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« Viele Eltern in Schmitten sind enttäuscht über den Kanton »

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Ein Primarschüler aus Schmitten ist mit dem mutierten Coronavirus infiziert.
Aldo Ellena

In Schmitten sind einige Eltern der von Corona betroffenen Klasse verärgert über die abwartende Haltung des Kantons: Sie haben am Dienstag einen Brief erhalten, in dem es heisst, dass sie eigentlich seit letzten Donnerstag in Quarantäne sein sollten.

«Gemäss Ihrem letzten Kontakt mit der positiv getesteten Person hätte Ihre Quarantäne am 28. Januar starten müssen», heisst es im Brief, den einige Eltern vom Kantonsarztamt erhalten haben. Das Schreiben kam erst am Dienstag – also fünf Tage zu spät.  Es verstärkt die Unsicherheit, die in den letzten Tagen im Umfeld der Schulen Schmitten und Tafers geherrscht hat. Denn seit an der Orientierungsschule Tafers vor mehr als einer Woche die ersten Corona-Fälle und ein paar Tage später die ersten Fälle mit dem mutierten Coronavirus aufgetreten sind, fragen sich Eltern, die Kinder an der OS Tafers und an der Primarschule Schmitten haben,  wie es weitergehen soll: 

Es kann doch nicht sein, dass der Kanton dann noch so viele Tage verstreichen lässt, bis er reagiert.

Adriano Guerrieri
Vater einer achtjährigen Schülerin

Adriano Guerrieri ist Vater einer Tochter, die in Schmitten zur Schule geht und in jener Klasse ist, in welcher ein Bub mit der ansteckenderen Corona-Mutation infiziert ist – ein Kind, das sich bei seinem älteren Geschwister angesteckt hat.

Viel zu lange gewartet

Er ärgert sich darüber, dass der erkrankte Mitschüler zwar letzten Donnerstag nach der Vormittagspause in Quarantäne gesteckt worden ist, dass aber alle anderen Kinder dieser Unterstufenklasse ganz normal weiter in die Schule gehen mussten. «Meiner Ansicht nach hätte diese Klasse sofort in Quarantäne gehen müssen, weil ja alle Kinder potenzielle Überträger sein könnten», so Adriano Guerrieri. Er kann auch nicht verstehen, warum zuerst abgewartet worden ist, ob der kleine Bruder auch positiv ist, und dann noch einmal Zeit verstrichen ist, bis klar war, dass auch er die Virusmutation in sich trägt.

Virus wird so nicht gestoppt

«Der Witz am gesamten Vorgehen ist, dass die älteren Geschwister der betroffenen Unterstufenschüler weiterhin die Schule Schmitten besucht haben, obwohl meines Erachtens auch diese Schüler als mögliche Überträger hätten eingestuft werden sollen», regt sich Adriano Guerrieri auf. Er rechnet vor, mit wie vielen Personen die betroffenen Eltern seit letztem Donnerstag in Kontakt gekommen sind, beim Einkaufen, bei einer Freizeitaktivität oder innerhalb des Familienkreises – die Möglichkeit, dass sie bei dieser Gelegenheit allenfalls das Virus weiter übertragen haben, sei gross. 

Er sei überzeugt, dass man mit so einem Vorgehen das Virus nicht in den Griff bekommen könne. Mit dieser Meinung stehe er nicht allein da, sie werde von vielen anderen Eltern geteilt. «Was nützt eine Homeoffice-Pflicht für die Eltern, wenn dann die Kinder das Virus nach Hause tragen?», fragt er und gibt auch gleich die Antwort: «Gar nichts, wenn der Kanton solche Böcke schiesst!»

Forderung nach Fernunterricht

Auch andere Personen melden sich in den Kommentarspalten der FN: «Rasches Handeln der Politik ist gefragt. Kinder und vor allem Jugendliche sollten die Möglichkeit des Fernunterrichts erhalten. Haben wir nicht alle ein Anrecht auf Schutz?», schreibt Nathalie Spicher-Jutzet. Und ein anderer Kommentar malt ein pessimistisches Bild: «Bin nicht sicher, ob es zielführend ist,  Familien, deren Kinder in Tafers, Freiburg, Schmitten und Wünnewil zur Schule gehen, zu durchmischen. Der enge Kontakt in den Zügen und Bussen verunmöglicht es, Ansteckungen einzudämmen oder gar zu vermeiden. Die Tests sind immer nur eine Momentaufnahme, sie verhindern jedoch nicht, dass sich andere Kinder und Familienmitglieder anstecken.»

Auch Adriano Guerrieri ist überzeugt:

Da sind falsche Entscheidungen getroffen worden.

Er fragt sich zum Beispiel: Warum ist an der OS Tafers nicht nach dem ersten Auftreten eines mutierten Virus der Fernunterricht verordnet worden? Warum hat man dies an der Schule Schmitten nicht vorsorglich gemacht? Der Vater aus Schmitten regt sich auch darüber auf, wie missverständlich einige der Schreiben des Kantons gewesen seien – immer wieder mussten die Eltern bei der Schulleitung nachfragen, weil etwas nicht klar war und die Verwirrung nach einem Schreiben noch grösser war als vorher. 

Eine Entschuldigung zum Schluss

Für Adriano Guerrieri ist klar, dass seine Familie in die verordnete Quarantäne geht. Das betrifft die Familien von 21 Kindern und vier Lehrpersonen. Die Quarantäne dauert gemäss Schreiben des Kantonsarzts bis zum 6. Februar. Besonders störend ist für Guerrieri, dass in dem Brief eindringlich klar gemacht wird, wie wichtig die Einhaltung der Quarantäne sei. Der Brief gilt deshalb auch als ärztliches Zeugnis gegenüber dem Arbeitgeber. Am Schluss steht eine Entschuldigung: «Es kann sein, dass dieser Brief verspätet bei Ihnen eintrifft. Dies ist auf die derzeitige Überlastung zurückzuführen.»

Was sagt der Kanton zu diesen Vorwürfen? Die zuständigen Stellen haben auf die Anfrage der FN bis jetzt noch nicht reagiert. Wir halten Sie auf dem Laufenden. 

Kommentare (6)

  • 06.03.2021-Daniel Corpataux

    auf der anderen seite muss man sich fragen, wie paradox es ist, dass im bezirk wegen 22 positiv getesteten – nicht erkrankten – schüler ganze 1200 personen in die quaratäne geschickt werden. das kann auch nicht die lösung sein, oder?

  • 03.02.2021-Daniel von Gunten

    Jede fahrlässige Ansteckung mit dem Virus ist eine Beleidigung für Menschen und Betriebe, die unter den beschlossenen Massnahmen des Bundes – trotz Milliarden an eingesetzten Steuergeldern – leiden müssen.
    Liest man aber, wie eine Kantonstelle systematische Ansteckungen sogar begünstigt, weil sie fast eine Woche lang nichts unternimmt, stellen sich Fragen. Besonders dann, wenn der Schulpräsident von Schmitten auf Nachfrage rät, die Verantwortlichen ihre Arbeit machen zu lassen. Welcher Beschäftigung gehen diese Verantwortlichen denn im Hauptamt nach?

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