In der Weltcup-Abfahrt von Cortina d’Ampezzo stürzt eine Athletin nach der anderen. Darunter die Schweizerinnen Corinne Suter, Michelle Gisin, Priska Nufer sowie die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Grund zur Freude hat hingegen Lara Gut-Behrami.
Das Rennen war bereits eine Stunde alt. Doch erst ein halbes Dutzend Athletinnen war heil im Ziel angekommen. Es folgte ein Ausfall nach dem anderen und viele längere Unterbrüche. Erwischt hatte es Favoritinnen wie Mikaela Shiffrin, Federica Brignone und Corinne Suter. Die Schwyzerin musste nach dem ersten Sprung abbremsen, offenbar verletzte sie sich bei der Landung. Gestürzt war sie zwar nicht, doch Suter schrie vor Schmerzen. Wie zuvor Shiffrin musste sie mit dem Helikopter abtransportiert werden, beide Diagnosen stehen noch aus.
Die Schweizerinnen traf es besonders hart. Nebst Corinne Suter stürzten auch Priska Nufer und Michelle Gisin. Stephanie Jenal konnte einen Sturz gerade noch abwenden, schaffte es aber dennoch nicht ins Ziel. Gisin landete in den Fangnetzen, während ihre Eltern die Fahrt im Zielraum verfolgten. Bei Nufer und Gisin gab es früh Entwarnung.
Das turbulente Rennen in den Dolomiten passt in eine seltsame Skisaison mit auffallend vielen Ausfällen. Reihenweise sind in den letzten Wochen grosse Namen ausgeschieden: Petra Vlhova, Wendy Holdener, Aleksander Kilde, Alexis Pinturault und Marco Schwarz – alle verletzt.
Drei Athletinnen auf Rang 3
Nach dem chaotischen Beginn dieser Abfahrt warfen sich einige Athletinnen verständlicherweise nicht mehr mit letzter Konsequenz die Trofana hinunter. Lara Gut-Behrami hingegen kam mit den Unterbrüchen sehr gut zurecht. Lange durfte sie sich ernsthafte Hoffnungen auf ihren ersten Abfahrtssieg seit zwei Jahren machen. Doch das Rennen nahm nochmals eine Wendung.
Die Österreicherin Stephanie Venier fuhr an Gut-Behrami vorbei und verdrängte sie auf Platz 2, mit 39 Hundertstel Vorsprung. Der dritte Platz sorgte am Ende für ein Bild mit Seltenheitswert. Gleich drei Athletinnen klassierten sich zeitgleich auf Rang 3: die Österreicherin Christina Ager, die Italienerin Sofia Goggia und die Kanadierin Valerie Grenier, die erst nach den besten 30 Athletinnen ins Rennen stieg.
Für Gut-Behrami ist es bereits der sechste Podestplatz in Cortina d’Ampezzo. Sie suchte die Ursache für die vielen Stürze nicht bei der Piste. «Das Rennen war eigentlich alles andere als verrückt, die Piste war nicht wahnsinnig schnell und nicht wahnsinnig hart.» Viele Athletinnen würden ganz einfach die Erholung vergessen. «Wenn man zwei Tage frei hat, geht man noch trainieren. Alles wird gepusht und optimiert. Doch wenn man so viele Baustellen öffnet, ist man letztlich am Start verunsichert.»
Am Samstag steht in Cortina die nächste Abfahrt auf dem Programm. Am Sonntag folgt der Super-G.
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