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Vom Sarg zur Urne: Immer mehr Menschen lassen sich kremieren

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Feuerbestattungen sind seit mehreren Jahren sehr gefragt. Zwei Bestattungsunternehmen erzählen über ihre Arbeit und wie sie sich verändert hat. 

Der Generalrat von Villars-sur-Glâne entschied vor einigen Monaten, Ausbauarbeiten auf dem Friedhof durchzuführen. Der Grund? Der Platz für die Urnenbestattungen wurde langsam knapp. Fast 200 Urnennischen und 40 neue Urnengräber sollen entstehen. «Fast 90 Prozent der Menschen wollen heutzutage kremiert werden», sagte damals Caroline Dénervaud (Die Mitte), Vize-Syndique von Villars-sur-Glâne (die FN berichteten).

Die FN haben bei zwei Beerdigungsunternehmen nachgefragt, wie sich die Bestattungsrituale entwickelt haben.

Feuerbestattungen sind gefragt

Feuerbestattungen – eine Form der Beerdigung, bei der die Leiche verbrannt und dann in einer Urne beigesetzt wird – seien schon seit mehreren Jahren sehr gefragt. Das sagt Pierre Bonvin vom Brülhart Bestattungsdienst Sense. In diesem Bestattungsunternehmen führen sie fast ausschliesslich Feuerbestattungen durch. «Nur ungefähr fünf Prozent sind noch Erdbestattungen», sagt Bonvin. Auch Laurent Rossier vom Bestattungsunternehmen Conus gibt an, dass 90 bis 95 Prozent der Menschen mittlerweile kremiert werden wollen. Das habe sich vor allem in den vergangenen 10 bis 15 Jahren geändert.

Mögliche Gründe für diesen Wandel? «Feuerbestattungen waren früher in der katholischen Kirche lange Zeit nicht zugelassen», erzählt Bonvin. Das habe sich geändert. Rossier sagt:

Kremationen sind auch einfacher durchzuführen und insgesamt günstiger als Erdbestattungen.

Wegen der grossen Nachfrage nach Feuerbestattungen sei 2010 auch das Krematorium auf dem Friedhof der Stadt Freiburg eröffnet worden. «Vorher gab es im Kanton Freiburg keins.» Für Kremationen wurden die Freiburgerinnen und Freiburger nach Neuenburg oder Bern gefahren.

Unterschiede?

«Ältere Menschen wollen eher traditionell beerdigt werden. Sie bleiben beim Altbewährten», sagt Bonvin. Früher sei es auch so gewesen, dass die Menschen in ländlichen Gebieten eher Erdbestattungen bevorzugt haben, während in der Stadt Feuerbestattungen bereits verbreiteter waren. «Mittlerweile gibt es da kaum noch Unterschiede», meint Bonvin.

Das Bestattungsunternehmen Conus stellt bei seiner Kundschaft vor allem Unterschiede zwischen den katholischen und den reformierten Regionen fest: «Beispielsweise werden in Murten 90 Prozent der Bestattungszeremonien mit einer Urne durchgeführt und im Saanebezirk werden 90 Prozent der Bestattungszeremonien mit dem Sarg durchgeführt», sagt Rossier. Nicht nur die Religion, auch die Tradition spiele eine Rolle.

Flexibel und günstig

Idealerweise wird vor dem Tod entschieden und den Angehörigen mitgeteilt, welche Art von Bestattung gewünscht wird», sagt Bonvin. In der Schweiz darf eine Beisetzung oder Kremation frühestens nach 48 Stunden vorgenommen werden.

Nach einer Kremation ist man viel flexibler. Man hat die Asche des Verstorbenen und kann damit praktisch machen, was man möchte und ist zeitlich nicht mehr unter Druck.

So können Urnen auf dem Friedhof beigelegt werden – zum Beispiel in Urnengräbern, Urnennischen oder in einem Gemeinschaftsgrab. «Die Urne kann aber auch nach Hause genommen werden. Die Angehörigen entscheiden dann, einige Wochen später eine Bestattung durchzuführen oder die Asche irgendwo zu verstreuen.» Bei einer Erdbestattung muss die verstorbene Person innerhalb von ungefähr fünf Tagen auf dem Friedhof in einem Sarg beigesetzt werden.

Derzeit sei es so, dass die meisten eine Urnenbestattung auf dem Friedhof wählen. «Der Friedhof hat für viele Menschen noch eine symbolische Bedeutung.» Auch Rossier sagt:

90 Prozent aller Feuerbestattungen werden auf einem Friedhof beigesetzt. Auf dem Friedhof können nämlich alle Angehörigen die verstorbene Person besuchen.

Noch andere Bestattungen

Nebst den eher klassischen Erdbestattungen und Feuerbestattungen mit der Urne auf dem Friedhof, gibt es noch weitere Arten, Verstorbene beizusetzen. Manche Menschen wollen im Wasser beigesetzt werden. «Dafür können spezielle Urnen benutzt werden, die sich danach im Wasser auflösen, oder es kann nur die Asche verstreut werden», sagt Bonvin. Andere hätten einen Teil der Asche der Verstorbenen in einer Kapsel in Schmuck, den sie immer bei sich tragen. «Bei uns kommt das eher selten vor», sagt Rossier. «Die meisten wollen auf einem Friedhof beigesetzt werden.»

Werden Friedhöfe bald überflüssig, wenn alternative Bestattungsorte gewählt werden? «Darüber habe ich mir noch gar nie Gedanken gemacht», sagt Bonvin. Einerseits gehören Friedhöfe zum Bild einer jeden Gemeinde hinzu. «Andererseits ist es aber klar, dass es immer weniger Erdgräber geben wird», sagt Bonvin. Es werde mehr Platz für Urnennischen und Urnengräber benötigt und geschaffen. Das Friedhofsbild werde sich verändern. Ganz überflüssig werden Friedhöfe jedoch nicht werden. 

Andere Rituale

Abschiedsfeiern verändern sich

«Die Abschiedsfeiern haben sich seit der Corona-Pandemie stark verändert», so Pierre Bonvin vom Brülhart Bestattungsdienst Sense. Denn mit Corona kamen alle Restriktionen. Traditionelle, grosse Abschiedsfeiern waren nicht mehr erlaubt. Im kleineren, intimeren und persönlicheren Rahmen mussten Angehörige Abschied nehmen. «Alternativen wurden gefunden», sagt Bonvin. Und auch nachdem die Restriktionen gelockert wurden, blieben diese Gewohnheiten. «Den meisten gefiel dieses Individuelle an den kleinen Feiern und dass die Beerdigungen auch ausserhalb der Kirche möglich sind.» Für die Bestattungsunternehmen sind solche Abschiedsfeiern etwas aufwendiger, aber auch interessanter. «Vorher hatten alle Beerdigungen fast immer denselben Ablauf. Nun sind sie individueller und persönlicher. Wir arbeiten vermehrt auch mit privaten Trauerrednern und nicht der Kirche zusammen», sagt Bonvin. 

Auch Rossier sagt, dass sein Unternehmen immer mehr Beerdigungszeremonien durchführt, die nicht an die Kirche gekoppelt seien. «Auch wenn die Verstorbenen von der Kirche ausgetreten sind, wollen sie trotzdem eine Zeremonie.» Die Mehrheit sei dann doch noch klassisch kirchlich. km

Zahlen und Fakten

Mehr Platz für Urnen

Immer mehr Menschen lassen sich kremieren. Das zeigt sich auch auf den Friedhöfen. In der Gemeinde Villars-sur-Glâne werden vermehrt Urnengräber angelegt. Wie der Gemeinderat von Villars-sur-Glâne, François Grangier, auf Anfrage der FN schreibt, gibt es derzeit 300 Erdgräber für Särge, 380 Urnennischen und 32 Urnengräber. Vor zehn Jahren sah dies noch ganz anders aus: 365 Erdgräber für Särge, 348 Urnennischen und 32 Urnengräber. «Unseren Beobachtungen zufolge liegt der Anteil der Urnenbeisetzungen seit mehr als zehn Jahren bei über 90 Prozent. Vor 20 Jahren lag dieser Anteil bei etwa 75 Prozent.» 50 Prozent der Einäscherungen werden zudem im Garten der Erinnerung – einem Gemeinschaftsgrab – beigesetzt.

Weil die Nachfrage steigt, genehmigte der Generalrat von Villars-sur-Glâne im Herbst 2023 einen Kredit, um die Urnenwand zu erweitern: 198 Urnennischen sollen Platz erhalten und zudem sollen 40 neue Urnengräber entstehen (die FN berichteten). km

In Villars-sur-Glâne soll mehr Platz für Urnengräber entstehen. 
Bild: Aldo Ellena

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