau und schreitet zum Fenster. Schon schiesst ein Kameramann der RTS aus seiner Ecke und scheucht die zwei jungen Leute zurück. Die Live-Übertragung soll in Kürze gestartet werden. Und zwar ohne sie.

Die neue FDP-Nationalrätin Nadine Gobet und die amtierende Mitte-Ständerätin Isabelle Chassot.
Bild Thomas Delley

Als die amtierende Ständerätin Johanna Gapany den Saal betritt, richtet sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden ganz auf sie. Kameraleute und Fotografen scharen sich um Gapany, während sie lächelnd und grüssend durch den Saal geht. Rasch wird sie noch abgepudert, bevor sie das erste Interview gibt, die Runde bei den verschiedenen Medienvertretern macht und schliesslich auf dem Plateau des Regionalsenders La Télé steht. Routiniert zückt sie ihr Handy und kontrolliert mit der Kamera, ob die Frisur immer noch sitzt. Ein, zwei Handgriffe und Gapany ist bereit für die nächsten Fragen.

Rendez-vous am 12. November

«Es geht mir gut», lacht Mitte-Ständerätin Isabelle Chassot, als sie sich dem Eingang des Rathauses nähert. Selbstsicher fügt sie an: «Rendez-vous am 12. November!» Ihre Parteikollegen gratulieren ihr zum Resultat, es werden Küsschen verteilt und Schultern geklopft. Überhaupt herrscht unter den Mitte-Politikern eine freudig-ausgelassene Stimmung. Sie rufen:

Für die Mitte – Hip-hip-hip!

Und machen Gruppenfotos mit den Kandidatinnen und Kandidaten aus ihren Reihen.Inzwischen sind fast alle Gemeinden ausgezählt. Der Raum füllt sich, und die Menschenmenge wird immer bunter: Linke, rechte, urbane und ländliche Politikerinnen und Politiker warten auf die letzten Resultate.

«Bulle ist ausgezählt», raunt eine ehemalige Grossrätin und beobachtet die Verschiebungen, die ausgelöst werden. Nun wartet der Saal noch auf die Auszählung von Val-de-Charmey – diese Gemeinde wird jedoch kaum etwas an den Schlussresultaten ändern können.

Treicheln für den neuen Nationalrat

Sind die Kandidierenden der SP und der Mitte schon länger im Rathaus, so lassen die FDP, SVP und die Grünen länger auf sich warten. «Auf Pierre-André Page sollte man besser nicht warten», schmunzelt einer der Journalisten. Schliesslich weile dieser gerade mit der Landwehr in Senegal. Die SVP-Vertreter haben sich in der Zwischenzeit vor dem Rathaus bereit gemacht. Die Entourage von Nicolas Kolly hat ihre Treicheln mitgenommen und sie in einer Reihe aufgestellt.

Christine Bulliard-Marbach (die Mitte) hat ihre ganze Familie ins Rathaus mitgebracht.
Bild Charles Ellena

Nun machen sie Fotos und läuten fröhlich, während Gerhard Andrey mit seiner Familie und gefolgt von den Mitgliedern der Grünen Partei das Rathaus betritt.Endlich nähert sich auch der Interview-Marathon von Alizée Rey dem Ende. Die Emotionen stehen ihr ins Gesicht geschrieben. Sie steht draussen auf dem Rathausplatz, als Andrey zu ihr tritt und sie umarmt. Ergriffen diskutieren die beiden miteinander. Für sie ist die Anspannung noch nicht vorbei.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen