Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Warum Bernhard Schafer 38 Jahre lang an der OS Plaffeien geblieben ist

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

38 Jahre lang war Bernhard Schafer an der OS Plaffeien tätig, die letzten sieben Jahre war er Schuldirektor. Im Gespräch spricht er über sein politisches Engagement, über Deutschfreiburger Errungenschaften und gute Rückmeldungen von ehemaligen Schülern.

Als Bernhard Schafer vor 38 Jahren an der OS Plaffeien zu unterrichten anfing, war alles ganz anders. «Wir waren Allrounder», erinnert er sich. Einige Realklassen wurden damals noch in Aussenstationen unterrichtet. So fing er als Fachlehrer in Realklassen in Rechthalten und Giffers an. «Wir haben damals alle Fächer unterrichtet, sogar Musik, obwohl ich davon nun gar keine Ahnung hatte», sagt er mit einem Lachen. Also habe er auf die Schnelle Gitarrenunterricht genommen und auch dies gemeistert. «Das war das Credo damals: dass wir Lehrpersonen alle für alles ausgebildet sind und deshalb überall eingesetzt werden können.» Heute sei das undenkbar. 

In Ueberstorf aufgewachsen, hat Bernhard Schafer sich zum Sekundarlehrer ausbilden lassen. Dass es ihn in Richtung Unterrichten zieht, sei schon recht früh klar gewesen. «Mit Kindern und Jugendlichen etwas zu erreichen, hat mich fasziniert», sagt er. Erste Erfahrungen machte er im Fussballklub Ueberstorf, wo er die Junioren B trainierte.

Immer in Plaffeien

«Ich habe es nie bedauert, diesen Weg eingeschlagen zu haben», sagt der 62-Jährige im Gespräch mit den FN. Die Exkurse nach Giffers und Rechthalten blieben die einzigen: Den Rest seiner Laufbahn hat Bernhard Schafer am Standort Plaffeien verbracht. Er war Klassen- und Fachlehrer in allen Klassentypen – und möchte keine dieser Erfahrungen missen. Sehr erfreut und überrascht hat ihn in dieser Woche der Besuch seiner gesamten letzten Klasse – sie verliess die Schule vor zehn Jahren –, die ihm die besten Wünsche für die kommende Zeit überbrachte und bei einem Apéro einen Austausch über vergangene Zeiten ermöglichte.

Politisch engagiert

Als politisch engagierter Mensch habe er am liebsten Geschichte und Politik unterrichtet. Er war zwölf Jahre lang Mitglied im Gemeinderat St. Ursen, hat sich im Vorstand der OS Sense engagiert und von 2011 bis 2014 im Grossen Rat die Mitte links – CSP und die Interessen von Schulen vertreten. Klar, dass er versucht hat, auch bei den Schülerinnen und Schülern das Interesse an der Politik zu wecken. «Ich wollte ihnen aufzeigen, wie wichtig es ist, sich für die Öffentlichkeit zu engagieren und einen Beitrag zu leisten, um etwas verändern zu können.» Deshalb freut es ihn, wenn er von ehemaligen Schülern die Rückmeldung erhält, dass sie sich wegen seines Unterrichts in einem politischen Amt engagieren.

Schelte und Zuspruch

Eine politische Diskussion hat Bernhard Schafer zusammen mit anderen OS-Direktoren Deutschfreiburgs 2015 ausgelöst. Sie befürchteten damals, dass mit dem neuen Schulgesetz wertvolle Errungenschaften der Deutschfreiburger Schulen gekippt werden: Förderklassen für schwächere Schüler, der Wechsel des Schultypus Ende Semester und der flexible Übertritt ins Gymnasium. Die OS-Direktoren gingen mit ihren Befürchtungen an die Öffentlichkeit. Von der Erziehungsdirektion gab es dafür Schelte, «aus der Bevölkerung haben wir sehr viel Zuspruch erhalten». 

Nicht alles muss gleich sein

Bedauert hat Bernhard Schafer diese erfolgreiche Intervention nicht. «Man kann und soll harmonisieren, aber man darf nicht alles übernehmen, was auf der einen oder anderen Seite der Saane gilt.» Im Kanton Freiburg gebe es nun mal zwei unterschiedliche Schulkulturen, die schon allein durch die beiden Lehrpläne gegeben seien. Das Schulgesetz regle viele Bereiche mit dem Ziel, dass es überall gleich gehandhabt werde:

Doch es muss nicht alles gleich sein, weil nicht alle Schulen und Mentalitäten gleich sind.

Zehn Jahre lang war Bernhard Schafer stellvertretender Schuldirektor, seit 2014 hat die Schule geleitet. Als Grossrat demissionierte er, als er die Leitung übernahm. Das gute Netzwerk sei ihm immer wieder zugutegekommen.

Mehrfach orientieren

Den Idealismus, mit dem er als junger Lehrer die Tätigkeit aufgenommen hat, hat er all die Jahre nie verloren. Er freue sich, wenn er sehe, dass Jugendliche, die während den drei Jahren OS-Zeit zu kämpfen hatten, am Ende doch ihren Weg finden. «Es ist für sie keine einfache Zeit. Ich habe ihnen jeweils zum Start an der OS Plaffeien gesagt, dass sie sich in der Orientierungsschule zweifach orientieren müssen: in den Schulgebäuden und dann bei sich selbst.» Dazu gehöre es auch, herauszufinden, wo sie stehen und wohin sie wollen, um Entscheide für die Zukunft zu treffen. Er sagt: 

Wir haben das Ziel, dass alle Schüler am Ende des dritten Jahres einen Ausbildungsplatz oder eine gute Anschlusslösung gefunden haben.

Das sei ein Prozess, der Zeit brauche und in den Schüler, Eltern, Klassenlehrer, aber auch Berufsberatung und Schulsozialarbeit eingebunden seien.

Wertvoll und niederschwellig

Apropos Schulsozialarbeit – eine Errungenschaft, bei denen die Sensler OS-Schulen im Kantonsvergleich Pionierarbeit geleistet haben. «Schulsozialarbeit ist nicht mehr wegzudenken», betont Bernhard Schafer. Sie sei eine wertvolle Unterstützung und Entlastung für das Lehrerteam. Er hoffe, dass die heutigen Personalressourcen der Schulsozialarbeit nicht gekürzt werden. «Dieses Angebot muss vor Ort und niederschwellig erreichbar sein. Auf Abruf geht gar nicht», hält er fest.

Auf digitale Welt vorbereitet

Bernhard Schafer war auch am Digitalisierungsprojekt der OS Sense beteiligt. «Heute nehmen unsere Schüler diese Tablets wie selbstverständlich in die Hand. Vor einem Jahr war das noch anders», sagt er. «Die analoge Beziehung zwischen Lehrperson und Schüler ist immer noch am wichtigsten. Aber mit heutiger Informatik ist der Unterricht umfangreicher, spannender und interessanter geworden.» Er ist überzeugt, dass die Schüler digital gut auf die Welt vorbereitet sind. «Die Pandemie hat es unter Beweis gestellt.» Er sei froh, dass die Arbeitsgruppe alle Sensler Gemeinden vom Mehrwert und damit von der Finanzierung der Tablets überzeugen konnte.

Ein Dreierteam

Ein Mehrwert ist in seinen Augen auch die an der OS Plaffeien etablierte Leitungsstruktur mit einem Schuldirektor und zwei stellvertretenden Schuldirektoren und -direktorinnen. «Eine Schule kann einer alleine nicht leiten. Es braucht ein Team. Für mich war dieses System ein Erfolgsmodell», hält er fest. Auch der Austausch unter Lehrpersonen sei allgemein intensiver geworden. «Sie sind heute viel weniger Einzelkämpfer als früher.»

Die Nachfolge von Bernhard Schafer tritt Olivier Fasel an, derzeit stellvertretender Schuldirektor an der OS Düdingen. Das neue Dreierteam bildet er mit Fabio Molinari und Lorianne Jungo. Bernhard Schafer wünscht ihnen unter anderem, dass sie mehr Zeit haben, am Profil der Schule zu arbeiten – etwas, das bei ihm wegen der vielen Vorgaben im Zusammenhang mit dem Schulgesetz und Schulreglement, dem Lehrplan 21 und der daraus folgenden kompetenzorientierten Beurteilung und nicht zuletzt dem mehrjährigen Um- und Ausbau der Schulanlagen zu kurz gekommen ist.

Gespannt, was kommt

Er sei stolz darauf, dass er 38 Jahre am gleichen Ort war, sich selber treu geblieben sei und einen Beitrag zum Wohl der Schüler leisten konnte, sagt Bernhard Schafer zum Schluss. «Ich schaue mit einem Gefühl der Zufriedenheit zurück», sagt er. «Und bin gespannt, was kommt.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema